Tiffany Sexy Band 73
zu Bett gehen, aber Preston ist nirgends aufzufinden.“
„Er ist in der Hochzeitsnacht verschwunden?“ Emily konnte es kaum glauben.
„Ja. Zum Glück war ich nicht der Trauzeuge, denn sie fiel über den armen Mike her und brach weinend an seiner Brust zusammen. Also ließen wir Mike bei Louise und machten uns auf die Suche nach Preston, den wir jedoch nirgends finden konnten. Mike begleitet Louise schließlich zu ihrem Bungalow, und sie ist emotional total am Ende.“
„Die arme Louise. Ist Preston je wieder aufgetaucht?“
„Am nächsten Morgen fand ein Gärtner ihn schlafend unter einer Palme. Er hatte sich bis zur Bewusstlosigkeit betrunken.“
Emily kicherte. „Und was hat Louise getan?“
„Die Ehe annullieren lassen.“ Jonah grinste. „Und weißt du, was das Beste war?“
„Was?“
„Gegen Ende der Woche waren Louise und Mike ein Paar.“
„Das wundert mich überhaupt nicht“, kommentierte Emily.
„Drei Monate später heirateten sie. Und da Louise eine sparsame Frau ist, hat sie alles noch einmal benutzt. Das Brautkleid, die Brautjungfern, deren Kleider … sie brachte Preston sogar dazu, ihr seinen Ehering zu geben, um ihn für Mike umarbeiten zu lassen.“
Emily lachte. „Und feierte sie ihre zweite Hochzeit auch in einem All-inclusive?“
„Nein, Ma’am. Louise hatte ihre Lektion gelernt. Die Hochzeit fand in ihrem Elternhaus statt, und ich bezweifle, dass es genug Alkohol im Haus gab, um eine Maus beschwipst zu machen.“
„Die arme Louise. Ich hoffe, dass sie glücklich wurde.“
„So glücklich wie jemand, der an Märchen glaubt. Und jetzt bist du dran. Wie war deine schlimmste Hochzeit?“
Emily dachte an das fürchterliche Kleid, das das ganze Zimmer dominierte, das sie mit einem Fremden in einem von Wanzen heimgesuchten Hotel teilte; an ihren zudringlichen Cousin Buddy und ihren angeblichen Freund. „Ich denke, das wird diese werden.“
„Nun, dann versuch es doch mal positiv zu sehen. Zumindest wirst du ein fabelhaftes Date bei dieser Hochzeit haben.“
6. KAPITEL
„Und wie stellst du dir deine Hochzeit vor?“, fragte Jonah, als Emily schweigend dalag und dem Regen lauschte. „Wie im Märchen, mit sechs Brautjungfern und einer Kutsche?“
„Nie im Leben!“, schnaubte Emily. „Bei meiner Hochzeit gäbe es weder Tüll noch Brautjungfern, keine Überraschungsessen, keine betrunkenen Gäste, die mir in den Ausschnitt blicken, und ganz bestimmt kein ‚Ave Maria‘. Weder gesungen noch gespielt oder gerappt.“
„Also eine kurze Zeremonie auf dem Standesamt in Jeans?“ Ein leichter Spott schwang in seiner Stimme mit.
„Oh, mir kommen die Tränen. Du hast gerade meine Traumhochzeit beschrieben.“
Diesmal schnaubte er. „Na klar.“
„Und du? Was wäre deine Traumhochzeit?“
Ein kurzes Schweigen folgte. „Ich habe nicht vor zu heiraten.“
„Du glaubst nicht an die Ehe?“
„An die Ehe schon. Sie ist zwar keine perfekte Einrichtung, aber doch ein fundamentaler Bestandteil einer funktionierenden Gesellschaft. Sie ist nur nichts für mich. Ich mag Frauen zu sehr, um mich für den Rest meines Lebens an eine Einzige zu binden.“
„Vielleicht bist du nur noch nicht der Richtigen begegnet“, sagte Emily mit einem unterdrückten Gähnen.
„Glaubst du das im Ernst? Denkst du, es gäbe nur eine richtige Person für jeden?“
„Ich weiß es nicht“, sagte sie. „Ich glaube nicht, dass ich je richtig verliebt war, und vielleicht denke ich deshalb, dass ich es eines Tages sein werde und der ganze Heirats- und Familientrubel dann auf einmal einen Sinn ergibt. Aber je älter ich werde, desto weniger sicher bin ich mir.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß allerdings, dass ich Kinder haben will, und deshalb werde ich eines Tages vielleicht begreifen, dass es die große Liebe nicht gibt, und mich mit einem netten Mann begnügen, der für mich da ist und unseren Kindern hoffentlich ein guter Vater sein wird“, schloss sie seufzend. „Aber noch bin ich nicht bereit, die Vorstellung von Liebe aufzugeben.“
Das Telefon weckte Emily aus einem wirren Traum mit Schüssen, Wasserfällen und Trommlern. Stöhnend registrierte sie, dass es immer noch regnete, die Dusche rauschte und es erst halb neun war. Sie und Jonah hatten bis weit nach vier Uhr früh geredet.
„Hallo?“, meldete sie sich verschlafen.
„Guten Morgen, Liebes.“
„Morgen, Mom.“
„Ich wollte nur fragen, ob du Hilfe bei den Platzkarten brauchst?“
Was für ein perfektes
Weitere Kostenlose Bücher