Tiffany Sexy Band 73
im Scheinwerferlicht und sah Jonah an, der genauso perplex war wie sie selbst.
Der DJ klopfte ihnen auf die Schulter. „Viel Spaß.“
Emily blickte auf den Bildschirm mit dem Text und stöhnte. „Oh nein.“ Aber die Musik hatte schon begonnen, und Jonah sah sie mit einem Lachen in den Augen an, das sie aus irgendeinem Grund an ihren heißen Kuss erinnerte. Es war, als ob sie soeben eine stillschweigende Vereinbarung getroffen hätten, die Sache so stilvoll wie nur möglich hinter sich zu bringen.
„Meine Damen und Herren, hören wir nun Emily und Jonah mit Sonny und Chers ‚I Got You Babe‘.“ Unter Gelächter und Applaus kam ihr Stichwort, und ohne den Blick voneinander abzuwenden, begannen sie zu singen.
Emily wusste, dass sie singen konnte, und auch Jonah hatte eine ziemlich gute Stimme, merkte sie, und schien entschlossen, ihrem Publikum etwas zu bieten.
In Erinnerung an ihre Highschoolzeit, in der sie in allen Theaterstücken und Musicals aufgetreten war, schlüpfte sie in die Rolle von Cher und sah ihrem Sonny beim Singen schmachtend in die Augen – nur dass er eben Jonah war und nicht Liebe sie bewegte, sondern pure, hemmungslose Lust. Während sie die Worte herausschmetterte, dachte sie an die vor ihnen liegende Nacht in ihrem Hotelzimmer, und irgendetwas in ihrem Ton musste ihr jähes Begehren verraten haben – oder vielleicht auch die Bewegungen ihrer Hüften –, denn plötzlich war die Luft erfüllt von schrillen Pfiffen.
Nach dem Lied zog Jonah sie zu einem Kuss an sich, worauf die Menge außer Rand und Band geriet. Oder jedenfalls Leanne und Dereks Gruppe, die laut genug für alle war.
Es hatte nur ein launiger kleiner Kuss sein sollen, um ein ebenso unbedeutendes Karaokeduett zu begleiten, aber kaum berührten sich ihre Lippen, spürte Emily die elektrisierende Hitze zwischen ihnen und alles in ihr begann zu kribbeln.
Natürlich wurden die Pfiffe, Zurufe und das Gejohle nur noch lauter. Lachend, ein bisschen verlegen und ungeheuer angeturnt, löste sie sich von Jonah, machte einen Knicks, der die Königin von England beeindruckt hätte, und rannte von der Bühne.
Erst als sie ihren Tisch erreichte, merkte sie, dass Jonah nicht mehr bei ihr war.
„Oh Gott“, rief Leanne, „ich hatte ganz vergessen, dass du singen kannst!“
„Nicht wirklich. Ich habe nur ein bisschen improvisiert.“
Die Braut beugte sich zu ihr vor. „Ihr seid ein heißes Paar, ihr beide. Puh!“ Sie fächelte sich Luft zu. „Kein Wunder, dass ihr es so eilig habt, in euer Hotel zurückzukehren.“
Instinktiv ging Emilys Blick zu der Stelle, die ihr innerer Radar ihr wies, und tatsächlich lehnte Jonah dort mit einem Bier in der Hand an einem Tisch und sah sie an. Mit einem solch glutvollen Blick, dass er buchstäblich die Luft erhitzte.
Seine Augen waren wie tiefe, dunkle Seen, in denen sie sich verlieren könnte. Seine Haltung war entspannt, aber Emily spürte, dass jede Faser seines Körpers in Alarmbereitschaft war und wartete.
Und natürlich reagierte sie mit allen ihren Sinnen; ihr Herz schlug schneller, ihr Atem wurde flacher, und ihre Haut begann zu prickeln.
Jonah hob seine Bierflasche in einem stummen Toast.
„Ihr geht jetzt, nicht?“, fragte Leanne mit einem Blick auf Jonah. „Was ich dir auch nicht verübeln kann. Er ist ganz schön sexy, dieser Jonah.“
Emily folgte ihrem Blick. „Ich weiß.“ Aber sie war auf einem Junggesellinnenabschied und gehörte nicht zu den Frauen, die ihre Freundinnen für einen Mann im Stich ließen. „Sexy wird er später auch noch sein. Ich habe es nicht eilig“, log sie.
„Gut, dann trink noch was.“ Die angeheiterte Braut winkte der Bedienung.
Emily warf Jonah einen hilflosen Blick zu. Sie wollte gehen. Mit ihm. Sofort. Aber zu ihren Pflichten als Brautjungfer gehörte es, Leanne bis zum Ende dieses Abends zu begleiten. Als sie sich wieder auf einen Barhocker setzte, klingelte ihr Handy. Wie ärgerlich. „Entschuldige“, sagte sie zu Leanne und sah, dass es nur eine SMS war, als sie das Handy aufklappte.
Abholung Samstag um Mitternacht.
Hm?
„Was tust du mit meinem Telefon?“ Mit aufgebrachter Miene stürmte Buddy auf sie zu.
Instinktiv zog sie ihre Hand zurück. „Das ist meins, Buddy.“ Aber dann merkte sie, dass es sich nicht wie das ihre anfühlte und von der Form her etwas anders war.
„Sorry“, sagte sie betreten. „Ich dachte, es wäre meins. Hier.“
Statt den kleinen Fehler mit einem Lächeln abzutun, riss er ihr
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