Tiffany Sexy Band 83
Sachverständigen gewesen. Aber so war Jack: Gescheit, effizient und bestens dafür geeignet, Verantwortung und die Führung zu übernehmen.
Sie setzte sich auf die Hollywoodschaukel und fragte sich, wie sie sich bei ihm erkenntlich zeigte. Ungeachtet der Gefühle, die sein Verhalten in ihr ausgelöst hatten, musste sie ihm eine Art Businessplan sowie einen Zeitplan für Ratenzahlungen schicken. Zu dumm, dass sich die Renovierung der Pension nicht mehr so aufregend anfühlte, weil er nicht mehr bei ihr war, um das Projekt gemeinsam mit ihr in Angriff zu nehmen.
Alicia sehnte sich nach Jack. Alles hier erinnerte sie an ihn. Sie hätte härter um ihn kämpfen sollen. Als er sie erneut verlassen wollte, hätte sie ihn anschreien und mit ihm streiten sollen. Vielleicht wäre das peinlich und nutzlos gewesen. Aber sie hatten oft über weit weniger wichtige Dinge gestritten. Warum sollten sie nicht umeinander kämpfen? Sie hatte ihrem Vater nie wirklich die Stirn geboten, und Jack auch nicht. Sie hatte beide einfach fortgehen lassen, weil das einfacher gewesen war, als eine tiefgreifende Auseinandersetzung zu führen, die vielleicht Früchte getragen hätte.
Warum hatte sie es zugelassen, dass die Probleme mit ihrem Vater ihren Gefühlen für Jack im Weg gestanden hatten? Er war so viel offenherziger als ihr Vater. Sicherlich war Jack nicht perfekt, aber er war ein toller Mann. Sie hatte schon daran gedacht, einfach ins Haus der Murphys zu marschieren und ihn zu einem Wettbewerb herauszufordern, bei dem der Gewinner eine wirkliche Beziehung einfordern konnte. Vielleicht konnte sie einen Windsurfing-Wettkampf vorschlagen. In dieser Sportart schlüge sie ihn definitiv.
Sie war so in die Vorstellung vertieft, Jack zu besiegen und die Chance zu erhalten, wieder mit ihm zusammen zu sein, dass sie erst bemerkte, dass sich jemand der Pension näherte, als sie Schritte auf der umlaufenden Veranda hörte. „Hallo?“ Sie sprang auf, ging um mehrere Töpfe mit Tomatenpflanzen herum und prallte fast auf den unerwarteten Gast. „Jack?“ Ihn zu sehen, verschlug ihr die Sprache.
„Hallo, Alicia.“
„Was machst du hier?“ Sie dachte an ihre chaotischen Pläne, für eine Beziehung mit ihm alles zu riskieren, die sie noch vor einem Moment gehegt hatte. Konnte sie so unverfroren sein? Konnte sie noch einmal ihr Herz aufs Spiel setzen? Aber vielleicht musste sie alles riskieren, damit sie am Ende absolut nichts zu bereuen und keinen Anlass zu irgendwelchen Selbstzweifeln hatte.
„Ich bin zurückgekommen, um dir einige Dinge zu sagen, die ich bei unserem letzten Gespräch ausgelassen habe.“
„Bist du hergefahren?“
„Nein, geflogen. Am Flughafen habe ich mir dann ein Auto gemietet. Als mir klar wurde, dass ich dich unbedingt sehen musste, wollte ich keine Minute länger warten.“ Jack deutete auf die Hollywoodschaukel. „Ist es dir recht, wenn wir uns setzen?“
Er musste sie sehen? Vor Aufregung zitterte Alicia am ganzen Körper. Er hatte sie nie zuvor aufgesucht. Nicht um seinetwillen. Das erste Mal, als er sie geküsst und um eine Verabredung gebeten hatte, war es das Ergebnis einer Wette mit seinem älteren Bruder gewesen. Ihr zweites Zusammentreffen auf dem Katamaran war purer Zufall gewesen. Oder vielleicht irgendeine romantisch-motivierte Machenschaft von Keiths Seite. Mit dem Kopf deutete sie in Richtung Strand. „Können wir stattdessen am Wasser entlanggehen?“ Sie war zu nervös, um sich hinzusetzen. Und das sanfte Rauschen der Wellen übte immer eine beruhigende Wirkung auf sie aus.
Er folgte ihr hinunter zum Wasser, in dem sich das Licht des Vollmondes spiegelte. „Ich habe mir den Kauf der Pension nicht gut genug überlegt.“
Deprimiert blieb sie stehen. „Willst du, dass ich dir das Darlehen sofort zurückzahle?“
„Nein.“ Jack schüttelte energisch den Kopf und suchte sichtlich nach Worten. „Überhaupt nicht. Mann, ich bin für so etwas einfach nicht gemacht.“
Alicia trat von einem Fuß auf den anderen. Plötzlich fröstelte sie. Aber sie war entschlossen herauszufinden, was ihn dazu veranlasst haben könnte, spontan in ein Flugzeug zu steigen, um sie zu sehen.
„Ich wünschte, ich hätte zuerst mit dir darüber geredet. Das meinte ich. Nachdem deine Familie in der Vergangenheit häufig über deinen Kopf hinweg über dein Leben bestimmen wollte, wäre es besser gewesen, den Kauf mit dir zu besprechen, statt dich mit einer großen Geste vor vollendete Tatsachen zu stellen.“
Sie sah
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