Tiffany Sexy Band 84
plötzlich eine blöde Idee, für ihn zu backen.
„Ich liebe ihn, nur werden wir ihn mitnehmen müssen.“
„Oh, daran hätte ich denken …“
Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. „Im Ernst, ich liebe den Kuchen.“
„So sehr, dass du ihn quer durch Manhattan schleppst? Wer weiß, wie er hinterher aussieht. Nein, nimm ihn lieber nicht mit. Nächstes Mal bringe ich dir einen ins Büro.“
„Bist du dir sicher?“, fragte er. „Die Entscheidung liegt bei dir.“
„Absolut.“
Sie nahmen die U-Bahn in die Stadt, und die lange Fahrt störte Rose überhaupt nicht, denn sie war die ganze Zeit damit beschäftigt, Ians faszinierende Augen zu beobachten. Auch seine abgelaufenen Schuhe waren irgendwie tröstlich.
Er erkundigte sich danach, wie ihr Tag gewesen war, wobei er darauf achtete, nicht ihr gestriges Date anzusprechen. Sie antwortete ausführlich und achtete ebenso sorgfältig darauf, das Date nicht zu erwähnen.
Als die Lichter der Innenstadt näher kamen, betrachtete er sie. Sie legte ihre Hand in seine. „Was?“
„Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich diesen Abend wohl am besten gestalten sollte“, erklärte er. „Plan A war, dich mit dem Waverly und Champagner im Crystal Room zu beeindrucken. Aber dann wurde mir klar, dass du dafür zu zynisch bist.“
„Tatsächlich?“
„Oh ja. Wie oft bist du schon im Waverly gewesen?“
„Sieben Mal.“
„Wo ist der Witz, ein achtes Mal dort zu essen?“
„Ich verstehe“, sagte sie lächelnd und drückte seine Hand.
„Also entschied ich mich für Plan B.“
„Und wie sieht der aus?“
„Du glaubst, ohne viel Geld kann man nicht glücklich sein.“
„Stimmt ungefähr“, gab sie zu.
„Tja, und ich will diese Theorie zu Fall bringen.“
„Das kannst du gerne versuchen.“
„Und es wird mir gelingen“, prophezeite er ihr und zog sie vom Sitz hoch. „Hier müssen wir aussteigen.“
Das Wetter spielte mit, denn die Temperaturen lagen über dem Gefrierpunkt, am Himmel leuchtete der Vollmond, und in den Straßen flanierten die Feiertagsnachzügler. Rose und Ian kamen in die Eighty-Third Street, eine Straße voller dunkler Markisen und kleiner Neonschilder. Rose war neugierig, wohin Ian sie führte.
Lange musste sie auf die Antwort nicht warten. „Zuerst werden wir die Krönung der New Yorker Küche kosten“, verkündete er mit schwungvoller Geste. „Diese saftige Verbindung aus Süßem und Herzhaftem, die um 1905 in New York perfektioniert wurde und die kulinarische Welt für immer verändert hat. Bitte sehr.“
Sie war verblüfft. „Du willst mich mit … Pizza beeindrucken?“
Ian ließ sich nicht entmutigen, eine Eigenschaft, die sie am meisten an ihm schätzte. „Nicht irgendeine Pizza, sondern die beste in der Stadt. Fontinis Pizza.“
„Ich kenne Fontini nicht.“
„Das liegt an deinem behüteten Leben, meine kleine Debütantin. Folge mir und lass dich in eine neue kulinarische Welt entführen.“
Sie betraten ein kleines Restaurant mit Tischen, auf denen rot-weiß karierte Tischdecken lagen und korbumflochtene Chiantiflaschen standen. Die gelben Blumen waren aus Plastik, die Musik stammte von Frank Sinatra. Der Duft von Knoblauch lag in der Luft.
„Zwei Stücke Pizza, Fabrezio. Einfach.“
„Und wenn ich Salat möchte?“, wandte Rose ein – nicht weil sie wirklich einen Salat essen wollte, sondern aus Prinzip.
Fabrezio sah sie beleidigt an, und seine Stimme übertönte die von Frank Sinatra. „Verzeihen Sie, wer immer Sie sind, aber wir haben hier delikaten Büffelmozarella und frisches Basilikum zwischen reifen italienischen Tomaten, umrandet von einer perfekten Kruste, in einem hundert Jahre alten Kohleofen gebacken … und da fragen Sie nach Salat, wenn ich Ihnen solch ein Meisterstück zubereiten will?“ Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, und Rose erschrak.
„Ich nehme ein Stück“, sagte sie artig. Ian sah so begeistert aus, und sie wollte nicht gleich die Stimmung verderben.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich, nachdem Fabrezio verschwunden war.
Entschlossen, sich nicht von mürrischen Italienern einschüchtern zu lassen, die unwissende Mitbürger nicht leiden konnten, nickte sie. „Natürlich. Aber falls diese Pizza nicht das Tollste seit der Erfindung von geschnittenem Brot sein sollte, werde ich es ihm sagen.“
„Du würdest ihm das Herz brechen.“
„Ich bin eben eine hartherzige Frau.“
„Nein“, sagte er und fuhr mit dem Daumen über ihre
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