Tiffany Sexy Band 84
Mädchen. Er wird gar nicht wissen, wie ihm geschieht.“
10. KAPITEL
Ian telefonierte sich für Hilda Prigsley die Finger wund, aber es nützte nichts. Erst gegen Mittag wurde der Tag plötzlich besser, als jemand ihm von hinten die Augen zuhielt. Der Duft von Rosen stieg ihm in die Nase, und diese Hände kamen ihm vertraut vor. „Rate mal?“
„Lola?“
Lachend gab sie ihm einen Kuss auf den Hals. „Jessica Alba.“
„Verrat es bloß nicht Lola“, flüsterte er, ehe im nächsten Moment Rose auf seinem Schoß saß.
„Anstrengender Tag?“, erkundigte sie sich und fuhr ihm durch die Haare.
„Woher weißt du das?“
„Deine zerzauste Frisur.“
Ian strich sich die Haare glatt. „Zu wenig Haarwachs.“
„Wage nicht, diese kunstvoll zerwühlte Frisur mit Chemie zu zerstören.“
„Kunstvoll zerwühlt? Findest du?“ Dafür gab er ihr einen Kuss und musste sich beherrschen, um ihr nicht die Hand unter den Rock zu schieben. Aber das Wartezimmer war voller Arbeitsuchender, die auf seine Aufmerksamkeit warteten, deshalb ließ er es.
„Ich habe dir Lunch mitgebracht“, verkündete Rose. „Hotdogs.“ Sie stand auf und setzte sich auf den Besucherstuhl.
„Das ist bislang der Höhepunkt dieses Tages“, gestand Ian. „Wie lief es bei dir?“
Sie berichtete ihm von den Plänen der Gräfin, und ihre Begeisterung verriet, wie gern sie ihre Arbeit machte. Es war gut, dass sie ihren Platz gefunden hatte, und mittlerweile bereute er es ein wenig, dass er ihren Job für überflüssigen Society-Nonsens gehalten hatte. Rose wusste, was sie wollte, und setzte alles daran, es zu erreichen. Das verdiente Bewunderung.
„Und bei dir?“
„Furchtbar“, klagte er.
„Erzähl.“
Und so schilderte er ihr, wie sehr ihm der Druck und die soziale Verantwortung seiner Arbeit an Tagen wie diesem zu schaffen machten. Im Vergleich zu den Menschen, die ihn hier brauchten, kam ihm der Stress in der Bank lächerlich vor.
In der Bank hatte er mit Computerbildschirmen und Zahlen zu tun gehabt und mit Freistellungserklärungen, die ihn von jeglicher Verantwortung entbanden, es sei denn, die Katastrophe trat ein.
Was dann auch passiert war.
Hier aber saß er Menschen mit Schicksalen gegenüber, für die er sich mit aller Kraft einsetzte. Leider reichte das nicht immer, wie im Fall Hilda Prigsley, von der er Rose ausführlich berichtete.
„Warum gehst du nicht zurück in die Bank?“, wollte sie wissen.
„Ja, ich habe sogar schon mit meinem früheren Boss gesprochen. Da wäre vielleicht eine Möglichkeit.“
„Das wäre doch fantastisch“, sagte sie begeistert. Ein bisschen zu begeistert.
Ians Miene verfinsterte sich. „Es ist nicht sehr wahrscheinlich.“
„Ich könnte meine Beziehungen spielen lassen. Schließlich kenne ich genug Leute, die wiederum Leute kennen.“
„Noch nicht. Ich bin hier ganz zufrieden.“
„Aber wie lange noch, Ian?“ Ihre Panik darüber, dass er keine Millionen mehr auf seinem Konto hatte, beunruhigte ihn. Ihn störte das nicht mehr, er hatte sich bereits an seine neuen Lebensumstände gewöhnt. Aber was war mit ihr?
„Wie alt ist sie eigentlich?“, erkundigte Rose sich unvermittelt.
„Wer?“
„Diese Hilda Prigsley.“
„Anfang fünfzig.“
„Wäre sie bereit, etwas anderes zu lernen?“
„Glaub mir, ich habe sie schon bekniet, aber sie ist fest davon überzeugt, sich keine neuen Fähigkeiten mehr aneignen zu können.“
„Könnte ich mit ihr sprechen?“, fragte Rose, schüttelte aber gleich darauf den Kopf. „Nein, vergiss es.“
„Hast du etwa eine Idee?“
„Möglicherweise.“
Ian zögerte. Dann hob er den Hörer seines Telefons auf dem Schreibtisch an und wählte eine Nummer. Zwei Minuten später hatte er Hildas Einverständnis, mit einer neuen Beraterin zu sprechen, der äußerst talentierten Rose Hildebrande, zuständig für besondere Fälle. Ian schrieb Mrs Prigsleys Telefonnummer auf ein Stück Papier und gab es Rose.
„Soll ich wirklich? Es würde dich nicht stören?“
„Ich habe alles versucht und weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Außerdem ist sie meiner bald überdrüssig. Oh, sie sagt es nicht, aber man merkt es. Also wäre ich dir dankbar für deine Hilfe“, sagte er.
„Gut, dann mache ich es.“ Sie schaute auf ihre Uhr, stand auf und klopfte sich die Krümel vom Rock. „Ich muss noch ein paar Dinge für die Gräfin erledigen. Wir können uns um acht bei dir treffen. Und zu Hause essen.“
Bei den letzten Worten beugte sie
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