Tiffany Sexy Band 84
nirgendwo zu sehen. Sie setzte sich auf die Couch, zog die Beine an und schlang die Arme darum.
Es ging ihr durch den Kopf, dass das Schmücken Stunden gedauert haben musste. Ty hatte den ganzen Aufwand nur für sie beide betrieben. Irgendetwas hatte das zu bedeuten, aber was?
Wonach suchst du , hatte er sie gefragt.
Automatisch hatte sie alles aufgezählt außer Leidenschaft.
Als sie das letzte Mal ihrem Herzen gefolgt war, wurde sie enttäuscht. Deshalb folgte sie nun ihrem Verstand. Leidenschaft kam da erst an zweiter Stelle.
Ty kümmert sich doch nur um mich, weil er gerade keine Freundin hat, dachte sie. Sobald ihm eine teuer gekleidete, Pilates-gestählte Frau über den Weg lief, wäre er weg. Sein Umzug stand ebenfalls kurz bevor. Aus den Augen, aus dem Sinn, so war es doch immer.
Die Vorstellung von einem Leben ohne Ty traf sie wie ein Schlag. Sie spürte Tränen aufsteigen, worüber sie überrascht war. Die Lichter am Weihnachtsbaum verschwammen vor ihrem Blick. Es war spät, und sie war müde. Auf sie wartete das Schlafzimmer, das Ty für sie gestrichen hatte. Sie liebte diesen Raum, und nun würde sie gezwungen sein, ihn neu zu gestalten, damit er sie nicht ständig an Ty erinnerte.
Sie wischte die Tränen weg und zog mit einem Ruck das Kabel der Lichterkette aus der Steckdose.
13. KAPITEL
Ihre vielen gesellschaftlichen Aktivitäten hatten die Zeit, die Marlie mit Arbeit verbrachte, stark beschnitten. Nicht arbeiten bedeutete kein Geld, und der Dezember war bisher ein teurer Monat gewesen. Die Anschaffung neuer Kleider und Schuhe, dazu mehrere Friseurbesuche hatten ein riesiges Loch in ihre Haushaltskasse gerissen. Zum Glück für ihren Geldbeutel fanden das Nussknacker- und das Glockengeläut-Date am Samstag und Sonntag bei den Highland Games von Houston statt, dafür musste sie sich nicht herausputzen.
Marlie bearbeitete einige Webseiten von Klienten und erstellte Demoseiten für neue Kunden, die sie angesprochen hatten, da ihnen die Seite gefiel, die sie für die Auktion entworfen hatte. Sie merkte gar nicht, wie die Stunden vergingen, bis Ty an ihrem Büro vorbeilief. Er trug Einkaufstüten in den Armen.
„Hast du schon gegessen?“, wollte er wissen.
„Nein.“
„Ich mache Salat und rufe dich dann.“
Marlie überlegte, ob sie sich gerade verhört hatte. Ty bereitete das Abendessen zu, und dann auch noch Salat? Außerdem hatte er all die Aufgaben im Haushalt übernommen, die sie in letzter Zeit vernachlässigt hatte, ganz zu schweigen vom Weihnachtsbaum. Er verhielt sich rücksichtsvoll und fürsorglich. Das war eigentlich gar nicht seine Art. Wie sollten sie jemals wieder in ihren normalen Alltag zurückkehren, wenn er sich derartig verstellte?
Da sie sich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren konnte, schaltete sie den Computer aus und stieg die Treppe hinauf. Der Tisch war bereits gedeckt.
„Ich wollte dich gerade rufen.“ Ty stellte zwei Teller auf den Tisch. „Setz dich.“ Er machte eine einladende Geste.
Marlie nahm Platz in Blickrichtung des Weihnachtsbaums. Ty schaltete das Küchenlicht aus, sodass nur die Lichter am Baum den Raum erleuchteten.
„Also gut. Was soll der Salat?“
Lächelnd setzte er sich ihr gegenüber. „Nach den fettigen Gerichten gestern brauchst du Vitamine.“
„Stimmt.“ Sie begann zu essen. „Ist da überhaupt Dressing drauf?“
„Nein. Ich fand, das würde nur das Aroma zerstören.“
Er sprach mit großem Ernst. Da sie ihn nicht kritisieren wollte, nahm sie noch ein paar Bissen, bevor sie schließlich aufgab. „Ich glaube, ich hätte doch gern etwas Dressing.“ Sie ging zum Kühlschrank und holte eine Handvoll Tütchen, die von diversen Take-away-Gerichten übrig waren, und legte sie auf den Tisch. Sie entschied sich für eine leichte Vinaigrette, träufelte sie auf ihren Salat und probierte. „Viel besser.“
Nachdem Ty ihr eine Weile zugesehen hatte, bediente er sich ebenfalls. „Du hast recht. Mit Dressing ist es pikanter.“
Marlie warf ihm einen Blick zu, sagte aber nichts.
Er lächelte. „Das gilt nicht nur fürs Essen.“
„So?“
„Manchmal schadet es nicht, die Dinge etwas aufzupeppen.“
„Was für Dinge?“, fragte sie argwöhnisch.
„Also, Kartoffelbrei braucht Bratensoße, Pfannkuchen brauchen Marmelade.“ Er sah sich um. „Wände vertragen Bilder, und …“
Sie folgte seinem Blick und seufzte, da sie erkannte, worauf er hinauswollte. „Und Weihnachtsbäume Kugeln?“
„Ja, jetzt, wo du es
Weitere Kostenlose Bücher