Tiffany Sexy Band 84
zu“, flüsterte sie. „Danke.“
Dafür, dass er seiner Partnerin gerade gesagt hatte, dass er eine andere liebte, fühlte Ty eine erstaunliche Ruhe. In Axelles Blick lag belustigte Zärtlichkeit. Eine merkwürdige Situation, dachte er. Die Frau, die er liebte, war sauer auf ihn, und mit der Frau, die er gerade verlassen hatte, fühlte er sich zum ersten Mal rundum wohl. „Wie lange weißt du schon …“
„… dass du sie liebst?“ Axelle lachte leise. „Seit dem Abend, an dem du mir von ihrem Verlobten erzählt hast. Da war mir alles klar, auch dass du es selber nicht wusstest. Ich habe mir gedacht, dass es ziemlich amüsant wäre, den Moment zu erleben, in dem euch beiden ein Licht aufgeht. Ich wollte sehen, wie die Liebe entsteht und wächst.“
Ty war verblüfft. „Warum?“
Axelle wandte den Blick ab. „Vielleicht, um mich daran zu erinnern, dass es wahre Liebe gibt.“
Ty berührte ihre Schulter. „Hat dich jemand verletzt?“
Sie schüttelte den Kopf und öffnete die Autotür. Gerade als Ty dachte, dass sie ohne Antwort gehen würde, flüsterte sie: „Ich bin Witwe.“ Bei diesen Worten warf sie die Tür zu und lief ins Haus.
Ty sah ihr grübelnd hinterher. Allmählich wurde ihm einiges über ihre reservierte Art klar. Das Leben hatte ihr Herz in viele kleine Stücke gerissen.
Er ließ den Kopf aufs Lenkrad sinken. Ohne Paul und Axelle hätte er seine wahren Gefühle für Marlie nie erkannt. Er stand tief in ihrer Schuld und würde es nie wiedergutmachen können.
Am liebsten wäre er nach Hause zu Marlie gefahren, doch Marlie war nicht da. Sie verbrachte die Nacht mit dem vor Manneskraft nur so strotzenden Jeff. Frauen fuhren immer auf Männer ab, die mit Kindern arbeiteten. Frauen mochten Männer, die für sie kochten, die sie zum Lachen brachten und sich mit Wein auskannten – und auf Männer, deren heiße Küsse ihnen den Verstand raubten. Allerdings nicht auf bescheuerte Typen, die sie halb nackt auf dem Küchenboden liegen ließen.
Als er an einer roten Ampel hielt, fiel ihm ein Schild mit der Aufschrift „Weihnachtsbaumverkauf“ ins Auge.
Um Marlie für sich zu gewinnen, musste er nicht nur gegen die zehn Männer antreten, die er in ihr Leben geholt hatte. Er hatte die Frau, die er liebte, auch noch zurückgewiesen. Vermutlich vertraute sie ihm gar nicht mehr, nachdem er ständig betont hatte, dass sie verschiedene Vorstellungen von der Zukunft hatten. Eine Idee kam ihm in den Sinn. Marlie war weniger fürs Ausgehen zu haben, sie war gerne zu Hause. Das war der Schlüssel. Seine Wertschätzung ihres gemeinsamen Heims würde ihm ihre Liebe sichern. Er musste ihr zeigen, dass er dasselbe Leben wollte wie sie.
Lautes Hupen vom Wagen hinter ihm riss ihn aus seinen Gedanken. Ty überquerte die Kreuzung und bog entschlossen in die Auffahrt zum Weihnachtsbaumhandel ein.
12. KAPITEL
Am Sonntagnachmittag verabschiedete sie sich von Jeff, einem netten, gut aussehenden Mann, der sich eine Familie wünschte. Den nötigen Enthusiasmus für die dafür notwendige Aktivität konnte Marlie in seinem Fall jedoch nicht aufbringen. Sie schloss die Haustür auf, öffnete sie und lief direkt in eine Mauer aus Tannennadeln.
„Ty?“, rief sie dem Mann zu, mit dem sie sich den Akt, der für eine Familiengründung Voraussetzung war, lebhaft ausmalte.
„Hey, da bist du ja!“, hörte sie seine Stimme.
Er klang fröhlich für jemanden, der eigentlich mit eingezogenem Schwanz herumschleichen sollte.
„Ich könnte Hilfe gebrauchen.“
„Was ist das? Ein Andenken an deinen Ausflug in den Wald?“
„Bist du noch sauer?“
„Ja!“ Eigentlich hatte sie sich längst beruhigt, aber das musste er ja nicht wissen.
„Glaubst du, du kannst so lange nicht sauer sein, wie es dauert, den Baum nach oben zu schaffen?“, fragte Ty.
Marlie konnte die Treppe nicht einmal sehen. „Er ist zu groß!“
„Nein, der Flur ist zu klein.“ Die Äste begannen zu zittern, als er am Stamm zog.
„Ich dachte, ich sollte einen Baum kaufen.“
„Bis du das geschafft hättest, wären die guten alle weg gewesen. Bereit?“
Marlie griff zu. Tannennadeln rieselten auf den Boden.
„Und jetzt – schieb!“
Sie schoben und zerrten, und bei jedem Kratzer, den die Äste an der weißen Wand hinterließen, winselte Marlie auf.
Schließlich stand er in der Ecke vor dem Erkerfenster. Er hatte monströse Ausmaße und ragte so weit in den Raum hinein, dass Ty die Möbel verrücken musste.
„Wie groß ist er
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