Tiffany Sexy Band 84
legen.
„Natürlich nicht! Aber darf ich fragen, wie Sie zu der Annahme kommen, dass ich Sie überhaupt reingelassen hätte?“ Körperliche Anziehungskraft, dachte er, war aber klug genug, es nicht zu sagen.
„Nun, ich hatte gehofft, sie kaufen mir die Geschichte von dem vergessenen Werkzeug ab.“
„Um diese Uhrzeit?“ Er sah, wie sich ihre Augen verengten. Und sie misstraute ihm zu Recht. Schließlich hatte er die Karten noch längst nicht offen auf den Tisch gelegt.
„Na ja, ich mache oft Überstunden.“ Jake zuckte mit den Schultern. Etwas anderes fiel ihm zur Verteidigung nicht ein. „Möchten Sie, dass ich die Kamera jetzt entferne?“
„Nein.“ Sie beugte sich weit nach vorne, bis sie ganz nah bei ihm war. So nah, wie er es sich seit ihrer ersten Begegnung gewünscht hatte. Leider war ihre Miene dabei wie versteinert. „Das werde ich mit einem Hammer gerne selbst erledigen. Momentan interessieren mich eigentlich nur zwei Dinge.“
„Raus damit.“ Er konnte den würzigen Duft ihres exotischen Parfüms riechen.
„Zum einen haben Sie nicht gesagt, dass ich nicht mehr unter Verdacht stehe. Sie sagten nur, dass ich keine Hauptverdächtige mehr bin. Wären Sie vielleicht so freundlich, mir diesen kleinen, aber feinen Unterschied zu erklären?“
Ihr Knie war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt und einer ihrer nackten Füße seinem Schuh so nah, dass er aufpassen musste, nicht auf ihn zu treten. Marnies Fußnägel waren in einem glitzernden Weiß lackiert, und passend zur Jahreszeit zierten kleine weihnachtliche Stechpalmenblätter die großen Zehen.
Er sah wieder auf, und ihre Blicke trafen sich. Ob er wohl der Einzige war, der sich vorstellte, wie er ihr langsam den Seidenkimono vom Körper streifte?
„Es ist nach wie vor nicht völlig ausgeschlossen, dass Sie in der Sache mit drinstecken. Allerdings halten wir es nicht für sehr wahrscheinlich. Wir sind zumindest hundertprozentig sicher, dass Sie nicht die treibende Kraft in dieser Angelegenheit sind.“
„Wie beruhigend.“ Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und runzelte die Stirn.
„Sie sagten, Sie seien an zwei Dingen interessiert?“ Jake betrachtete das Dartboard über dem Sofa. Ihm fiel auf, dass sie das Foto ihres Exfreundes abgenommen hatte. Dieses Detail war ihm bislang verborgen geblieben, denn das Board hing im toten Winkel seiner Überwachungskamera. Gut, dass sie sich nichts mehr aus dem Kerl macht . Seine Nachforschungen hatten ergeben, dass ihr Exfreund Dreck am Stecken hatte. Und zwar deutlich mehr als nur ein bisschen.
„Stimmt.“ Marnie sah ihm in die Augen. „Ich wüsste außerdem gern, was genau Sie alles durch Ihre Kamera gesehen haben.“
2. KAPITEL
Ein Blick in Jakes Augen – und Marnie wusste Bescheid. Das leidenschaftliche Feuer, das sie dort sah, sprach Bände.
„Oh mein Gott.“ Sie schlug die Hände vors Gesicht. Wie peinlich! Sie mochte gar nicht daran denken, was er durch die Kamera alles gesehen hatte.
Doch gleichzeitig spürte sie eine wohlige Hitze in ihrem Inneren aufsteigen, was sie entsetzte. Dieser Mann hatte sie bespitzelt! Wie konnte seine Anwesenheit sie trotzdem so erregen?
„Der Einsatz diente lediglich dazu, Ihre beruflichen Transaktionen zu überwachen.“ Seine Stimme klang kühl und reserviert.
Wie hatte sie nur glauben können, dass er ein einfacher Tischler war? Und dazu noch ein höchst attraktiver und irgendwie sympathischer Tischler. Dabei gab es keinen Zweifel: Dieser Mann war gefährlich. Sein großer muskulöser Körper war wie geschaffen für zwielichtige Geschäfte in dunklen Gassen. Und er sah sie an, als könne er es kaum erwarten, sie auszuziehen. Oder interpretierte sie zu viel in seinen Blick hinein? Vielleicht. Aber seine Gegenwart machte sie nervös. Sehr nervös.
„Und mein Recht auf Privatsphäre war dabei völlig nebensächlich, was?“, fuhr sie ihn an. Wütend hob Marnie den Kopf. Dabei bemerkte sie mit einem Mal, wie nah sie bei ihm saß. So nah, dass sich ihre Knie fast berührten und sie die Wärme seines Körpers durch die dünne Seide ihres Morgenmantels spürte.
Verlegen wandte sie ihren Blick ab und sah auf das verwaschene graue Hemd, das er trug. Die Ärmel hatte er bis zu den Ellenbogen hochgeschoben, der Stoff spannte über seinem imposanten Bizeps, an seinem Handgelenk trug er eine große silberne Uhr. Das wellige braune Haar fiel ihm locker auf den Kragen, der Bartschatten ließ sein Gesicht noch männlicher wirken. Wie
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