Tiffany Sexy Band 84
Marquis schoss ihr sofort die Röte ins Gesicht.
„Streng genommen gehört das Hotel auch gar nicht Premiere Properties. Mein ehemaliger Arbeitgeber ist eine Partnerschaft mit dem exzentrischen Besitzer eingegangen und nur für bestimmte Dienstleistungen wie zum Beispiel die Gastronomie zuständig. Ein kompliziertes Konstrukt, das nicht an die große Glocke gehängt wird. Aber in erster Linie geht es darum, den Gästen ein …“, sie räusperte sich, „… außergewöhnlich sinnliches Erlebnis zu bieten.“
Diese Unterhaltung lief definitiv in die falsche Richtung. Sie hatte nicht vor, mit Jake Brennan über die Besonderheiten dieses überaus fragwürdigen Etablissements zu sprechen. Umso weniger, als das angenehm prickelnde Gefühl in ihrem Bauch leider nicht auf den Champagner zurückzuführen war, sondern einzig und allein auf seine Anwesenheit.
„Scheint mir der ideale Ort, ein Verbrechen zu vertuschen.“ Sie konnte sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete.
„Eigentlich findet in den Räumen des Marquis nur wenig im Verborgenen statt.“ Sie vermied es geflissentlich, ihn anzusehen. Stattdessen deutete sie auf das Regal.
„Worauf warten Sie noch?“ Je eher er seine Kamera mitnahm, desto schneller würde er verschwinden und aufhören, ihr unangenehme Fragen zu stellen. Jake holte einen Schraubenzieher aus der Tasche, machte jedoch keinerlei Anstalten, an die Arbeit zu gehen.
„Hört sich allerdings auch nach einem perfekten Ort an, mal richtig auszuspannen.“
„Wie bitte?“ Obwohl ihr inzwischen ziemlich heiß war, zog sie automatisch den Gürtel ihres Seidenmantels enger. So langsam lief das Gespräch endgültig aus dem Ruder. Glaubte er tatsächlich, sie würde mit ihm über die Vorzüge eines Hotels reden, das in Wirklichkeit ein Sexspielplatz für Erwachsene war? Egal, was für ein Prachtexemplar von Mann sie da vor sich hatte – das ging entschieden zu weit. Zumal er sie die ganze Zeit ansah, als könne er es kaum erwarten, ihr die Kleider vom Leib zu reißen.
So ein Quatsch. Sie seufzte innerlich. Warum machte sie sich selbst etwas vor? Insgeheim genoss sie die Situation doch genauso wie er. Zu dumm nur, dass er sie so hintergangen hatte. Sonst hätte sie sich einen aufregenden Flirt mit ihm durchaus vorstellen können.
Entschlossen sah er sie an.
„Ich möchte gern Ihre Dienste in Anspruch nehmen. Bitte buchen Sie mir so schnell wie möglich ein Zimmer in diesem Hotel.“
Die Vorstellung, dass er, einer der heißesten Typen, dem sie je begegnet war, in den Geheimnissen der Sexabenteurer schnüffelte, versetzte ihr einen Stich. Die Frauen werden bei ihm Schlange stehen.
„Nein.“ Erstaunt über ihre Eifersucht, verschränkte sie die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. „Es würde Ihnen bestimmt nicht gefallen. Dort gibt es strenge Vorschriften, was den Gebrauch von versteckten Kameras angeht.“
„Wollen Sie denn gar nicht herausfinden, wer so hartnäckig versucht, Ihnen ungefähr ein Dutzend verschiedener Verbrechen anzuhängen?“
„Ja schon, aber …“
„Na, sehen Sie. Und deswegen werden Sie mich begleiten.“
3. KAPITEL
„Vergessen Sie’s.“ Marnie riss ihm den Schraubenzieher aus der Hand und wandte sich dem Regal zu, um die Kamera selbst zu entfernen.
„Aber ich brauche Ihre Hilfe.“ Jake streckte den Arm aus, um ihr das Werkzeug abzunehmen. Seine Finger streiften ihren flachen Bauch. Für einen kurzen Moment war er ihr so nah, dass ihre Schulter seinen Brustkorb berührte.
„Machen Sie sich nicht lächerlich.“ Sie trat einen Schritt zurück.
Ihre Wangen waren gerötet, die Muskeln an ihrem Hals angespannt. Warum war sie so nervös? Machte das seine Nähe? Oder war es der Gedanke, dass sie ihn begleiten sollte? Zugegeben, die Aussicht, einige Tage mit Marnie in einem luxuriösen Liebesnest zu verbringen, ließ auch ihn nicht völlig kalt. Er hatte ohnehin vorgehabt, sein Glück bei ihr zu versuchen. Die Umstände konnten nicht besser sein. Außerdem wäre sie ihm tatsächlich eine große Hilfe bei den Ermittlungen. Immerhin kannte sie sich in diesem exklusiven Schuppen bestens aus.
„Sie haben es selbst gesagt.“ Er nahm ihr den Schraubenzieher aus der Hand. „Sie kennen alle Hotels von Premiere Properties wie Ihre Westentasche. Sie sind mit den Mitarbeitern und der Anlage des Marquis vertraut. Allein würde ich mich nur halb so gut zurechtfinden. Und wir sollten keine Zeit verlieren. Noch sind die Spuren frisch!“
Sie starrte ihn an, als
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