Tiffany Sexy Band 84
sein?“
„Weil es nicht darum geht. Mein Glück hängt nicht von meinem Job ab. Ich mag mein Leben, so, wie es momentan ist. Und ich mag dich, Rose. Die Frau hinter der Maskerade aus Seide und Spitze. Dein wahres Ich.“
Mein wahres Ich? Er kannte ihr wahres Ich überhaupt nicht. Er sah doch nur, was sie ihn sehen ließ. „Was weißt du über mein wahres Ich? Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt.“
„Ich weiß zum Beispiel, dass du beim Sex gern oben bist, dass du gerne Geschenke ohne besonderen Anlass bekommst und dass du vor lauten Geräuschen erschreckst …“
Gut, diese Einblicke hatte sie ihm gewährt, unbeabsichtigt. Obwohl eine innere Stimme sie warnte, sah sie ihm ins Gesicht – und entdeckte prompt wieder diese Mischung aus Verletzlichkeit und Selbstbewusstsein, die sie von Anfang an fasziniert hatte.
Männer hatten stets versucht, sie mit ihrer Macht und Überlegenheit zu beeindrucken. Aber es war Ians Empfindsamkeit, die sie am stärksten anzog, und er besaß den Mut, sie nicht vor ihr zu verbergen.
Er hatte keine Angst, also sollte sie auch keine haben.
„Du bist nicht wie sie“, sagte Rose.
„Wie wer?“
Sie schwieg.
„Ich habe dich die Bedingungen für unsere Affäre aufstellen lassen“, sagte er. „Und ich habe mich an sie gehalten. Aber ich habe ebenfalls eine.“
„Welche?“
„Du glaubst, ich kann mich nicht wie ein Adler aufschwingen. Aber Dienstagabend werden wir es versuchen.“
„Dienstag?“
„Wir werden einen Vergleich anstellen zwischen mir und dem reichen und, bei meinem Glück, wahrscheinlich auch noch sehr gut aussehenden Herzchirurgen.“
Rose lächelte. „Für einen Mann, der nicht einmal Essen im Haus und wenig Organisationstalent hat, bist du ziemlich selbstsicher.“
„Ah, jetzt werden die Krallen ausgefahren – ich mag das.“
Sie zuckte die Schultern, hängte sich ihre Handtasche um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Na fein, machen wir es so. Bis Dienstag.“
„Warte! Gehst du schon?“
„Aber ja“, erwiderte sie. „Du wolltest gern über persönliche Dinge reden – ich wollte nur Sex. Tja, und da wir vorerst genug geredet haben, gehe ich.“
Ian schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich gemein.“
Sie grinste. „Ja, das bin ich. Wir sehen uns trotzdem am Dienstag.“
In den nächsten Tagen arbeitete Rose im Penthouse und dachte über die Veränderungen in ihrem Leben nach. Ian ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Wenn sie mit ihm zusammen war, wollte sie der Sehnsucht ihres Herzens nachgeben. Doch der Verstand spielte nicht mit.
Sie redete sich ein, es habe mit der fehlenden finanziellen Sicherheit zu tun und damit, dass er eines Tages doch mit seinem Leben unzufrieden sein und dadurch ihrer überdrüssig werden würde.
Am späten Montagnachmittag, ihr Date mit Remy rückte näher, kam Sylvia geschafft nach Hause. Ihr Gesicht war gerötet, die Frisur hinüber, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
„Haben Sie einen schlimmen Tag gehabt?“, erkundigte sich Rose, nachdem sie die letzten Einladungskarten für den großen Ball fertig hatte.
„Es war die Hölle.“ Die Gräfin ließ sich auf die Couch fallen und kickte ihre Pumps fort. „Die Essensspenden sind um weitere zwanzig Prozent zurückgegangen. Die Simonov-Stiftung für Bildung erholt sich, aber nicht so schnell, wie ich es mir erhofft hatte. Dann hat mich die Teddybär-Brigade brüskiert, indem sie Vivian Egan bat, Vorsitzende des Vereins ‚Wege aus der Armut‘ zu werden. Können Sie sich das vorstellen? Wer ist die größte Wohltäterin in New York? Sylvia Simonov, und das behaupte nicht ich, sondern die Times .“
„Das tut mir leid“, sagte Rose und hielt die Einladungen hoch. „Die können abgeschickt werden.“
„Und nun sehen Sie sich an. Sie schuften hier, während ich über Nichtigkeiten jammere.“
„Es sind keine Nichtigkeiten. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Für gewöhnlich sind Sie doch ein positiver Mensch.“
„Und wie.“ Die Gräfin seufzte und schenkte sich ein Glas Zitronenwasser ein. „Man darf sich einfach nicht unterkriegen lassen. Ach, das hätte ich ja fast vergessen. Sie haben heute Abend ein Date.“
„Mit Remy“, bestätigte Rose.
„Ausgezeichnet.“ Sylvia trank einen Schluck. „Und der geheimnisvolle andere?“
Rose zögerte. „Wir haben ein Date am Dienstag. Sein Name ist Ian.“
„Und?“
„Er ist nett.“
„Nett? Bringt er Sie zum Lachen, schenkt er Ihnen Blumen, lädt er Sie auf
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