Tiffany Sexy Band 85
suchte nach einem freundlichen Gesicht.
Ihr Blick blieb an Luke hängen. Er sah sie zufällig, und sein überraschter Ausdruck wich einem anderen, den ein Lächeln begleitete. Er sagte etwas zu der Person, mit der er sprach, wandte sich ab und steuerte auf Carol zu.
Sie kam sich jetzt albern vor, weil sie sich so dagegen gewehrt hatte, die Party zu besuchen. Hitze stieg ihr in die Wangen, als Luke vor ihr stehen blieb.
„Snow“, begrüßte er sie grinsend. „Was bringt Sie zurück?“
„Snow, äh, oder richtiger gesagt, Schnee“, antwortete sie trocken.
„Äh …?“
„Es schneit.“ Sie zeigte nach oben. Da es im Untergeschoss keine Fenster gab, hatten alle anderen nichts von den äußeren Gegebenheiten mitbekommen. „Ein Blizzard, um es ganz genau zu sagen.“
„Na, dann sitzen Sie ja fest.“ Er stieß einen Laut des Bedauerns aus. „Entschuldigung – wahrscheinlich haben Sie gar keine Lust, hier zu sein. Tracy hat mir von der Beule am Kopf erzählt. Sie hätten mir sagen sollen, dass Sie deshalb nicht zur Party kommen wollen. Ich hätte Sie in Ruhe gelassen.“
Seine Besorgnis verwirrte sie, und die Zunge versagte ihr plötzlich den Dienst.
„Lassen Sie mich Ihren Mantel nehmen“, bot er an, stellte sich hinter sie und streckte die Arme aus, um ihr aus dem schweren Kleidungsstück zu helfen. „Nein wirklich, lassen Sie uns mal Ihren Mantel und Ihren Aktenkoffer in den Lagerraum bringen.“
Zögernd folgte sie ihm, und als sie im Flur verschwanden, fragte sie sich neugierig, ob die Leute sie beobachteten. Aber leider schienen alle sie partout ignorieren zu wollen. Luke entsicherte die Tür zum Lagerraum, ergriff Carol an der Hand, zog sie herein und ließ die Tür ins Schloss fallen.
Ihr Puls schnellte hoch. „Luke, was soll denn das?“
Er schaltete das Licht an und lächelte sie an. „Sorry. Ganz schön übertrieben, ich weiß, nur um Ihnen ein Valentinsgeschenk zu geben.“ Er hängte ihren Mantel an einen Haken, langte mit einer Hand nach oben auf ein Regal und holte eine herzförmige Pralinenpackung hervor. Als er sich wieder Carol zuwandte, guckte er etwas unbeholfen.
„Es ist vermutlich albern. Ich hab das gesehen, und ich musste gleich an Sie denken.“
Carol war hocherfreut – bis sie sich die Packung näher ansah. Eine große Schneeflocke zierte den Deckel. Das war sie – kalt wie Eis … wie ein Eiszapfen. Die Karte, die er in ihren Tragebeutel geschmuggelt hatte, lächelte sie spöttisch an. „Sehr witzig, wirklich sehr witzig“, gab sie es ihm zurück.
Er zog die Brauen zusammen. „Wie meinen Sie das?“
Der Schmerz drängte sich ihr wie ein Stachel in die Brust. „Ich verstehe dieses ganze Frostkalt-wie-Eis-Ding. Ich weiß, was die Leute über mich sagen, dass ich als Eisprinzessin verschrien bin.“ Carol drehte sich um und griff nach ihrem Mantel. „Das war keine gute Idee – ich denke, ich werde das Ende des Sturms in meinem Büro abwarten.“
Er umschloss mit seinen Fingern ihr Handgelenk. „Hey.“
Sie drehte sich wieder um und schaute zu ihm auf.
„So denke ich nicht über Sie.“ Nachdenklich schaute er sie mit seinen braunen Augen an. „Ich habe die Pralinen gekauft, weil Sie ‚Snow‘ heißen, wie der Schnee auf Englisch … verstehen Sie? Snow…flake, Schnee…flocke?“
Carol befeuchtete sich mit der Zunge die Lippen. Sie wollte ihm ja glauben … aber warum sollte Luke Chancellor ihr Pralinen kaufen?
„Tut mir leid, wenn ich überreagiert habe“, stieß sie hervor. „Sicher haben Sie anderen Arbeitskolleginnen auch Pralinen gekauft.“
„Nein.“ Er zog sie näher an sich heran. „Nur dir, Snow.“
Er senkte seinen Mund auf ihren herab. Sie nahm an, er würde vielleicht doch in letzter Sekunde noch einen Rückzieher machen, aber dann lagen seine warmen Lippen plötzlich auf ihren. Es war aufreizend, ein Kontaktgefühl, als würde sie an eine Steckdose angeschlossen. Seine Zunge stieß gegen ihre, löste Schockwellen der Lust in ihrem ganzen Körper aus. Es war so lange her gewesen, dass sie so etwas gefühlt hatte, dass sie jetzt alles als neu empfand … frisch. Jede Berührung seines feinfühlig küssenden Mundes erfüllte ihr Denken und ihren Körper mit einem erregten Zittern.
Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. „Das wollte ich schon so lange machen.“
Schwer um Luft ringend atmete sie tief aus und ein. Sie konnte keine Worte bilden. Wie konnte sie ihm sagen, dass er gerade ein stilles Wasser aufgewühlt …
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