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ist … Oh, störe ich? Du sagtest, dass ihr Hunger habt.“ Anne Marie stand mitten im Raum und hielt zwei Schachteln hoch.
„Wir sterben vor Hunger“, sagte Will und gab damit Hannah ein paar Sekunden Zeit, um sich zu sammeln. Er nahm ihrer Freundin die Pizzen ab.
Anne Marie sah erst ihn, dann Hannah und dann wieder ihn an. „Ist etwas …“
Er warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu.
Sofort wechselte sie das Thema: „Was machen die Ermittlungen der Polizei? Gibt es Neuigkeiten?“
„Noch nicht. Tag und sein Team gehen einigen Spuren nach. Hoffentlich hören wir bald etwas Genaueres.“
„Gut. Es ist wirklich toll, dass ihr euch so für uns engagiert.“ Anne Marie zögerte. „Ich bin dann unten im Atelier, falls ihr noch irgendetwas braucht.“ Sie drehte sich um und ging zum Fahrstuhl.
„Ich wollte dich nicht aus der Fassung bringen. Vielleicht ist es besser, wenn ich gehe.“ Hannah hatte ihm den Rücken zugewandt, und Will wusste nicht, wie er ihr Verhalten deuten sollte.
Sie antwortete, ohne sich umzudrehen. „Nein. Ich möchte, dass du so lange bleibst, wie du kannst. Aber was ich vorhin gesagt habe, ist mein Ernst. Wir sollten locker bleiben. Genießen wir es einfach, zusammen zu sein. In einer Woche müssen wir beide sowieso weg von hier.“
Will legte ihr die Hand auf die Schulter. „Das hält uns beide nicht davon ab, mehr zu wollen. Aber du hast recht. Wir können nicht auf die Zukunft setzen. Also lass uns Pizza essen und dick werden.“
Sie drehte sich in seinen Armen um und stieß ihm sanft eine Faust in den Bauch. „Du müsstest eine Unmenge Pizza futtern, um dick zu werden. Ich dagegen muss schon nach einer halben Pizza zwei Wochen lang jeden Tag mindestens zwei Stunden lang im Fitnessstudio trainieren. Das ist nicht fair.“
„Für mich wirst du immer perfekt sein.“ Und das meinte er ernst. Hannah war wunderschön. Und das würde sie auch dann noch sein, wenn sie alt und grau wäre. Jedenfalls konnte er sich das nicht anders vorstellen. Will drückte sie fest an sich. Auch wenn sie es nicht zugeben mochte – sie gehörte ihm, und er gehörte ihr. „Lass uns essen.“
6. KAPITEL
Hannah hatte gehofft, dass sie zumindest Zeit für einen Quickie gehabt hätten. Aber kurz nach dem Essen wurde Will telefonisch zurück in die Botschaft gerufen. Der Schneesturm hatte sich noch immer nicht gelegt, und er versprach, ihr eine SMS zu schicken, damit sie wusste, dass er gut angekommen war.
Als er vorhin von Versprechen geredet hatte, waren ihr so viele Möglichkeiten in den Sinn gekommen. Immer wieder beharrte sie darauf, dass es sich um eine Affäre handelte – doch für sie war es viel mehr. Sie hatte noch nie einen Mann wie ihn getroffen. Die Stärke und Macht, die er ausstrahlte, fand sie aufregend. Wenn sie sich liebten, entfachten sie eine unglaublich große Leidenschaft, und ihre Körper waren in totaler Übereinstimmung. Die sensationelle Erregung, die jeder bei dem anderen auslöste, war überwältigend.
Ein Teil von ihr war wütend auf ihn, weil ihr durch ihn bewusst wurde, dass eine Beziehung so viel mehr beinhalten konnte. Durch ihn hatte sie erfahren, dass es die größte Erfüllung war, die Seele des anderen zu berühren. Die Trennung war unausweichlich, und sie wusste, dass es ihr das Herz brechen würde. Doch Will durfte nichts davon erfahren. Für ihn musste sie stark sein. Aber bis dahin war sie entschlossen, jeden Moment mit ihm zu verbringen, der ihnen blieb.
Hannah nahm ihren Skizzenblock vom Couchtisch. Ihre Arbeit würde ihr einziger Trost sein, wenn er wieder in den Krieg zog. Sie würde ihm E-Mails schreiben und sogar Briefe, wenn das der einzige Weg war, miteinander zu kommunizieren. Sie würde so tun, als wäre alles gut, und versuchen, ihm beizustehen. Du stellst dir eine Zukunft mit ihm vor. Hör auf damit. Als sie daran dachte, dass er vielleicht nicht mehr von seinem Einsatz zurückkommen könnte, stiegen ihr Tränen in die Augen. Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren schwermütigen Gedanken.
„Hallo, ich bin es, Will.“
Der Mann muss übersinnlich veranlagt sein. „Ist alles in Ordnung?“
„Ja. Wir haben gerade ein letztes Mal die Gästeliste aktualisiert. Aus irgendeinem Grund ist mir dabei erst jetzt etwas eingefallen. Du hast mir doch von diesen Frauen erzählt, die du die ‚Hags‘ genannt hast?“
Hannah hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte. „Ja.“
„An dem Abend, an dem die Kleider gestohlen wurden, haben zwei
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