Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
Sachen aus Myles Zimmer, dann eilte er zu Shannon. Er dachte kurz daran, erst ins Bad zu gehen, doch er wollte sie nicht allein lassen, bevor sie sicher im Bett lag.
Eine gute Entscheidung, denn offenbar hatte sie es zwar geschafft, sich die Schuhe auszuziehen, aber mit dem Rest klappte es nicht so recht. Sie war vor Erschöpfung kaum mehr in der Lage, sich die Bluse aufzuknöpfen. Als Nate bei ihr war, ließ sie die Arme sinken. Behutsam zog er sie aus. Er konnte es gar nicht mit ansehen, wie benommen und blass sie war. Schnell öffnete er ihren BH und zog ihr den Slip aus.
Sie lehnte sich an ihn, und er schloss die Arme um sie. Hielt sie, dankbar dafür, dass er es konnte, dass er sie nicht für immer verloren hatte.
Nach einer Weile hob er sie hoch, legte sie ins Bett und deckte sie zu.
Während er sich selbst auszog, ließ er sie keinen Moment aus dem Blick. Mit geschlossenen Augen lag sie ganz still da.
Er legte sich nackt zu ihr, wollte so viel wie möglich von ihr spüren. Er machte das Licht aus, dann zog er sie zu sich heran. Ihr Kopf lag auf seiner Brust, eine Hand auf seinem Bauch. Er hatte das Verlangen, sie zu küssen, aber sie brauchte Schlaf. Genau wie er. Kurz bevor er einschlief, kuschelte sie sich enger an ihn und legte ein Bein über seins. Und das erste Mal seit den Zehn-Uhr-Nachrichten konnte er wieder ruhig durchatmen.
Als Shannon die Augen öffnete, war es so hell im Raum, dass sie blinzeln musste. Sie lag eng an Nate geschmiegt. Ein wundervolles Gefühl, bis sie sich daran erinnerte, was am Abend zuvor im Fernsehstudio passiert war. Ihr Körper krampfte sich zusammen, und sie schloss ihre Augen so fest, dass sie Sterne sah. Vergebens. Kein Zauber konnte die Vergangenheit ungeschehen machen. Das Leben ging weiter.
Sie waren erst spät ins Bett gekommen, und Nate schlief noch. Ob Brady schon in der Druckerei war? Einer musste sich ums Tagesgeschäft kümmern. Noch hatten die Angestellten ihre Jobs. Auch Daphne. Doch daran konnte Shannon jetzt nicht denken. Noch nicht.
Vorsichtig darauf bedacht, Nate nicht zu wecken, stand sie auf. Sie zog ihren Morgenmantel über und warf einen Blick auf die Uhr. Schon nach Mittag. Mein Gott, was für ein Chaos würde sie unten erwarten. Willkommen zurück in der Realität.
Sie ging ins Badezimmer und beeilte sich mit ihrer Morgenroutine, damit sie möglichst schnell wieder bei Nate sein konnte. Dabei dachte sie daran, wie er sie vor dem Haus abgefangen, und was er zu ihr gesagt hatte. Und wie noch nie zuvor in ihrem Leben hoffte sie, dass er es ernst gemeint hatte.
Sie strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Ihr schmerzte das Herz, wenn sie daran dachte, was sie ihm angetan hatte. Wie sehr sie versagt hatte. Sie hatten sein Bild in den Nachrichten gezeigt, und vermutlich würde es inzwischen auch im Internet zu finden sein. Sie zweifelte daran, dass Nates Chef von seiner neu gewonnenen Berühmtheit begeistert war.
Sie drehte sich um, aber zuckte zusammen, als eine starke Hand ihr Handgelenk umfasste.
„Wo willst du hin?“, fragte er verschlafen.
„Mich anziehen. Der zweitschlimmste Tag meines Lebens beginnt.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, du kommst zurück ins Bett.“
„Daran hab ich auch schon gedacht. Aber ich kann mich hier nicht für immer verkriechen.“
„Nur für eine Stunde.“ Er ließ sie los und richtete sich auf. „Bitte. Ich gehe nur für zwei Minuten ins Bad. Bitte warte im Bett auf mich.“
„Nate …“
„Tu’s für mich.“
Sie konnte nicht Nein sagen. Ehrlich gesagt wollte sie auch gar nicht Nein sagen.
„Beeil dich“, sagte sie.
Schnell stand er auf, zog sich einen Bademantel über und war aus der Tür. Sie blieb allein in ihrem viel zu hellen Zimmer zurück, dem Zimmer ihrer Kindheit, dem Ort, an dem sie sich ihr ganzes Leben sicher gefühlt hatte … Doch jetzt war es an der Zeit, dass sie sich endlich eine eigene Wohnung suchte. Egal was passierte und welchen Preis sie zu zahlen hatte, sie musste raus aus ihrem schützenden Kokon. Vielleicht hätte sie vorher über ihr Handeln nachgedacht, wenn sie nicht so behütet gewesen wäre.
Doch erst mal würde sie sich trösten lassen. Sie streifte ihren Morgenmantel ab und kroch zurück unter die Decke. Das Kissen roch nach Nate. So männlich.
Sie atmete noch einmal tief ein. Sie war nicht so naiv zu glauben, dass sie jemals über ihn hinwegkommen würde. Nein, sie würde ihn bis in alle Ewigkeit vermissen. Selbst wenn sie irgendwann einen anderen fand:
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