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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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dass wir alles haben, tun oder sein konnten – solange wir nur zusammen waren.«
    Doch nur wenige Wochen später verwandelte sich der Traum in einen Albtraum. Marion kam von einer Spätschicht nach Hause, und Henry war nicht da. Als er schließlich auftauchte, wirkte er zerstreut und verstört, als befände er sich in einer anderen Welt. Er umarmte und küsste sie zwar wie immer – doch ohne sie wirklich zu sehen. Als Marion ihn fragte, was los sei, schenkte er ihr ein verkrampftes Lächeln und behauptete, einfach nur müde zu sein. »Es war, als beschäftige ihn etwas, über das er nicht mit mir reden konnte.«
    Am nächsten Tag fand Marion die Wohnung wieder leer vor. Zuerst machte sie sich wenig Gedanken darüber, nahm einfach an, dass er lange zu tun hatte. Doch dann kam er überhaupt nicht mehr nach Hause.
    In Panik rief Marion alle nur erdenklichen Leute an – seinen Chef, den Freund, bei dem sie nach ihrer Ankunft in Los Angeles gewohnt hatten, Menschen, mit denen sie während ihrer kurzen Zeit in Kalifornien Bekanntschaft gemacht hatten – doch keiner hatte irgendetwas von ihm gehört. Sie rief die Polizei an und alle Krankenhäuser in der Umgebung, doch er schien spurlos verschwunden zu sein.
    Während Marion versuchte, nicht in Hysterie zu verfallen, hörte sie plötzlich das schrille Läuten des Telefons. Sie sprang auf und hob ab, sicher, dass es Henry sein musste. Als sie stattdessen die Stimme seines Chefs hörte, des exzentrischen Physikprofessors Alfred Woolsey, wurde ihr das Herz schwer.
    »Nein, er ist heute nicht zur Arbeit erschienen« , hatte Alfred langsam gesagt. »Aber … ich wollte Sie wissen lassen, Marion, dass ich fest glaube, dass mit ihm alles in Ordnung is t.«
    »Aber wo ist er?« , fragte Marion mit lauter werdender Stimme. »Wie in aller Welt wollen Sie wissen, dass mit ihm alles in Ordnung ist?«
    »Ich weiß nicht, wo er ist« , entgegnete Alfred voller Bedauern. »Aber … ich glaube, Sie sollten wissen, dass Ihre Eltern gestern in meinem Büro angerufen haben, um mit ihm zu sprechen. Sie haben fast eine Stunde miteinander gespro chen, und nach dem Telefonat schien Henry … nun ja, irgend wie verändert.«
    Marion stockte der Atem. Ihre Eltern hatten ihn angerufen? Ihre eigenen Eltern hatten vielleicht etwas mit seinem Verschwinden zu tun? Sie beendete das Telefonat mit Alfred so schnell wie möglich und nahm kaum wahr, dass er noch sagte, Henry habe etwas für sie in seinem Büro hinterlassen.
    »Ich habe Mom und Dad sofort angerufen … und sie haben zugegeben, dass sie Henry eine Million Dollar angeboten hätten, und zwar dafür, die Verlobung mit mir zu lösen. Aber sie haben gesagt, er habe ihr Angebot abgelehnt, und sie seien fast erleichtert, weil sie wegen der ganzen Sache große Schuldgefühle hätten.« Marion schnaubte verächtlich. »Ich weiß, dass sie gelogen haben. Sie waren fähig, ihm dieses abscheuliche Angebot zu machen, also waren sie auch fähig, die Sache durchzuziehen und zu lügen, um sich in ein besseres Licht zu rücken. Ich weiß, dass er mich deswegen verlassen hat. Meine Eltern haben vielleicht gedacht, ich würde danach wieder nach Hause kommen, aber die Sache hat nur dazu geführt, dass ich endgültig mit ihnen gebrochen habe.«
    Zwei Wochen später entdeckte Marion, noch tief erschüttert vom Betrug ihres Verlobten und ihrer Eltern, dass sie schwanger war. Henry hatte nicht nur sie verlassen – ihr Kind würde ohne Vater aufwachsen.
    »Ich muss zugeben, dass ich am absoluten Tiefpunkt angelangt war. Aber dann wurde mir bewusst, dass ich alles verloren hatte – meinen Verlobten, meine Familie, mein Zuhause –, und jetzt gab Gott mir etwas, für das es sich zu leben lohnte« , hatte Marion gesagt und Micheles Hand genommen. »Es gab einen Grund für all diesen Schmerz. Vielleicht musste ich Henry Irving kennenlernen und mich in ihn verlieben, um dich auf die Welt zu bringen. Und als ich dich sah, war es Liebe auf den ersten Blick. Ich schwor mir, dass ich dir eine gute Mutter sein würde. Ich würde al-les sein, was dein Vater und deine Großeltern nicht sein konnten.«
    Und Marion hielt Wort. Sie war mehr als eine Mutter – sie war für Michele fast wie eine beste Freundin. Wann immer Michele Freunde zu Hause besuchte und die traditionelle Familie mit zwei Elternteilen und Großeltern erlebte, machten die üblichen Spannungen zwischen Eltern und Kindern es ihr leicht, daran zu glauben, dass sie das bessere Los gezogen hatte.
    Nach Henry war

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