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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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seinen Timer. Der Schlüssel ließ sich mühelos ins Schloß stecken, aber nicht drehen. Zuerst dachte Chris, daß im Mechanismus irgend etwas klemmte, aber nach dreißig quälenden Sekunden des Ausprobierens mußte er sich eingestehen, daß es wohl doch nicht der richtige Schlüssel war. Hilflos und wütend warf er den Schlüssel auf den Boden. Dann wandte er sich dem Professor zu, der noch hinter den Stangen eingesperrt war.
    »Tut mir leid«, sagte Chris. »Tut mir wirklich leid.«
    Doch der Professor ließ sich, wie immer, nicht aus der Ruhe bringen. »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte er, »wie alles  genau abgelaufen ist.«
    »Mh-mh.«
    »Und ich glaube, Oliver hatte ihn«, sagte der Professor. »Er selber hat mich eingeschlossen. Ich glaube, er hat den Schlüssel behalten.«
    »Oliver?«
    Am anderen Ende des Gewölbes kämpfte Oliver noch immer, obwohl jetzt immer deutlicher wurde, daß er der Unterlegene war. Arnaut war der bessere Schwertkämpfer, und Oliver war betrunken und außer Atem. Mit einem grimmigen Lächeln und präzisen Hieben trieb Arnaut ihn zum Rand der Grube. Dort lehnte sich Oliver keuchend und schwitzend ans Geländer. Er war zu erschöpft zum Weiterkämpfen.
    Arnaut drückte Oliver sanft die Spitze seines Schwerts an den Hals. »Gnade«, keuchte Oliver hervor. »Ich flehe um Gnade.« Aber man sah deutlich, daß er keine erwartete. Arnaut verstärkte langsam den Druck auf seine Kehle. Oliver hustete.
    »Mylord Arnaut«, sagte Marek und trat vor. »Wir brauchen den Schlüssel zum Käfig.«
    »Hm? Schlüssel? Zum Käfig?«
    Oliver grinste trotz seiner Atemlosigkeit. »Ich weiß, wo er ist.«
    Arnaut stach mit dem Schwert ein wenig zu. »Sagt es uns.«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Niemals.«
    »Wenn Ihr es uns sagt«, entgegnete Arnaut, »schone ich Euer Leben.«
    Oliver sah ihm in die Augen. »Certum?«
    »Ich bin kein verräterischer, doppelgesichtiger Engländer«, sagte Arnaut. »Gebt uns den Schlüssel, und ich schwöre als ein wahrer Edelmann Frankreichs, daß ich Euch nicht töten werde.«
    Schwer atmend starrte Oliver Arnaut einige Sekunden lang an. Schließlich löste er sich vom Geländer und sagte: »Nun gut.« Er warf sein Schwert weg, griff unter seine Robe und zog einen schweren Eisenschlüssel hervor. Marek nahm ihn.
    Nun wandte Oliver sich wieder an Arnaut. »Ich habe meinen Teil erfüllt. Seid Ihr ein Mann Eures Wortes?«
    »In der Tat«, sagte Arnaut, »ich werde Euch nicht töten …« Er trat einen Schritt vor und schob Oliver schnell den Arm unter die Kniekehlen. »Ich werde euch baden.«
    Und damit hebelte er Oliver über das Geländer und in die Grube. Oliver landete mit einem Platschen in dem schwarzen Wasser, kam prustend und spuckend wieder hoch. Unter Fluchen schwamm er an den Rand und suchte an den Felsen Halt. Aber der Stein war schwarz vor Schlamm. Oliver glitt immer wieder ab; er konnte sich nirgends festhalten. Er platschte und strampelte ungeschickt im Wasser wie ein Hund. Schließlich sah er zu Arnaut hoch und fluchte.
    Arnaut sagte: »Schwimmt Ihr gut?«
    »Sehr gut, du Sohn einer französischen Sau.«
    »Gut«, sagte Arnaut. »Denn Euer Bad wird einige Zeit  dauern.«
    Damit wandte er sich von der Grube ab. Mit einem Nicken zu Chris und Marek sagte er: »Ich stehe in Eurer Schuld. Möge Gott Euch gnädig sein all Eure Tage.« Mit diesen Worten lief er schnell davon, um sich wieder in die Schlacht zu stürzen. Sie hörten, wie seine Schritte verklangen.
    Marek öffnete das Vorhängeschloß, und die Tür ging  quietschend auf. Der Professor trat heraus. »Zeit?« fragte er.
    »Elf Minuten«, antwortete Marek.
    Sie eilten aus dem Verlies. Marek humpelte, aber er schaffte
    es trotzdem, sic h schnell zu bewegen. Hinter sich hörten sie Oliver im Wasser platschen.
    »Arnaut!« schrie Oliver, und seine Stimme hallte von den dunklen Steinwänden wider. »Arnaut!«
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00:09:04
    Auf den großen Videomonitoren am anderen Ende des Kontrollraums war zu sehen, wie Techniker die Schilde mit Wasser füllten. Alle Schilde hielten. Aber niemand beachtete sie. Statt dessen starrten sie alle stumm den Computermonitor an und beobachteten das Auf und Ab der schimmernden, computergenerierten Feldlinien. In den vergangenen zehn  Minuten waren die Zacken merklich kleiner geworden, und jetzt waren sie fast verschwunden; wenn sie überhaupt auftauchten, dann waren sie nur noch unregelmäßige Schwankungen der Oberfläche.
    Dennoch schauten sie weiter zu.
    Einen

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