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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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herüberschauten. Sie ließen ihre Pferde im Fluß saufen, aber ihre Augen waren starr auf Chris und den Jungen gerichtet.
    »Aber ich hab dich nicht gerettet«, sagte Chris. »Du hast mich gerettet.«
    »Habdich?« Noch ein verwirrter Blick.
    Chris seufzte. Offensichtlich benutzten diese Leute noch keine Verschleifungen. Es war so schwierig, auch nur den einfachsten Gedanken auszudrücken; er fand es sehr mühselig. Aber er versuchte es noch einmal: »Ich hab dich nicht gerettet, du hast mich gerettet.«
    »Guter Squire, Ihr seid zu bescheiden«, erwiderte der Junge. »Ich stehe mein Leben lang in Eurer Schuld; und es wird mir ein Vergnügen sein, Euch zu umsorgen, wenn wir erst in der Burg sind.«
    »In der Burg?«
    Vorsichtig verließen Kate und Marek den Wald und machten sich auf den Weg in Richtung Kloster. Von den Reitern, die den Pfad hinuntergaloppiert waren, war nichts mehr zu sehen. Auf sie wartete eine friedvolle Szene: Direkt vor ihnen lagen Felder des Klosters, begrenzt von niedrigen Steinmäuerchen. In der Ecke eines der Felder erhob sich ein schlankes, sechseckiges Bauwerk, reich mit Meißelarbeiten verziert, wie die Turmspitze einer gotischen Kirche.
    »Ist das ein montjoie?« fragte Kate.
    »Sehr gut«, entgegnete Marek. »Ja. Das ist ein Feldstein, ein Grenzzeichen. Man sieht sie hier überall.«
    Zwischen den Feldern hindurch gingen sie zur drei Meter hohen Mauer, die das Kloster umgab. Die Bauern auf den Feldern achteten nicht auf sie. Auf dem Fluß trieb ein Lastkahn, die Fracht in Tuchbahnen verpackt. Der Bootsführer im Heck sang fröhlich.
    Vor dem Kloster drängten sich die Hütten der Bauern, die auf den Feldern arbeiteten. Dahinter entdeckten sie eine kleine Tür in der Mauer. Das Kloster umfaßte ein so großes Gelände, daß es Türen an allen vier Seiten hatte. Dies hier war nicht der Haupteingang, aber Marek hielt es für besser, erst hier zu klopfen.
    Sie gingen eben zwischen den Hütten hindurch, als sie das Schnauben eines Pferdes und eine leise, beruhigende Stimme hörten. Marek streckte die Hand aus, um Kate zu stoppen.
    »Was ist?« flüsterte sie.
    Er deutete. Etwa zwanzig Meter entfernt und hinter den Hütten nicht gleich zu erkennen, standen fünf Pferde, die von einem Burschen gehalten wurden. Die Pferde waren reich geschmückt, die Sättel mit rotem, silberbesetztem Samt bedeckt. Streifen roten Samts hingen an den Flanken herab.
    »Das sind keine Ackergäule«, sagte Marek. Doch die Reiter konnte er nirgendwo entdecken.
    »Was sollen wir tun?« fragte Kate.
    Chris folgte dem Jungen zum Dorf von Castelgard, als plötzlich sein Ohrstöpsel knisterte. Er hörte Kate sagen: »Was sollen wir tun?«, und Marek antwortete: »Ich weiß nicht so recht.«
    Chris sagte: »Habt ihr den Professor gefunden?«
    Der Junge drehte sich um und sah ihn an. »Sprecht Ihr mit mir, Squire?«
    »Nein, nein«, sagte Chris. »Mit mir selbst.«
    »Mittemir sebst?« wiederholte der Junge und schüttelte den Kopf. »Eure Sprache ist schwer zu verstehen.«
    Im Ohrstöpsel sagte Marek: »Chris? Wo zum Teufel bist du?«
    »Jetzt gehe ich zur Burg«, sagte Chris laut. »An diesem wundervollen Tag.« Er schaute dabei zum Himmel hoch und tat so, als würde er mit sich selbst sprechen.
    Er hörte Marek sagen: »Warum gehst du dorthin? Bist du noch bei diesem Jungen?«
    »Ja, wirklich wundervoll.«
    Der Junge drehte sich wieder um und sah ihn mit besorgtem Gesicht an. »Sprecht Ihr mit der Luft? Seid Ihr bei Sinnen?«
    »Ja«, sagte Chris. »Ich bin bei Sinnen. Ich wünsche mir nur, daß meine Gefährten in der Burg zu mir stoßen.«
    »Warum?« fragte Marek.
    »Ich bin mir gewiß, daß Eure Gefährten zur rechten Zeit zu Euch stoßen werden«, sagte der Junge. »Erzählt mir von Euren Gefährten. Sind auch sie Iren? Sind sie Edle wie Ihr oder Diener?«
    In seinem Ohr hörte er Marek sagen: »Warum hast du ihm gesagt, daß du edel bist?«
    »Weil es mir entspricht.«
    »Chris. ›Edel‹ bedeutet, daß du von Adel bist. Edelmann, Edelfrau. Es bedeutet von hoher Geburt. Damit ziehst du nur die Aufmerksamkeit auf dich und provozierst peinliche Fragen nach deiner Familie, die du nicht beantworten kannst.«
    »Oh«, sagte Chris.
    »Gewiß entspricht es Euch«, sagte der Junge. »Und Euren copains ebenso? Sind sie ebenfalls Edle?«
    »Ihr sprecht wahr«, sagte Chris. »Auch meine Gefährten sind Edle.«
    »Chris, verdammt noch mal«, sagte Marek durch den Ohrstöpsel. »Mach keine Faxen mit Sachen, die du nicht

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