Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 02

Titan 02

Titel: Titan 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jescke
Vom Netzwerk:
war wirklich erstaunlich. Schon öfters war in Kriegszeiten der Fortschritt von zwanzig Jahren in bloße fünf zusammengedrängt worden. Und die Menschen konnten das wieder tun, wenn sie mußten.
    Sie würden vierzig Jahre Zeit haben, bis diese Funknachricht irgendeinen Empfänger erreichte. Mit ein wenig Glück würden sie es dann zunächst nur mit einem Rettungsschiff zu tun bekommen. Bis die Perui begriffen, daß Krieg war, würde vielleicht wieder etwas Zeit vergehen. Wenn die Erde auch nur ein wenig von den technologischen Errungenschaften des Perui-Schiffes retten und mit ihren eigenen verschmelzen konnte, würde sie sich behaupten können. Die Menschen hatten eine ganze Welt als Basis, während die Perui den Krieg von Gott weiß woher zu ihnen tragen mußten.
    Es würde eine Zeit der Hölle sein. Doch ein Krieg, der keiner Seite nutzt, dauert nie ewig, und es würde ein Ende und eine neuen Anfang geben.
    Mit Glück und Entschlossenheit konnte die Erde zumindest ihre Unabhängigkeit bewahren.
    Die Geschichte hatte gezeigt, was aus den Rassen wurde, die sich unterwarfen und vertrauensvoll die angebotene Hilfe annahmen. In dieser Hinsicht stimmte die Geschichte von Atos Volk und die seiner eigenen Rasse überein. In noch einem Punkt stimmten sie überein - daß man sich manchmal am besten die Achtung einer anderen Rasse verschaffte, indem man mit ihr kämpfte. Keine Seite kann einen jahrelangen harten Kampf gegen einen Feind führen, ohne ihm letztlich doch etwas Respekt abzufordern. Und wenn die Kriege zu Ende waren, konnte es aus diesem Respekt heraus zu Bündnissen kommen. Wie England und Amerika - und Amerika und Japan. Deutschland und das Nachkriegsfrankreich. In gewissem Grade sogar Jordanien und Israel. So hatte auch sein eigenes Volk bei den Weißen des Sumpflandes sich Achtung erkämpft.
    Feinde konnten zu Freunden werden. Doch die Kluft zwischen Herrschern und Beherrschten wurde nur immer größer, bis endlich der Schwächere vom Stärkeren verschlungen wurde.
    So war es wohl besser.
    Und doch…
    Ato drehte sich um. »Wir werden bald die Bahn des kleinen Schiffes kreuzen, Sam. Ich vermute, du willst, daß ich es bedrohe - und dann auf die Bombe warte, die es an Bord haben muß?«
    Sam starrte den purpurfarbenen Mann an und schwieg betreten. Genau das war sein Plan. Wenn der andere ihn so leicht erraten konnte…
    »Ich habe fast fünfzig Leute an Bord, Sam«, sagte Ato leise. »Einige sind meine Freunde, alle sind mir anvertraut. Wir haben ein Rettungsboot, das groß genug ist, um sie alle auf den Planeten zu bringen, den ihr Mars nennt. Weiter nicht, Sam. Sie werden sich dort lange genug am Leben halten können. Laß sie gehen, dann will ich das Erdschiff anrufen.«
    Es konnte eine List sein, das wußte Sam. Und da schon das Leben von so vielen auf dem Spiel stand, kam es auf diese fünfzig eigentlich nicht an. Er nickte jedoch.
    »Schicke sie los.«
    Eine Minute später, Ato hatte kaum seine Anweisungen beendet, gab es einen heftigen Ruck, und auf einem der Schirme sah man, wie ein Teil des blauen Schiffs sich abtrennte und entgegen der Richtung zur Sonne beschleunigte.
    Ato hantierte an einigen Schaltern und Knöpfen des Instrumentenbords, bis plötzlich eine Sturzflut von englischen Worten durch den Lautsprecher prasselte. Das konnte nur vom Versorgungsschiff kommen.
    »Dieses Gerät ist stark genug, um auch die Erde zu erreichen«, sagte Ato. Er zog den Übersetzer heran und begann schroff ins Mikrofon zu sprechen: »Erdschiff - ihr seid meine Gefangenen! Erdschiff - ihr seid meine Gefangenen! Ergebt euch sofort und seid bereit, meine Leute an Bord zu lassen. Ergebt euch, oder ihr werdet vernichtet!«
    Er schaltete aus und drehte sich wieder zu Sam um.
    Sam starrte ihn ungläubig an. Wenn die Perui sich so leicht einschüchtern ließen, wenn sie so bereitwillig ihre Rasse verrieten - aber das konnte nicht sein: ihre ganze Geschichte sprach dagegen.
    »Warum tust du das?« fragte er zornig.
    Ato zuckte die Achseln. »Erschieße mich, dann erfährst du es, Sam. Tu es ruhig. Oder nein, ich will es dir lieber sagen. Es wäre völlig wirkungslos, auf mich zu schießen, denn zwischen dir und mir befindet sich dieser Friedensschild, von dem ich dir erzählt habe. Er ist eingeschaltet, seid du mit etwas hereinkamst, das meine Detektoren als Waffe identifizierten. Und ein anderer Schild umschließt das Schiff. Ihr besitzt keine Waffe, mit der ihr es vernichten könntet.«
    Sam drückte ab - mit kalter

Weitere Kostenlose Bücher