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Titan 02

Titan 02

Titel: Titan 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jescke
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keine juristischen Probleme. Ich weiß wirklich nicht, warum sich diese Wichtigmacher so aufregen.«
    Ginevra ordnete ihr flammenfarbiges Haar und lächelte so strahlend, daß er sie einfach nicht ignorieren konnte.
    »Ich finde das Projekt übrigens höchst interessant.« Einen Augenblick lang grinste er das Mädchen und den prächtigen Verkaufsautomaten bewundernd an. »Menschliche Manager hätten weder die Intelligenz noch den Weitblick besessen. Es war schon einer unserer Computer der Athena-Klasse nötig, um diese Möglichkeit zu erkennen und all die technischen und kommerziellen Schwierigkeiten zu bewältigen, die bei der Verwirklichung eines solchen Projekts auftreten.«
    »Dann gefalle ich Ihnen also?«
    »Den Direktoren gefallen Sie anscheinend nicht.« Er versuchte, ihren gekränkten Gesichtsausdruck nicht zu bemerken. »Ich kann das nicht verstehen, aber es wird meine erste Aufgabe hier sein, den Grund herauszufinden. Wenn Sie mir helfen…«
    Er verstummte hoffnungsvoll.
    »Ich koste nur vier fünfundneunzig«, erinnerte ihn Ginevra. »Sie brauchen das Geld nur in diesen Schlitz zu werfen…«
    »Ich brauch Sie nicht«, unterbrach er sie heftig. »Nur ein paar Daten über Ihre Herstellung. Zunächst - was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem vitalisierten Konsumartikel und einem gewöhnlichen Menschen?«
    Er bemühte sich, ihr unterdrücktes Aufschluchzen nicht zu hören.
    »Wie hoch ist die Investition für die Produktionsanlage?« Er hob die Stimme und zählte die Fragen an seinen knochigen Fingern ab. »Wie hoch ist die Produktionsrate? Die Gewinnspanne? Unter welchen Gesichtspunkten wurde die Herstellung von - äh - vitalisierten Konsumartikeln von Athena Sue konzipiert? Wann wurden Sie auf den Markt gebracht? Wie ist die Reaktion der Konsumenten bisher? Oder wissen Sie das nicht?«
    Ginevra nickte eifrig.
    »Doch, aber können wir nicht vielleicht anderswo darüber reden?«
    Sie blinzelte tapfer ihre Tränen zurück. »In Ihrem Zimmer, ja?«
    Chimberley wand sich gequält.
    »Wenn Sie mich nicht mitnehmen«, setzte sie unschuldig hinzu, »kann ich Ihnen gar nichts sagen.«
    Er wandte sich ab und stelzte davon, wütend darüber, daß ihm so die Knie zitterten. Wahrscheinlich konnte er alles, was er wissen mußte, von den Speicherbändern des Computers abrufen, sobald er einmal im Werk war. Außerdem, weshalb ließ er sich von ihr so durcheinanderbringen? Sie war schließlich nichts als ein interessantes Produkt der Chemistik-Technologie.
    Ein untersetzter Geschäftsmann mit rosigem Gesicht trat an den Verkaufsautomaten, setzte eine Aktentasche ab, legte seinen zusammengerollten Regenschirm beiseite und nahm seine Brille ab, um Ginevra mit hervorquellenden, lehmfarbenen Augen anzustarren.
    »Sklaverei!« Empört richtete er sich auf. »Meine liebe junge Dame, Sie brauchen offensichtlich Hilfe.« Er setzte die Brille wieder auf, suchte in seinen Taschen herum und überreichte ihr seine Geschäftskarte. »Wie Sie sehen, bin ich Rechtsanwalt. Wenn Sie gegen Ihren Willen in irgendeine Art von Knechtschaft gezwungen wurden, so kann ich selbstverständlich Ihre sofortige Freilassung bewirken.«
    »Aber ich bin keine Sklavin«, versicherte Ginevra. »Unser Management hat sich vom Generalstaatsanwalt eine vorläufige Stellungnahme besorgt - danach sind wir keine menschlichen Wesen. Jedenfalls nicht vom juristischen Standpunkt. Wir sind lediglich Konsumartikel.«
    »Eh?« Ungläubig beugte er sich vor und kniff sie in den sonnengebräunten Arm. »Was…«
    »Alfred!«
    Er zuckte zusammen, als er den schrillen Ruf vernahm, und zog seine Hand so hastig von Ginevra zurück, als hätte sie plötzlich zu glühen angefangen.
    »Oh!« Sie drückte sich in ihre enge Nische und massierte die schmerzende Stelle an ihrem Arm. »Bitte berühren Sie mich nicht, bevor Sie mich gekauft haben.«
    »Sch-scht!« Verlegen huschte sein Blick zu einer vertrockneten, kleinen Frau mit Eichhörnchengesicht, die voller Empörung aus der Richtung der Damentoilette herbeigeeilt kam. »Meine - äh - bessere Hälfte.«
    »Alfred, was stellst du denn nun schon wieder an?«
    »Gar nichts, meine Liebe. Wirklich nicht.« Er bückte sich hastig nach seiner Aktentasche und seinem Schirm. »Aber es ist höchste Zeit, für unseren Flug…«
    »So! Interessiert er sich für eine von diesen synthetischen Damen?« Sie entriß ihm den Schirm und schwang ihn kriegerisch. »Nun, mir kommt so etwas nicht ins Haus!«
    »Martha,

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