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Titan 02

Titan 02

Titel: Titan 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jescke
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waren, um die Planeten und näheren Planetensysteme anderer Sterne zu erreichen, die von den Perui noch nicht in ihr Handelsimperium einbezogen worden waren. Einige menschliche Wissenschaftler würde man bei den Perui ausbilden, damit sie mehr über bestimmte Technologien - unter anderem den Überlichtgeschwindigkeitsantrieb - lernen konnten, auf die die Menschheit erst vorbereitet werden mußte. Es würde kaum eine Einmischung in Erdangelegenheiten geben, vielmehr würde die Erde die Chance erhalten, ein unabhängiges Mitglied des Perui-Imperiums zu werden.
    »Und alles das umsonst?« fragte Sam zweifelnd.
    Ato schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht, Sam. Wir sind praktisch denkende Leute wie ihr. Wir treiben Handel - in großem Maßstab. Ihr könnt uns vieles bieten. Eine Menge Sachen könnt ihr billiger herstellen als wir, da bei euch der Lebensstandard der Arbeiter viel niedriger ist. Dann natürlich Rohstoffe… bestimmte Pflanzen, die wir brauchen… schließlich kommt es jetzt bereits billiger, den Weltraum zu durchqueren als die Ozeane, die eure Kauffahrer damals durchschifften… auch wenn es ein wenig länger dauert. Oh, ihr werdet euch den Fortschritt schon verdienen müssen.«
    In diesem Augenblick kam einer der Perui herein und sagte ein paar schnelle Worte zu Ato. Zu seinem Erstaunen merkte Sam, daß er das meiste verstand - das lange, gleichzeitige Hören beider Sprachen hatte in seinem Gehirn nach und nach Verbindungen angebahnt. Larsen wollte Sam sprechen.
    Sam stand auf, als die Übersetzungsmaschine erst mit ihrer Übertragung begann, und zum ersten Male zeigte Atos Miene echtes Erstaunen.
    »Ich gehe wohl besser gleich«, sagte er rasch. »Ich komme sobald wie möglich zurück.«
    Einer der draußen beschäftigten Männer zeigte auf das große Flugschiff.
    Sam eilte hin und stieg hinauf in die Kommandozentrale. Das Schiff war fast zur Gänze ausgeräumt, aber das Funkgerät war noch installiert, und Larsen saß davor. Er hörte sich Sams Bericht mit düsterem Stirnrunzeln an.
    »Keine Waffen auf ihrem Schiff?« fragte er endlich.
    »Wie sollte ich das feststellen, Bill? Aber ich würde eher nein sagen - was sollen Waffen auf einem Handelsschiff, das befreundete Sternsysteme besucht? Natürlich könnten sie welche haben. Ihr letzter Krieg muß ziemlich schlimm gewesen sein. Aber was ist los?«
    Larsen verzog das Gesicht. »Die Hölle, kann ich Ihnen sagen. Man hat auf der Erde versucht, Funkverbindung mit den Perui aufzunehmen. Anscheinend hat man die richtige Frequenz gefunden. Es kam jedoch keine Antwort. Dann meldeten sich ein paar Amateurastronomen, die nach Kometen Ausschau hielten - es seien plötzlich Sterne entlang einer bestimmten Linie verschoben gewesen - worauf man sich ausrechnete, daß die Perui mit mehr als der hundertfachen Lichtgeschwindigkeit ins Sonnensystem hereinkamen und dabei buchstäblich eine Verzerrung des Raums verursachten. Und jetzt haben die da unten eine Heidenangst, daß dieses Schiff der Kundschafter für eine Invasion ist. Sie möchten unbedingt herauskriegen, wie das Schiff funktioniert. Das möchte ich übrigens auch, ehrlich gesagt. Aber sie wollen, daß wir das Schiff festhalten, bis Donahue mit der Versorgungsrakete eintrifft…«
    »Donahue?« wiederholte Sam. Das war der spezielle Ein-Mann-Pannendienst des Präsidenten - leider hatte es sich mehr als einmal erwiesen, daß er eher Pannen zu verursachen pflegte. Seine Methoden hatten in Burma einmal fast zu einem Aufstand geführt, und seit seinem letzten Besuch in Polen waren die diplomatischen Beziehungen zu diesem Land noch immer gespannt. Er konnte seine Handlungsweise natürlich immer bestens begründen, aber…
    »Donahue!« bestätigte Larsen. »Er wird in drei Tagen eintreffen. Und ich könnte mir denken, daß er gut ausgerüstet ist.«
    »Ausgerüstet?«
    Larsen nickte. »Mit einem Fernlenkgeschoß, das eine H-Bombe als Sprengkopf hat - damit er verhindern kann, daß sich das Schiff davonmacht, nachdem er gelandet ist. Aber das ist nur eine Vermutung.«
    Das könnte der Fall sein. Schließlich würde man das fremde Schiff kaum ohne irgendeinen Machtbeweis festhalten können. »Und was soll ich nun tun?« fragte Sam.
    »Ato hinhalten, bis Donahue eintrifft. Dann können Sie zu jedem Manitou beten, den Sie kennen«, sagte Larsen. »Und mittlerweile plaudern Sie mal keins unserer Geheimnisse aus.«
    Er wollte sich schon wieder dem Funkgerät zuwenden, da fiel ihm noch etwas ein. »Ach ja. Und finden

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