Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 14

Titan 14

Titel: Titan 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
ist seit einer Woche hier!«
    Er blickte zu Pausert auf und lächelte. »Einhundertfünfzig Maels!« sagte er. »Verkauft! Ich muß Papiere ausstellen…« Er griff in eine Schublade und entnahm ihr ein paar Formulare. Er fing zu schreiben an. Der Kapitän zeigte ihm seine Papiere.
    »Goth?« sagte Maleen plötzlich.
    »Hier«, murmelte eine Stimme. Wansings Hand zuckte, aber er blickte nicht auf, sondern schrieb weiter.
    Etwas Kleines, Schlankes, so beweglich, als hätte es keine Knochen, in eine dunkle Jacke und ähnlich dunkle Gamaschen gekleidet, schritt über den dicken Teppich in Wansings Laden und stand dann hinter dem Kapitän. Sie mochte neun oder zehn Jahre alt sein.
    »Ich nehme auch einen Scheck, Kapitän«, bot Wansing höflich an. »Sie sind ganz bestimmt ein ehrlicher Mann. Außerdem will ich ihn mir einrahmen.«
    »Und jetzt«, hörte der Kapitän sich sagen, mit einer Stimme, die so fremd klang, wie die eines Schlafwandlers. »Und jetzt denke ich, könnten wir zum Schiff gehen.«
    Der Himmel war grau und wolkig, und auf den Straßen begann es heller zu werden. Goth, stellte er fest, hatte keine Ähnlichkeit mit ihren Schwestern. Ihr braunes Haar war ein paar Zoll unter den Ohren abgeschnitten, und sie hatte braune Augen mit langen schwarzen Wimpern. Ihre Nase war kurz, ihr Kinn spitz. Irgendwie erinnerte sie ihn an ein kleines fleischfressendes Tier, ein Wiesel vielleicht.
    Sie blickte kurz zu ihm auf, grinste und sagte: »Danke!«
    »Was war denn mit ihm los?« fragte die Leewit mit schriller Stimme. Sie ging ein paar Schritte rückwärts, um einen letzten Blick auf Wansings Laden zu werfen.
    »Ein übler Bursche«, murmelte Goth. Die Leewit kicherte.
    »Prima hast du das premoniert, Maleen«, erklärte sie dann.
    »Halt die Klappe!« sagte Maleen.
    »Schon gut«, meinte die Leewit. Dann blickte sie zu dem Kapitän auf. »Sie haben gekämpft!« sagte sie tugendhaft. »Haben Sie gewonnen?«
    »Natürlich hat der Kapitän gewonnen!« sagte Maleen.
    »Gratuliere!« sagte die Leewit.
    »Wie wär’s mit Starten?« fragte Goth den Kapitän. Sie schien etwas beunruhigt.
    »Kein Problem«, erklärte der Kapitän selbstbewußt und machte sich gar nicht erst die Mühe, darüber nachzudenken, wie sie eigentlich dahintergekommen war, daß Starten genau die Operation war, in der er und die alte Venture sich grundsätzlich nicht einigen konnten.
    »Nein«, sagte Goth, »ich meinte wann?«
    »Jetzt gleich«, erklärte der Kapitän. »Die haben den Start schon freigegeben. Wir bekommen jetzt jeden Augenblick das Zeichen.«
    »Gut«, sagte Goth. Sie ging langsam den Korridor hinunter auf das Schiff zu.
    Der Start war ziemlich übel, aber die Venture schaffte es wieder einmal. Eine halbe Stunde später, als Porlumma bereits hinter ihnen zusammenschrumpfte, schaltete der Kapitän auf Autopilot und verließ seinen Sessel. Nach einigen Experimenten gelang es ihm, den Robo-Butler auf viermal Frühstück, heiß, mit Kaffee einzustellen. Das vollzog sich mit einigen Ratschlägen und gewisser Unterstützung seitens der Leewit, etwas weniger von Maleen und keinerlei Kommentar seitens Goth.
    »In ein paar Minuten ist alles soweit!« verkündete er. Später kam ihm in den Sinn, daß diese Feststellung eine Art Prophezeiung gewesen war.
    »Wenn Sie auf mich gehört hätten«, sagte die Leewit, »wären wir schon vor einer Viertelstunde mit dem Frühstück fertig gewesen!« Sie schwitzte zwar, triumphierte aber – sie hatte immer recht gehabt.
    »He, Maleen«, sagte sie plötzlich, »premonierst du schon wieder?«
    Premonieren? Der Kapitän sah Maleen an. Sie sah blaß aus, als fühlte sie sich nicht ganz wohl.
    »Raumkrank?« fragte er. »Ich hab’ da Pillen…«
    »Nein, sie premoniert«, sagte die Leewit finster. »Was ist denn, Maleen?«
    »Halt die Klappe!« sagte Goth.
    »Schon gut«, sagte die Leewit. Sie war ein paar Augenblicke lang still, und fing dann an, unruhig herumzurutschen. »Vielleicht sollten wir…«
    »Halt die Klappe!« sagte Maleen.
    »Jetzt ist alles fertig«, erklärte Goth.
    »Was ist fertig?« wollte der Kapitän wissen.
    »Schon gut«, meinte die Leewit. Sie sah den Kapitän an. »Nichts«, sagte sie dann.
    Er musterte sie alle drei und sie musterten ihn – ein graues Augenpaar, ein braunes und ein blaues. Sie saßen alle im Kreis auf dem Boden der Steuerzentrale, der Kapitän, die drei Kinder und der Robo-Butler.
    Was für eigenartige kleine Würmer, dachte der Kapitän. Wie eigenartig, war ihm

Weitere Kostenlose Bücher