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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Korridor. »Früher war Al Bekr nicht besonders schön, aber jetzt ist es, als lebte man mit Teufeln unter der Erde! Nun, Städte sind ohnehin kein Ort für Menschen. Wenn ich – aber keiner kann entkommen. Manche haben es versucht, doch sie starben. Greddar Klons Sklaven sind überall.«
    Der Korridor wurde breiter. Hinter ihnen waren Schritte zu hören. Mason spürte, wie der Sumerer ihn anstieß. Ein Roboter rannte an ihnen vorbei. Falls er sie gesehen hatte, ließ er sich das jedenfalls nicht anmerken. Aus der Ferne war das Trappeln vieler Füße zu hören. Jetzt hallte eine Glocke.
    Erech fluchte. Seine Augen rollten, als suchte er einen Fluchtweg. Weitere Roboter rannten an ihnen vorbei. Mason griff nach seinem Dolch.
    »Nicht!« Der Sumerer packte ihn am Handgelenk, zog ihm die Hand von der Waffe. Seine Stimme war leise und eindringlich. »Es ist Gefahr, aber wir können entkommen. Komm!« Seine Schritte wurden schneller.
    Die Metallmänner eilten weiter, ihre Armtentakel schwangen, und ihre Facettenaugen starrten ins Leere. Das Klirren ihrer Schritte erfüllte den Korridor. Jetzt hallte wieder die Glocke.
    »Sie ruft die Stadt in den Ratssaal«, sagte Erech. »Alle müssen dort sein. Jetzt haben wir keine Gelegenheit, für dich ein Versteck zu suchen, wir müssen warten…«
    Fünf Minuten später traten sie in einen großen Raum mit einer hohen Decke. Er war riesengroß und erweckte in seiner kahlen Großartigkeit Ehrfurcht. Er war aus weißem Stein, fensterlos, von den allgegenwärtigen grünleuchtenden Stangen erhellt. An den Wänden ringsum waren die Mündungen von Tunnels zu erkennen. Eine Vielzahl von Männern und Frauen und ein paar Kinder strömten aus den Gängen.
    Von Erech geleitet schloß Mason sich den anderen an. Am einen Ende des großen Saals war ein erhöhtes Podest, völlig leer, abgesehen von einem silbernen, eiförmigen Körper aus Metall, der in der Luft hing, allem Anschein nach, ohne von irgend etwas getragen zu werden. Das Ovoid war vielleicht sieben Fuß lang. Seltsamerweise erinnerte es Mason an einen Sarg. Als Erech es sah, schien er zu erstarren.
    Der Saal füllte sich jetzt mit zahllosen braungesichtigen, verstohlen blickenden Menschen. Sie unterhielten sich gedämpft und warfen gelegentlich unsichere Blicke auf das Podest. Für Mason war es höchst seltsam, hier eine Sprache zu hören, die es schon lange nicht mehr gab, nur noch unter einigen wenigen Gelehrten – in seiner Zeit zumindest.
    Von der hohen Decke fiel jetzt eine schwarze Scheibe herunter. Sie blieb in der Luft hängen, schwebte über der Menge. Das Flüstern erstarb, es wurde still.
    Zwei Roboter traten Seite an Seite aus einer Tunnelmündung hinter dem Podest. Hinter ihnen kam etwas gerollt, das wie eine große Kugel aus Metall aussah, die man oben abgeschnitten hatte – eine riesige hohle Schale. Über dem Rand der Schale sah Mason einen angeschwollenen, kahlen Schädel mit blauen Adern, aufgedunsen und häßlich – die monströs gedunsene Karikatur eines menschlichen Schädels. Zwei scharfe Augen spähten eindringlich unter der riesigen Stirn hervor.
    Mason warf dem Sumerer einen Seitenblick zu. Erechs Augen blickten zynisch – und doch zugleich auch besorgt. Mason erkannte, daß die Verachtung, die der Krieger für den Meister empfand, nicht ganz echt gewesen war – daß sie eine unsichere, widerstrebende Furcht vor Greddar Klon verbarg. Erech mußte der Meister wie eine monströse Absonderlichkeit erscheinen, schließlich konnte er ja nicht wie Mason begreifen, daß die menschliche Rasse sich im Lauf der Jahrhunderttausende in Geschöpfe weiterentwickeln würde, die jenem seltsamen Mann auf dem Podest glichen.
    Langsam rollte der Wagen hinter den Robotern weiter. Eine bleiche, schlanke Hand mit unnatürlich langen, tentakelartigen Fingern tauchte über dem Schalenrand auf. Die Roboter blieben auf dem Podest stehen, und der Wagen rollte zwischen sie, so daß die Zuschauer ihn sehen konnten, unter denen, wie Mason jetzt feststellte, weitere Roboter wie Wachen standen. Ein Murmeln kam in der Menge auf.
    »Der Meister!«
    Mason hob fragend die Brauen. Er konnte jetzt verstehen, wie Greddar Klon seine Herrschaft über die abergläubischen Eingeborenen von Al Bekr ausübte, indem er nämlich auf ihre Furcht vor dem Unbekannten baute. Das ganze Auditorium, das erkannte er plötzlich, war wie ein riesiges Theater, das geschickt so angeordnet war, um den Betrachter mit seiner Fremdartigkeit zu beeindrucken, einer

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