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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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an.
    Das winzige, spitze Kinn bewegte sich, und eine schrille Stimme gab Silben von sich, die Mason nicht verstand. Er sagte in englischer Sprache: »Es tut mir leid, aber ich spreche deine Sprache nicht.«
    Der andere antwortete stockend in derselben Sprache. »Ich… ich kenne die deine. Ich habe – Aufzeichnungen – studiert.« Dann ging er ins Semitische über, und seine Sprache wurde fließender. »Laß uns die Wurzelsprache sprechen. Ich hatte in letzter Zeit häufig Gelegenheit, sie zu sprechen, obwohl sie mir zunächst Schwierigkeiten bereitete. Du kommst aus der Zukunft. Ich auch – aus einer Zukunft, die viel ferner ist als die deine.« Er nickte. Der Tentakel löste sich von Masons Arm. Der Roboter trat zurück und kam mit einem Bündel Pelzen wieder. Greddar Klon ließ sich auf sie fallen, worauf der Roboter weitere Pelze brachte und sie neben Mason fallen ließ. Auch der ließ sich darauf sinken.
    »Laß mich erklären. In meiner Zeit habe ich eine Zeitmaschine gebaut, einen Projektor, der mich in die Vergangenheit zurückgeschleudert hat. In meinen Berechnungen war ein Fehler, beinahe ein tödlicher. Ich hatte die Absicht gehabt, mich nur ein paar Tage in die Vergangenheit zu bewegen. Aber der Zeitstrom erwies sich als sehr schnell – und so kam ich in dieser uralten Stadt heraus. Und hatte keine Möglichkeit zur Rückkehr. Mein Zeitprojektor existierte hier natürlich nicht. Er würde erst in der fernen Zukunft existieren, wenn ich ihn baute.«
    Die kalten Augen sahen Mason rätselhaft an. »Ich habe mein Gerät aber nachgebaut. Diesmal – etwas anders. Ich wünsche nämlich nicht noch einmal zu irren – ich will nicht ins Pleistozän zurück oder in eine sterbende, luftlose Welt. Ich habe meine Experimente noch nicht beendet. Weißt du, weshalb ich dir das gesagt habe?«
    Mason schüttelte den Kopf. Die Muskeln an seinem Kinn arbeiteten.
    »Nicht Freundlichkeit – nein. Ich will dein Gehirn. Deine Intelligenz. Die Roboter werden gehorchen – aber sie haben keinen Verstand. Es gibt da gewisse komplizierte Operationen und Berechnungen. In meiner eigenen Zeit hatte ich fähige Helfer, aber diese Barbaren kann ich natürlich nicht benutzen. Du kannst mir helfen. Dein Verstand ist unentwickelt, aber da sind wenigstens Ansätze wissenschaftlichen Denkens. Ich wünsche deine Hilfe.«
    Er beobachtete Mason einen Augenblick lang und fuhr dann fort: »Das ist für dich die einzige Möglichkeit, um in deine eigene Zeit zurückzukehren. Laß dich nicht von Gefühlen bewegen. Diese Leute hier sind ein Nichts für mich. Auch du bist für mich ein Nichts – außer daß ich dich gebrauchen kann. Hilf mir – oder stirb!«
    Der Archäologe zögerte. Er zweifelte keinen Augenblick daran, daß die Weigerung den Tod oder zumindest die Folter bedeutete. Er mußte auf Zeit spielen – bis er mehr von dieser fremdartigen, rätselhaften Welt begriff.
    »Nun gut, ich werde dir helfen«, sagte Mason müde.
    »Gut.« Greddar Klon musterte Mason scharf. »Du bist müde. Du mußt jetzt schlafen, und wenn du erfrischt bist, können wir beginnen.«
    Ein Roboter trat vor. Er nahm Masons Arm und drängte ihn zu einem Gang.
    Die Stimme des Meisters ertönte jetzt wieder, tonlos und drohend.
    »Vergiß nicht – ich vertraue dir nicht! Aber ich glaube, du verstehst, daß Verrat deinen Tod bedeutet!«
     
     
4. Kapitel
Die Verschwörer
     
    Sieben Stunden lang schlief Mason traumlos auf einem Berg von Fellen in einem der kahlen Räume von Al Bekr. Einmal hörte er ein fremdartiges Geräusch und stand auf und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Einer der Metallroboter stand reglos davor und hielt Wache. Mit einem schiefen Lächeln kehrte Mason zu seiner Liegestatt zurück und schlief weiter.
    Als er das nächstemal aufwachte, geschah dies, weil sich eine harte, schwielige Hand auf seinen Mund gelegt hatte. Erschreckt wehrte er sich einen Augenblick lang dagegen, hielt dann aber inne, als er das eindringliche Flüstern Erechs hörte.
    »Still, Mäi‐sson! Sei ruhig!«
    Das dunkelhäutige Gesicht des Sumerers glänzte von Schweiß. Er nahm die Hand von Masons Mund und sagte: »Wir müssen uns beeilen. Du mußt eine kleine Reise machen, ehe der Meister nach dir schickt.«
    »Der Roboter…« Mason deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür. Erechs dünne Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.
    »Um den habe ich mich gekümmert. Damit – siehst du?« Er holte ein seltsames eiförmiges Gebilde aus der Tasche, das in einem milchigen

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