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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Bewußtsein zupfte, irgend etwas, das er ahnte. »Al Bekr ist nicht dein Zuhause«, sagte er.
    Und der Mann knurrte: »Dazu braucht es keine Zauberei, um das zu wissen. Ich bin ein Sumerer.«
    Masons Kinnlade fiel herunter. Ein Sumerer! Jenes geheimnisvolle archaische Volk, dessen Zivilisation in den Tälern von Euphrat und Tigris existiert hatte, lange bevor die Semiten ihr Land erobert hatten. Der Krieger, plötzlich argwöhnisch geworden, trat vor; seine Bewegungen waren katzenartig, und sein blitzender Säbel drohte. Schnell sagte Mason: »Ich will nichts Böses. Bei El‐lil – ich schwöre es!«
    Die Augen des Sumerers weiteten sich. Er starrte den anderen an. »El‐lil – du schwörst bei…«
    Mason nickte. Er wußte, wie sehr die Sumerer den Namen ihres höchsten Gottes verehrten. »Ich habe nicht den Wunsch, dein Feind zu sein«, sagte er. Eine Aufwallung von Schwäche erfaßte ihn – die Auswirkung von drei Tagen und Nächten in der schrecklichen Rubh el Khali. Mason spürte, wie seine Muskeln sich entspannten, und versuchte vergeblich, das Gleichgewicht zu halten, während ein Schleier der Schwärze ihn einhüllte und ihn überwältigte.
    Der Sumerer sprang vor, legte den mächtigen Arm um Masons Schultern, stützte ihn. Der Krieger stieß seinen Säbel in die Scheide zurück, fing Mason mit beiden Armen auf, als wäre der Archäologe ein Kind, und hob ihn auf. Der Sumerer stieß einen wilden Fluch aus und sagte: »Und bei Baal und allen anderen Milch‐und Wassergöttern des Nordens. Ich kämpfe gegen keinen Mann, der bei El‐lil schwört!«
    Vage wurde Mason bewußt, daß er über eine breite Schulter geschwungen und durch endlose, grün beleuchtete Korridore getragen wurde. Er war zu schwach, um Widerstand zu leisten. Schließlich wurde er behutsam auf einen Berg Pelze gelegt. Er spürte, wie Flüssigkeit zwischen seinen Lippen durchsickerte, griff nach einer Flasche, die der Krieger hielt, und hob sie. Wasser… nein, nicht Wasser, obwohl das Getränk geschmacklos und sehr kalt, aber deutlich alkoholisch war. Energie schien mit der Flüssigkeit durch jede Faser von Masons ausgedörrtem Körper zu fließen. Er leerte die Flasche, legte sie weg.
    Seine Schwäche war verflogen. Er setzte sich auf, sah sich in dem Raum um – kahl, steinerne Wände, mit Fellen ausgelegt. Der Sumerer legte die Flasche mit einem traurig durstigen Blick weg. »So, und wer bist du?« knurrte er. »Niemand in diesem verfluchten Land weiß, wer El‐lil ist. Und du bist kein Mann von Sumer.«
    Mason wählte seine Worte mit Bedacht. »Ich komme aus einem fernen Land«, sagte er. »Einem Land weit im Westen, in das die Kunde von El‐lils Ruhm gelangt ist. Wie ich hierherkam – das weiß ich nicht.« »Der Meister will es aber wissen. Wie nennt man dich?« »Mason.« »Mäi‐sson.« Er rollte die Silben über die Zunge, so daß sie seltsam kehlig klangen. »Und ich – nun, nenn mich Erech. Ich bin in der Stadt Erech geboren, und selten ist es klug, wenn man seinen Namen nennt. Wenn ich diese Stadt je verlasse, so wäre es nicht gut, wenn die Menschen wüßten, daß ich einst Greddar Klon diente.« Das finster blickende Gesicht des Sumerers wurde noch dunkler, und er warf Mason einen argwöhnischen Blick zu. »Du kennst den Meister?«
    Ehe Mason Antwort geben konnte, war an der Tür ein Pochen zu hören. Er staunte über den Ausdruck, den Erechs Gesicht sofort annahm und in dem sich in seltsamer Weise Furcht und Ärger mischten. Die Tür öffnete sich.
    Der Türstock rahmte – einen Mann aus Metall! Sieben Fuß groß, ein Körper wie ein Faß, mit drei durch Gelenke unterteilten Beinen aus silbernem Metall, die in flachen, breiten Metall‐platten endeten. So stand das Ding da – und beobachtete sie! Gummiartige, an Tentakel erinnernde Arme baumelten lose herunter; der Kopf war eine Kugel aus Metall, die auf diesem wuchtigen Körper unpassend klein wirkte, und – abgesehen von einem einzigen Facettenauge – keinerlei Konturen aufwies. Der Roboter starrte sie an.
    Der Sumerer bewegte sich nicht. Mason sah, wie sich unter der Haut die Sehnen seiner rechten Hand spannten. Kaum merklich schob die Hand sich auf den Griff seines Säbels zu.
    Da sagte der Roboter mit ausdrucksloser Stimme: »Der Meister ruft dich. Komm sofort!«
    Er drehte sich um und entfernte sich, die Tür schloß sich lautlos hinter ihm. Mit einem gemurmelten Fluch entspannte Erech sich.
    »Was – was war das?« fragte Mason, der spürte, wie sich in ihm

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