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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Zeit angenagt, und dennoch war das ohne Zweifel Metall!
    Aber welches Volk mochte einmal diese mächtigen, fast vierzig Fuß hohen Türme errichtet haben? Ein Ding der Unmöglichkeit! Mason untersuchte das Metall, runzelte die Stirn. Er konnte es nicht bestimmen. Hart und rauh, seltsam grünlich angelaufen, schien es sich um irgendeine fremdartige Legierung zu handeln.
    Drohend rollte über ihm der Donner. Und dann zuckte plötzlich ein Blitz herunter; wie ein weißglühendes Schwert raste er den Himmel entlang und hüllte die beiden Türme in blendendes Licht. Mason spürte, wie er hochgehoben und zur Seite geschleudert wurde. Einen Augenblick lang bot sich ihm das Bild einer brüllenden, blitzenden Flamme, die zwischen den zwei Türmen hin‐und herzuckte. Es folgte ein Augenblick unerträglicher Spannung, so als würde die Luft mit Elektrizität aufgeladen. Dann ein quälender Schmerz, der an jeder Faser von Masons Wesen zerrte, schier unerträgliche Agonie, so daß er laut aufschrie, und doch wußte, daß sich seinen paralysierten Lippen kein Laut entringen konnte. Er spürte eine unglaublich schnelle Bewegung, die ihn erfaßte. Schwärze hüllte ihn ein, Schwärze und Schwindel, dann floh der Schatten schnell wieder und verschwand. Grelles Licht blitzte in seine Augen.
    Das verlassene Tal von Al Bekr – war verschwunden! Verschwunden auch der peitschende Regen und das Rollen des Donners und der nasse Sand unter ihm! Er lag auf dem Rücken und starrte mit verblüfften Augen zu einem ungeheuer hohen Dach empor, das von einem seltsam grünen Leuchten erfüllt war. Und jener hochgewölbten Decke entgegen reckten sich die Monolithe!
    Die Zwillingstürme – aber verändert! Verschwunden waren die Narben, die in Jahrhunderten die Erosion eingegraben hatte. Ihre Oberfläche war jetzt glatt, leuchtete in grünlichem Schein, und hinter ihnen dehnten sich Reihen über Reihen phantastischer Maschinen, die in dem seltsamen Licht leuchteten und glänzten. Mason hatte noch nie solche Maschinen gesehen, konnte nur ahnen, welchen Zweck die seltsam geformten Kolben, Räder und Röhren erfüllten. Der Raum war weit, kreisförmig, und mit weißem Stein gepflastert, ebenso wie die Wände mit weißem Stein verfliest waren. In Abständen waren in die Wände Stangen einer grünlichen Substanz eingelassen, die in kaltem Licht erglühten.
    Mason streckte die Hand aus und berührte die glatte Oberfläche des grünen Monolithen neben sich. Die Berührung war irgendwie beruhigend. Er war nicht wahnsinnig, sagte er sich verzweifelt. Der Blitzschlag mußte in den geheimnisvollen Türmen irgendeine Kraft ausgelöst, einen erstaunlichen Wandel vollzogen haben, den er nicht begreifen konnte. Er stand zögernd auf und erwartete halb, daß das unglaubliche Bild sich veränderte, daß er plötzlich wieder das regengepeitschte Tal sehen würde.
    Hinter ihm hörte er plötzlich eine Baßstimme.
    Mason fuhr herum. Da stand ein Mann, eine finstere, vierschrötige Gestalt, mit Lendentuch und Sandalen bekleidet. Auffallend blaßblaue Augen in einem harten, vom Wetter gegerbten Gesicht, das wie braunes Leder wirkte, starrten ihn an. Über den dünnlippigen Mund stach eine schnabelförmige Nase vor. Wieder schleuderte ihm der Mann seine Frage entgegen.
    Wahnsinn! Der Mann sprach die uralte, vergessene semitische Sprache, die reinste Form der Wurzelsprache des Arabischen, die seit viertausend Jahren nur noch von Wissenschaftlern benutzt wurde! Irgendeine schwache Andeutung der Wahrheit ließ das Blut aus Masons Kopf strömen. Er drückte kurz die Augen zu, sammelte sich, suchte tastend sein Gedächtnis ab. Er kannte die Wurzelsprache…
    »Ich komme – aus einem fernen Land«, sagte Mason langsam, tastend, und blickte auf den mächtigen Säbel, den der Krieger trug.
    »Keiner darf diese Stadt betreten«, antwortete der andere, und seine wilden Augen funkelten. »Der Meister erlaubt niemandem, Al Bekr zu betreten. Oder zu verlassen!«
    Al Bekr! Mason warf einen schnellen Blick in die Runde. War die Zeit vielleicht doch nicht das unveränderliche Ding, wie die Wissenschaft geglaubt hatte? Hatte ihn irgendeine fremdartige Kraft, die von den vom Blitz getroffenen Monolithen ausging, in eine unglaublich ferne Vergangenheit zurückgeschleudert? Und doch deuteten diese Maschinen und der Boden unter seinen Füßen nicht auf die Vergangenheit, sondern eher auf die Kräfte einer fernen Zukunft hin.
    Mason musterte den Krieger und spürte, wie etwas an seinem

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