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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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Aber laßt uns jetzt zurückgehen.«
    Die Sonne überzog den nördlichen Horizont noch immer mit vielfarbigem Licht, obwohl sie schon vor zwei Stunden untergegangen war. Das Schneegestöber war abgezogen, und der frische Schnee glitzerte unter den flammenden Farben in funkelnder Pracht. Im Norden begrenzten runde niedrige Hügel das Gesichtsfeld; das Magnetgebirge ragte kaum über das stürmische Schneemeer empor. Als die Männer sich daranmachten, das drei Kilometer entfernte Hauptlager zu erreichen, wirbelten ihre Skier kleine, helle Schneewölkchen empor. Der spinnenhafte Finger des Funksenders erhob sich wie eine schwarze Nadel gegen das monotone Weiß des antarktischen Kontinents. Der Schnee unter ihren Skiern war wie feiner Sand, hart und rein.
    »Es wird Frühling«, sagte Benning verbittert. »Und was für einen Spaß wir haben werden! Mann, wie hatte ich mich darauf gefreut, endlich mal aus diesem vereisten Maulwurfshügel heraus zu können.«
    »Wenn ich du wäre, würde ich es jetzt gar nicht erst versuchen«, riet ihm Barclay. »Kameraden, die sich in den nächsten Tagen von hier entfernen wollen, werden sehr schnell unbeliebt.«
    »Dr. Copper, was macht das Hundeblut? Kommen Sie voran?«
    »In dreißig Stunden? Nein, es liegen noch keine Ergebnisse vor. Ich habe dem Hund heute etwas von meinem Blut eingespritzt, aber ich kann mir gut vorstellen, daß wir noch fünf weitere Tage benötigen. Ich habe einfach nicht genug Informationen, um früher mit dem Test beginnen zu können.«
    »Ich habe mich gefragt, ob Connant, wenn er wirklich eine Nachbildung ist, uns so schnell gewarnt hätte, nachdem das Ungeheuer geflohen war. Würde er dann nicht so lange gewartet haben, bis es eine viel bessere Ausgangsbasis gehabt hätte? Vielleicht hätte er uns gar nicht geweckt.«
    »Das Ungeheuer ist selbstsüchtig. Du glaubst doch wohl nicht, daß dieses Ding irgend etwas wie ein Gerechtigkeitsempfinden hätte«, antwortete Dr. Copper auf McReadys Frage. »Ich vermute, daß es aus vielen Einzelindividuen besteht und daß jedes Individuum zuerst einmal nur für sich selbst sorgt. Wenn Connant eine Nachbildung ist, hätte er uns auf jeden Fall warnen müssen, um seine eigene Haut zu retten. Aber seine Gefühle haben sich nicht geändert; entweder werden sie perfekt nachgeahmt, oder aber Connant ist noch er selbst. Aber natürlich würde eine perfekte Nachbildung von Connant genauso handeln, wie Connant es auch tun würde.«
    »Sag mal, könnten Norris oder Van mit Connant nicht irgendeinen Test durchführen? Wenn das Ungeheuer intelligenter als ein Mensch ist, müßte es auch mehr von Physik verstehen als Connant, und vielleicht verrät es sich so«, schlug Barclay vor.
    Copper schüttelte müde den Kopf. »Wenn es Gedanken lesen kann, kann man ihm keine Falle stellen. Van hat das gestern abend auch schon vorgeschlagen. Er hoffte, von dem Ding die Lösungen von einigen physikalischen Problemen zu bekommen, an denen er brennend interessiert ist.«
    »Die Idee, immer nur vier Männer zusammen etwas tun zu lassen, verschönert das Leben ungemein«, sagte Benning mit einem Blick auf seine Gefährten. »So kann jeder von uns ein Auge auf die anderen werfen, um ganz sicherzugehen, daß sie nichts… Ungehöriges tun. Mann, was sind wir doch vertrauensvoll geworden! Jeder beäugt seinen Nächsten mit unverhohlenem Argwohn und Mißtrauen. Jetzt verstehe ich langsam, was Connant meinte, als er sagte: ›Ich wünschte, ihr könntet eure Augen sehen.‹ Das müßten wir wirklich einmal. Jeder von euch hat einen ›Beobachte-genau-die-drei-anderen‹-Blick. Aber ich glaube, da bin ich keine Ausnahme.«
    »Soweit wir wissen, ist das Ungeheuer tot. Nur gegen Connant besteht ein leiser Verdacht, gegen niemanden sonst. Die Vierer-Gruppen sind lediglich eine Vorsichtsmaßnahme«, erklärte McReady.
    »Ich warte nur noch darauf, daß Garry auch vier von uns zusammen in eine Koje steckt«, seufzte Barclay. »Wenn ich bisher auch nicht viel Privatleben gehabt habe… dann ist es ganz aus.«
     
    Niemand beobachtete das kleine, halb mit einer strohfarbenen Flüssigkeit gefüllte Reagenzgläschen genauer als Connant. Dr. Copper gab fünf Tropfen der klaren Lösung, die er aus Connants Blut zubereitet hatte, hinein, schüttelte es vorsichtig und setzte es dann in einen mit klarem, heißem Wasser gefüllten Behälter. Ein Thermometer zeigte die Temperatur des Blutes an, während ein kleiner Thermostat geräuschvoll klickerte und das

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