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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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Nervenbahnen zu kennen ist ein sehr großer Unterschied. Und was die Vögel der Heimatwelt des Untiers betrifft – vielleicht gelten dort ganz andere atmosphärische Bedingungen, so daß sie hier gar nicht fliegen könnten. Es mag ja sein, daß dieses Ding von einer Welt wie dem Mars stammt, wo eine so dünne Atmosphäre herrscht, daß Vögel dort überhaupt nicht fliegen können.«
    Barclay kam herein und schleppte eine Rolle Halteseil von den Flugzeugen mit sich. »Wir sind fertig, Doc. Die kosmische Abteilung kann von innen nicht mehr geöffnet werden. Aber was soll nun aus Blair werden?«
    Copper sah Garry an. »Wir haben keine biologische Abteilung. Ich habe keine Ahnung, wo wir ihn isolieren könnten.«
    »Wie wäre es mit dem östlichen Lagerschuppen?« sagte der Kommandant nach einigen Minuten Nachdenkens. »Kann Blair für sich selbst sorgen, oder müssen wir ihn verpflegen?«
    »Er kann schon auf sich selbst aufpassen. Wir sind diejenigen, die sich vor ihm in acht nehmen müssen«, behauptete Copper grimmig. »Bringt einen Ofen, ein paar Kohlensäcke, genug Nahrungsmittel und ein paar Werkzeuge dorthin. Soviel ich weiß, haben wir den Schuppen seit dem letzten Herbst nicht mehr benutzt, nicht wahr?«
    Garry nickte bestätigend. »Ja, das ist eine gute Idee. Dann stört er uns wenigstens nicht, wenn er laut werden sollte.«
    Barclay legte die Rollen beiseite und sagte zum Kommandanten: »So, wie er sich jetzt benimmt, wird er wohl sehr laut werden und uns jede Nacht in den Schlaf brüllen. Nur, daß wir seine Schlaflieder nicht hören wollen.«
    »Was sagt er denn so?« fragte Copper.
    Barclay zuckte die Achseln. »Ich habe nicht sehr interessiert zugehört. Das kannst du ja tun, falls es dir danach zumute ist. Aber ich bekam immerhin soviel mit, daß dieser verrückte Narr genau die gleichen Träume gehabt hat wie McReady, und noch ein paar mehr. Als wir von Lager II hierher fuhren, schlief er ja immerhin neben dem verdammten Ding. Er träumte, daß es noch lebte, und noch einige weitere Einzelheiten. Und, bei seiner Seele, ich glaube, er hatte die Vermutungen, daß das nicht nur Träume waren. Er wußte, daß das Ding die Fähigkeit hat, Gedanken zu lesen und zu projizieren. Das waren keine Träume, weißt du; das waren Gedanken, die das Ding ausstrahlte, als wäre es so etwas wie ein Fernsehsender. Eine Art von telepathischem Traumgeflüster. Deshalb wußte er auch soviel um die Kräfte des Ungeheuers. Ich glaube, Doktor, daß du und ich nicht so empfänglich für telepathische Impulse sind – wenn du überhaupt an Telepathie glaubst.«
    »Daran muß ich wohl oder übel glauben«, seufzte Copper. »Dr. Rhine von der Duke Universität hat sie immerhin nachgewiesen und auch gezeigt, daß manche Menschen empfänglicher dafür sind als andere.«
    »Nun, wenn du mehr über die Details wissen willst, dann geh und höre Blair zu. Er vertreibt all die Jungs aus dem Verwaltungsgebäude. Kinner rasselt mit seinen Pfannen oder schüttelt die Kohlen herunter. Wenn er das eine nicht kann, tut er das andere.«
    »Ach ja, Kommandant, was sollen wir diesen Frühling tun, jetzt, da unsere Flugzeuge unbrauchbar sind?«
    Garry seufzte. »Ich glaube, daß unsere Expedition ein Fehlschlag sein wird. Wir können es uns nicht leisten, unsere Kräfte aufzuteilen.«
    »Sie wird kein Fehlschlag sein, wenn wir hier mit heiler Haut herauskommen – und überleben«, sagte Copper. »Unser Fund ist unschätzbar wertvoll – wenn wir ihn unter Kontrolle bekommen. Und die weitere Erforschung der kosmischen Strahlung, des Magnetismus und der Atmosphäre kann ja ungehindert weiterlaufen.«
    Garry lachte trocken. »Ich denke gerade an unsere Funksprüche. Wir berichten der halben Welt davon, welche wunderbaren Ergebnisse unsere Arbeit bringt, und versuchen, unsere Jungs daheim – Byrd und Ellsworth – gehörig hinters Licht zu führen, indem wir vorgeben, wirklich zu arbeiten.«
    »Wir können ruhig falsche Berichte abschicken«, pflichtete Copper ihm bei. »Aber unsere Jungs haben genug Erfahrung, um zu wissen, daß wir ihnen nicht grundlos falsche Forschungsergebnisse zuspielen, und werden warten, bis wir zurück sind, um dann über uns zu urteilen. Ich glaube, daß die Jungs, die erkennen, daß wir sie hinters Licht führen, auch Grips genug im Schädel haben, um bis zu unserer Rückkehr abzuwarten. Die, die nicht soviel Verstand haben, werden auch nicht hinter unsere falschen Werte kommen. Außerdem wissen wir inzwischen genug, um

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