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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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bereit; der Stich der Nadel schmerzte, und er hatte diesen Morgen schon Bekanntschaft mit einer Nadel gemacht. Fünf Nähte hielten eine Wunde zusammen, die von der Schulter über die Rippen und den halben Körper lief. Einer seiner Fangzähne war ausgebrochen; die Spitze davon hatte man tief eingegraben in der Schulter des Monstrums auf dem Tisch gefunden.
    »Wie lange dauert das noch?« fragte Garry und rieb sich den Arm, der noch von dem Einstich der Nadel schmerzte, mit der Copper ihm selbst Blut entnommen hatte.
    Copper zuckte die Achseln. »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau. Ich habe nur Erfahrung bei der allgemeinen Anwendung mit Kaninchen, aber mit Hundeblut habe ich den Test noch nie durchgeführt. Es sind größere, schwerfälligere Tiere. Die Arbeit mit Kaninchen geht einfacher vonstatten, deshalb zieht man sie ja auch allen anderen Tieren vor. In zivilisierteren Gegenden kann man gegen Menschenblut immun gemachte Kaninchen sogar kaufen, und kein Wissenschaftler macht sich die Mühe, die Injektionen selbst vorzunehmen.«
    »Wofür braucht man sie eigentlich?« fragte Clark.
    »Die Polizeilabors benutzen sie. Weißt du, A behauptet, daß er B nicht umgebracht habe und daß das Blut auf sein Hemd gekommen sei, als er ein Huhn geschlachtet habe. Die Wissenschaftler führen den Test durch, und dann ist es die Sache von A, zu erklären, wieso das Blut auf seinem Hemd auf das von menschenimmunen und nicht auf das von huhnimmunen Kaninchen anspricht.«
    »Und was machen wir solange mit Blair?« fragte Garry müde. »Solange er noch schläft, brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen, aber sobald er erst einmal aufwacht…«
    »Barclay und Benning bringen Riegel an der Tür der kosmischen Abteilung an«, antwortete Copper grimmig. »Connant benimmt sich wie ein Gentleman. Vielleicht ist er sogar froh, allein zu sein, wie die anderen Männer ihn anstarren. Bei Gott, uns allen könnte ein wenig Abgeschiedenheit nicht schaden.«
    Clark lachte bitter auf. »Jetzt nicht mehr, danke. Je mehr Menschen, desto besser!«
    »Blair«, fuhr Copper fort, »wird ebenfalls allein eingesperrt. Wenn er aufwacht, wird er wohl einen gut ausgearbeiteten Plan im Kopf haben, wie er uns am besten unschädlich machen kann. Er weiß ja auch, wie man normalerweise gegen die Maul- und Klauen-Seuche vorgeht. Wenn selbst ein nur geringfügiger Verdacht besteht, gibt es schon keine Möglichkeit zur Heilung mehr. Man tötet das befallene Tier und alle anderen, die sich in seiner Nähe aufgehalten haben. Blair ist Biologe und weiß dies. Er hat Angst vor diesem Ding, das wir vom Eis befreit haben, und die Lösung ist recht einfach. Er tötet jeden im Lager, bevor eine Seemöwe oder ein Albatros in die Nähe kommen können – der Frühling ist nicht mehr fern, und so ist die Gefahr gebannt.«
    Clarks Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. »Das klingt alles ganz logisch. Wenn sich unsere Lage verschlimmern sollte, können wir ja Blair aus seinem Schuppen befreien. Dann müßten wir wenigstens keinen Selbstmord begehen. Wenn unsere Lage aussichtslos werden sollte, ist Selbstmord ja wohl die einzige Möglichkeit.«
    Copper lachte leise. »Der letzte lebende Mensch in Big Magnet – wäre kein Mensch«, warf er ein. »Jemand muß diese Kreaturen töten, denn sie werden nicht den geringsten Drang verspüren, sich selbst umzubringen. Wir haben nicht genug Sprengstoff, um das ganze Lager auf einmal in die Luft zu jagen, und außerdem erscheint mir diese Methode noch recht fragwürdig. Ich habe so eine Ahnung, als ob auch die geringsten Fleischfetzen dieser Biester noch weiterleben könnten, auch wenn sie vom Körper abgetrennt sind.«
    »Wenn sie ihr Protoplasma willentlich verformen können«, sagte Garry nachdenklich, »weshalb verwandeln sie sich dann nicht in Vögel und fliegen davon? Sie können ja alles Wissenswerte über Vögel nachlesen und ihre Molekularstruktur nachbilden, ohne selbst je einen Vogel gesehen zu haben. Oder weshalb bilden sie nicht einfach Vögel ihrer Heimatwelt nach?«
    Copper schüttelte verneinend den Kopf und half Clark, den Hund freizulassen. »Die Menschheit hat Jahrhunderte lang Vögel studiert, um so eine Maschine entwickeln zu können, mit der man fliegen kann. Aber das funktionierte nicht; wir konnten erst Flugzeuge bauen, als wir nicht mehr einfach den Vogelflug nachahmten, sondern völlig neue Wege einschlugen. Um eine Grundidee zu wissen und die genauen Strukturen der Flügel und Knochen und

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