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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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zugefrorenen Berge bis zu den Gipfeln mit Schnee.
    Das Raumschiff traf auf soliden Fels und brach auseinander. Einige seiner Passagiere dürften überlebt haben, aber das Schiff – vor allen Dingen sein Antrieb – war völlig zerstört. Norris glaubt, daß ihn die Energiefelder der Erde sowieso schon außer Betrieb gesetzt hatten. Kein technisches Produkt intelligenter Lebewesen kann bei einer unkalkulierten Auseinandersetzung mit den tödlichen Gewalten der Natur eines Planeten bestehen.
    Ein Besatzungsmitglied verließ das Schiff. Der Wind wehte nie mit einer geringeren Geschwindigkeit als einundvierzig Meilen, und die Temperatur stieg nie über minus sechzig Grad. Damals muß der Wind sogar noch stärker gewesen sein, und der Schnee fiel wie ein dichter Teppich. Nach zehn Schritten hatte sich dieses Etwas völlig verirrt.« Er schwieg für einen Moment, und jetzt, da die tiefe, gleichmäßige Stimme nicht mehr erklang, hörten sie das Dröhnen des Sturms über ihren Köpfen und das heftige, trügerische Gurgeln in der metallenen Ofenpfeife.
    Ein Schneegestöber fegte über sie hinweg. Die Flocken, vom hechelnden Wind herbeigetragen, fielen in gleichmäßigem, blendendem Weiß über die Dächer des vergrabenen Lagers. Hätte ein Mensch die Tunnel verlassen, die alle Lagergebäude unterirdisch verbanden, wäre er nach zehn Schritten verloren gewesen. Dort draußen stieg nur der schlanke, schwarze Finger des Radiomastes neunzig Meter in den klaren nächtlichen Himmel hinein, unter dem sonst nur der Wind von einer Seite zur anderen jagte und an dem der sich ankündigende Mantel der Morgenröte ein schwaches, dann und wann aufzuckendes Licht erzeugte. Im Norden flammten die seltsam wütenden Farbtupfen der Mitternachtssonne über den Horizont. Das war der Frühling einhundert Meter über der Antarktis.
    An der Oberfläche bestand er dagegen aus weißem Tod, dem Tod der messerscharfen Kälte, die der Wind vor sich hertrieb und die jedem Wesen sämtliche Wärme entzog. Kälte, endloser heller Nebel, immerwährende Stürme und Schneegestöber und die winzigkleinen Partikel des züngelnden Schnees, der alles unter sich begrub.
    Kinner, der kleine, narbengesichtige Koch, zuckte zusammen. Vor fünf Tagen war er auf die Oberfläche gegangen, um einen Behälter mit gefrorenem Rindfleisch zu holen. Er hatte ihn auch erreicht und sich auf den Rückweg gemacht – aber dann kam Schneegestöber aus dem Süden. Der kalte weiße Tod, der über den Erdboden hinwegjagte, hatte ihn in zwanzig Sekunden geblendet. Eine halbe Stunde lang war er irr im Kreis gegangen, dann endlich hatten ihn an ein Gebäude geseilte Männer in der undurchdringlichen Finsternis gefunden.
    Ein Mann – oder ein Ding – konnte sich leicht nach zehn Schritten verirren.
    »Und damals waren die Schneegestöber wahrscheinlich noch undurchdringlicher, als wir es uns heute vorstellen können«, riß McReadys Stimme den Koch aus seinen Gedanken, zurück in die trübe Wärme des Verwaltungsgebäudes. »Es scheint, daß der Passagier des Raumschiffs darauf nicht vorbereitet war. Er erfror nach zehn Schritten.
    Wir gruben Tunnel, um zu dem Raumschiff zu gelangen, und stießen zufällig auf das gefrorene… äh… Tier. Barclays Eishacke zerschmetterte ihm den Schädel.
    Als wir sahen, auf was wir gestoßen waren, ging Barclay zurück zum Raupenschlepper zündete das Feuer an und rief, als der Dampfdruck konstant war, Blair und Dr. Copper. Barclay selbst wurde krank, blieb es für drei Tage, um genau zu sein.
    Als Blair und Copper kamen, schnitten wir das Tier in einem Eisblock heraus – ihr könnt ihn noch sehen –, hievten ihn hoch und verluden ihn auf den Raupenschlepper, um ihn hierherbringen zu können. Wir wollten aber noch zum Schiff selbst kommen.
    Wir erreichten es und fanden heraus, daß das Metall uns völlig unbekannt war. Unsere unmagnetischen Werkzeuge aus Beryllium-Bronze kratzten es nicht einmal an. Barclay fand auf dem Raupenschlepper einige Stahlwerkzeuge, aber die halfen uns auch nicht weiter. Wir machten Tests – sogar mit Säure aus den Batterien –, aber ohne greifbare Ergebnisse.
    Sie müssen über eine Möglichkeit verfügt haben, Magnesium säurefest zu machen, denn die Legierung bestand zu wenigstens fünfundneunzig Prozent aus Magnesium. Aber das konnten wir ja nicht ahnen, und als wir eine spaltbreit geöffnete Schleuse erspähten, schnitten wir uns zu ihr durch. Klares, hartes Eis war in der Schleuse, und wir konnten es nicht

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