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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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die geringste Aussicht besteht, daß dieses Ding wieder zum Leben erweckt wird, wenn man es auftaut, dann bleibt es gefroren. Der Gedanke, daß es wieder leben könnte, ist unerträglich, aber ich hatte keine Ahnung, daß es überhaupt eine theoretische Möglichkeit dafür gibt.«
    Dr. Copper nahm seine Pfeife aus dem Mund und erhob sich aus seinem Stuhl. »Blair hat theoretisiert. Das Ding ist tot. So tot wie die Mammuts, die man in Sibirien findet. Beim Lebenspotential ist es so wie bei der Atomkraft: sie existiert, aber man kann sie nicht nutzen, außer in wenigen Ausnahmen. Wir haben alle Beweise, daß Lebewesen – auch Fische – beim Einfrieren sterben, und es ist ausgeschlossen, daß ein höher entwickeltes Lebewesen solch einen Prozeß überstehen könnte. Nun, Blair?«
    Der kleine Biologe schüttelte den Kopf. Der kleine Haarkranz um seinen kahlen Schädel zitterte in heftigem Zorn. »Nun«, sagte er beleidigt, »wenn man es vernünftig auftaut, können die einzelnen Zellen noch ihre charakteristischen Lebenszeichen von sich geben. Menschliche Muskelzellen leben noch viele Stunden, nachdem der Körper gestorben ist. Aber weil sie noch leben – sie und auch die Zellen der Haare und Fingernägel –, bezeichnest du einen Leichnam doch nicht als Zombie!
    Wenn ich dieses Ding nun vernünftig auftaue, kann ich an seinen Körperfunktionen vielleicht erkennen, von welcher Art von Planet es stammt. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir herausfinden können, ob es von der Erde kommt, vom Mars, der Venus oder gar aus einem anderen Sonnensystem.
    Und nur weil es anders aussieht als ein Mensch, darf man nicht glauben, daß es unbedingt böse oder hinterhältig sein muß. Vielleicht zeigt sein Gesichtsausdruck nur die Ergebenheit ins Schicksal. Für die Chinesen ist Weiß die Farbe der Trauer. Wenn schon die Menschen unterschiedliche Gebräuche haben, warum sollte eine so fremde Rasse nicht auch über völlig andere Ausdrucksformen des Gesichts verfügen?«
    Connant lachte spöttisch. »Friedliche Ergebenheit ins Schicksal. Wenn sein Gesicht so aussieht, wenn es friedlich ist, möchte ich es nicht zornig erleben. Dieses Gesicht ist nicht dafür geschaffen, Frieden auszudrücken. Dieses Ding kennt keine Begriffe wie Frieden! Ich weiß, daß es dein spezieller Fund ist – aber bleibe doch auf dem Teppich. Dieses Ding ist von Grund auf böse. In seiner Pubertät fand es Vergnügen daran, die lokalen Äquivalente von Kätzchen zu rösten, und als Erwachsener daran, sich ständig neue und subtilere Foltermethoden auszudenken.«
    »Du hast nicht das geringste Recht, so etwas zu behaupten«, fuhr Blair auf. »Wie willst du einen völlig fremden, nicht menschlichen Gesichtsausdruck interpretieren können? Vielleicht hat dieser Gesichtsausdruck gar kein menschliches Äquivalent. Dieses Ding ist ein Beispiel für die wunderbare Vielfalt der Natur, entstammt einer ganz anderen Entwicklungslinie. Aber es ist genauso ein Kind der Natur, wie du es bist. Auf seiner Heimatwelt würde es dich wahrscheinlich als eine fischähnliche Monstrosität mit einer ungenügenden Anzahl von Augen und einem pilzähnlichen, bleichen, mit Gas gefüllten Körper darstellen. Du verfällst der furchtbarsten menschlichen Schwäche, alles Andersartige zu hassen. Nur weil seine Natur andersartig ist, hast du nicht das Recht, zu behaupten, es müsse unbedingt bösartig sein.«
    »Pah!« stieß Norris hervor. Er blickte das Ding an. »Es mag sein, daß Wesen von einer anderen Welt nicht unbedingt bösartig sind, nur weil sie andersartig sind. Aber bei diesem Ding trifft das zu! Ein Kind der Natur, heh? Nun, das ist die Ausgeburt einer höllisch bösartigen Natur.«
    »Mann, würdet ihr Spinner bitte aufhören, euch gegenseitig anzuschreien und statt dessen dieses Ding von meinem Tisch wegschaffen?« brummte Kinner. »Und legt ein Segeltuch darüber. Ich kann es nicht mehr sehen.«
    »Kinner ist bescheiden geworden«, spöttelte Connant.
    Mit schrägem Blick sah Kinner den großen Physiker an. Seine vernarbte Wange zuckte, als er den Mund zu einem verzerrten Grinsen verzog. »Na gut, mein Bester, weshalb hast du noch vor einer Minute gemurrt? Wenn du willst, können wir dieses Ding heute nacht neben dich setzen.«
    »Vor seinem Gesicht habe ich keine Angst«, fuhr Connant auf. »Ich würde es zwar nicht besonders mögen, diesen Leichnam zu bewachen, aber ich werde es tun.«
    Kinners Grinsen wurde breiter. »Na ja.« Er ging zum Ofen und schüttelte die

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