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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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Hochstett, Craig Forrester und das gesamte Team der TITANICWORLD freuen sich auf Ihren Besuch!
    Auf Wiedersehen in Southampton!

WER WIND SÄHT, WIRD STURM ERNTEN!
    Southampton, Freitag, der 30. März 2012 – früher Abend
    Philip Jeffries stand am Fenster seines Wohnzimmers und blickte auf die Straße hinaus. Wie immer um diese Uhrzeit erwachte die ansonsten ruhige Oxford Road zum Leben. Die Menschen kamen von der Arbeit nach Hause; manche bepackt mit ihren Einkäufen, andere mit den typischen blau-weißen Tüten vom Peking Garden , dem chinesischen Schnellimbiss gleich um die Ecke. Kinder sausten auf ihren Skateboards oder Inlinern über den Gehweg und die wenigen Jugendlichen die hier lebten, verließen ihre Häuser in Richtung Southampton Common zum verbotenen Stelldichein mit Zigaretten und Bier. Mrs. Harding von gegenüber zog gerade die Haustür hinter sich zu. In der Hand hielt sie die grüne lacklederne Umhängetasche von Harrods of London – ein Geschenk des längst verstorbenen Mr. Harding, an dem sie sehr hing. Zielstrebig ging Mrs. Harding über die Straße, ohne dem Haus in dem Phil lebte nur einen einzigen Blick zu gönnen. Von dort wo er stand, konnte er nicht sehen wohin sie ging, aber das war auch nicht nötig – er wusste es. Denn bis vor knapp einem Jahr hätte er sich jetzt gleichfalls auf den Weg gemacht, um bei Maggie Tilbury, die drei Häuser weiter wohnte, ein paar Gläser Wein zu kippen. Wie jeden Freitagabend; zusammen mit Mrs. Harding und – natürlich Claire. Bei dem Gedanken an sie seufzte Phil unwillkürlich auf.
    Nach dem schrecklichen Tod seiner Frau June vor vier Jahren hatten sich diese drei Nachbarinnen rührend um ihn gekümmert. Ohne die tatkräftige Hilfe von Mrs. Harding – die sich ungefragt der schmutzigen Hemden und unordentlichen Zimmer angenommen hatte – hätte Phil verwahrlost vor sich hin vegetiert. Maggie Tilbury, rundlich und immer fröhlich, trotz vier außer Rand und Band geratener Kinder und einem großen Nichtsnutz von Ehemann, war dreimal die Woche in ihrem klapprigen Toyota zu Asda gefahren, um neben ihren eigenen Einkäufen, auch die von Phil zu erledigen. Außerdem hatte sie unermüdlich dafür gesorgt, dass die Lebensmittel, die sie ihm kaufte, wirklich gegessen wurden. Ohne Maggie wäre Phil in dem ersten schweren Jahr nach Junes Tod verhungert. Claire, die über weniger Zeit verfügte, da sie weder
    Hausfrau wie Maggie, noch Rentnerin wie Barbara Harding war, hatte trotzdem jeden Tag nach Feierabend bei ihm vorbeigeschaut. Ihre Anteilnahme und ihr Zuspruch, aber hauptsächlich ihre regelmäßige Anwesenheit hatten Phil davor bewahrt Selbstmord zu begehen. Dank dieser vereinten Tatkraft fand Phil den Weg ins Leben zurück und in Claire eine Frau, der er mehr Gefühle entgegenbrachte, als er sich eingestehen wollte. Bei der Erinnerung an Claire wandte er den Kopf von der Straße. Dabei fiel sein Blick auf sein unangetastetes Abendbrot – ein Glas Cidre und zwei Sandwiches mit Käse und Zwiebeln. Unwillig schob er den Teller ein wenig beiseite. Er zögerte kurz. Dann nahm er das Glas und sah wieder aus dem Fenster.
    Der schwarze Mini Mayfair parkte mit ruckartigen Vorwärts- undRückwärtsbewegungen ein. Sie lernt es nie, dachte Phil kopfschüttelnd und befürchtete Lackschäden an den bereits geparkten Fahrzeugen. Mit einem letzten knappen Ruck kam der Wagen zum Stehen. Die Fahrertür flog auf und Claire stieg aus. Sie begutachtete kurz ihre Einparkkünste, kam schulterzuckend zu dem Ergebnis, dass sie es nicht besser konnte und knallte mit Schwung die Wagentüre zu. Als sie auf ihr Haus zuging trat Phil rasch einen Schritt zurück. Er wollte nicht, dass sie sah, wie er am Fenster stand und sie beobachtete. Doch Claire ging stur geradeaus blickend durch den Vorgarten auf ihr Haus zu. Als die Türe hinter ihr ins Schloss fiel, lehnte sich Claire Sleeman einen Moment erschöpft dagegen. Dann zog sie die Schuhe von den schmerzenden Füßen und stieg die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer. Der Raum war kalt. Claire schloss das Fenster, bevor sie sich umzog. Kostüm und Bluse hängte sie ordentlich auf einen Bügel, die Nylonstrumpfhose flog in gekonnter Manier in den Wäschekorb. Sie fröstelte, während sie ihren Schmuck auszog und in die Schatulle räumte, doch die Kälte bewirkte auch, dass sie sich etwas erfrischt fühlte. Zum Schluss schlüpfte sie in einen bequemen Hausanzug und ging wieder hinunter in die Küche. Im Gefrierfach stapelten sich

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