Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
anbrach, war sie aufgekratzt und summte fröhlich vor sich hin.
„ Man könnte meinen, du seist froh uns endlich los zu sein,“ meinte ihre Mutter.
„ Nein, natürlich werde ich euch vermissen, aber ich freue mich auf die anderen und Sheanthee und....“
Ihr Mutter lachte und nahm sie in die Arme.
„ Mir ist es lieber so, als dein Aufbruch letztes Jahr, als wir dich fast hinprügeln mussten.“
„ Hach, ich vermisse das alte Mädchen auch ein wenig“, gab Broc seinen Senf dazu.
„ Wen? DeeDee?“ fragte Caya unschuldig, wohl wissend wen er meinte.
„ Drusilla.“
„ Wer ist Drusilla?“ Cayas Vater trug ihren Koffer ins Auto und hatte nur den letzten Teil der Unterhaltung mitbekommen.
„ Brocs Geliebte“.
„ Sie ist nicht meine Geliebte!“ plusterte er sich auf.
„ Broc, du alter Schwerenöter, du hast ja gar nichts von ihr erzählt!“ Niall zwinkerte ihr zu.
„ Da gibt es auch nichts zu erzählen! Drusilla ist eine biestige alte Ziege, die mehr Haare auf den Zähnen hat, als eine Kuh am Hintern. Geliebte ! Pah!“
damit verwandelte er sich in den alten Teddybären und hüpfte auf Cayas Rucksack, den ihre Mutter auf dem Rücksitz verstaute.
„ Hört sich schwer verliebt an“, grinste Niall.
„ Sehr schwer!“ kicherte Caya.
Die Landungsstege der Fährboote waren schon voll mit Menschen, als sie, nach einigen Stunden Fahrt, endlich ankamen.
Caya stürzte aus dem Auto, um ihre Freunde zu begrüßen. Sie fiel Eonan um den Hals und führte einen Freudentanz mit DeeDee auf. Finn erhielt eine Umarmung, ebenso Aggie und Bridget.
Sie tauschten die aktuellsten Neuigkeiten aus, als Caya jemand auf die Schulter tippte.
„ Äh..., Hallo!“
Amy stand, verlegen lächelnd, vor ihr. Jenna hatte ganze Arbeit geleistet und sie in die Geheimnisse eines dezenten Make-ups eingewiesen. Ihre neuen Klamotten, hatte sie mit einigen neckischen Accesoirs vervollständigt. An ihrem Rucksack baumelte ein kleiner Stoffdrache mit einer schrillen Punkfrisur,- Fred. Jenna war definitiv jemand, den sie besser kennen lernen musste, dachte Caya anerkennend. Amy sah wirklich gut aus. Sehr gut sogar.
„ Das ist meine Cousine Amy. Es ist ihr erstes Jahr in Sheanthee“.
Die anderen begrüßten sie herzlich.
„ Es wird dir bestimmt gefallen, Amy! Sheanthee ist großartig“, meinte DeeDee und strahlte sie an.
Amy lächelte schüchtern, aber sichtlich erleichtert darüber, so willkommen geheißen zu werden.
Sie verabschiedeten sich von ihren Familien,- Tante Megan vergoss bittere Tränen und Catriona, Cayas Mutter versuchte sie zu trösten- und gingen an Bord der ersten Fähre.
Ohne Schwierigkeiten, waren alle, die jetzt ins zweite Schuljahr kamen, in der Lage den Glamour, der Sheanthee umgab, zu durchschauen. Amy, als Neuling, natürlich nicht und ihr Mund stand offen, als die Fähre den Felsenring, der die Insel umgab, durchbrach und das wahre Gesicht von Sheanthee sich ihr eröffnete.
Gewaltig ragten die riesigen Bäume vor ihr auf. Die Baumhäuser, hoch oben im Geäst, strahlten in ihrem makellosen Weiß. Die üppige Vegetation,mit ihrem exotischen Artenreichtum, ließ sie ehrfürchtig erstarren.
Amy ging es nicht als einziger so. Alle Neuankömmlinge gafften, mit ungläubigem Staunen, auf die Szenerie, die sich ihnen bot.
„ Willkommen auf Sheanthee“, grinste Caya.
„ Es ist wunderschön!“ stammelte Amy.
Fred, der sich, wie alle anderen magischen Gefährten, wieder zurückverwandelt hatte,
machte einen reichlich eingeschüchterten Eindruck. Seine großen Glubschaugen wirkten noch größer, weil seine Segelohren flach am Kopf angepresst lagen.
Sie schlenderten den gepflasterten Weg hinauf, zu den Riesenbäumen.
Fussel zischte wie eine wildgewordene Sylvesterrakete umher und tschilpte aufgeregt. Offensichtlich war er froh, wieder in heimatlichen Gefilden zu sein.
Caya atmete tief durch die Nase. Der typische Sheanthee Geruch, diese Mischung aus Vanille, Rosenblüten und Kräutern erfüllte sie mit einem Glücksgefühl.
Broc hatte sich schon wieder mit Drusilla in den Haaren und sie lächelte, als sie die beiden miteinander herum geifern hörte.
„ Nimm dir bloß kein Beispiel an dem da, junger Gargoyle“, informierte Drusilla Fred.
„ Er hat sich noch immer nicht vom Sturm auf die Bastille erholt,- einmal Mistgabelkolonne,- immer Mistgabelkolonne. Ich hingegen war in den höchsten Kreisen tätig! Rasputin war begeistert von mir, als ich ihn in seiner
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