Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
du schon, Kind“, murmelte Logan, als sie Caya beobachtete, wie sie den Baumpfad hinabstieg.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, erhielten alle ihre neuen Stundenpläne.
Das Fach Windmagie teilte Caya sowohl mit Eonan, als auch mit Finn und Deedee.
„ Mein Gott! Ich hatte keine Ahnung, dass man mit einem magischen Fach so ein Brimborium veranstalten kann“, stöhnte Finn, als er seinen Unterrichtsplan genauer studierte.
„ Ach, mach Sachen!“ Caya verdrehte spöttisch die Augen und betrachtete ihren Plan, der prall gefüllt war.
Der einzige Lichtblick lag in dem Umstand, dass Mathe und Co von nun an der Vergangenheit angehörten.
„ Objektbewegung, Flugunterricht, Formgestaltung, Kampfkunst,Wetterbeeinflussung,
und.. physikalische Grundlagen... letzteres hört sich schon wieder verdächtig nach regulärem Schulunterricht an“, kommentierte DeeDee die Fächerliste der Windmagie .
Caya fand eine ähnliche Einteilung in allen ihren vier Magiefächern. Wind - und Wassermagie hatte sie in den Morgenstunden, Erd - und Feuermagie an den Nachmittagen.
Da Finn das blaue Band der Wassermagie erworben hatte, konnte Caya ihren Vormittagsunterricht immer mit einem ihrer Freunde zusammen verbringen. Sie hoffte nur, dass in Feuer- und Erdmagie auch jemand zu finden war, mit dem sie etwas anfangen konnte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wer in der Zeremonie, welche Bänder verliehen bekommen hatte.
„ Nachdem ihr im ersten Jahr alle, mehr oder weniger, gelernt habt, ein bisschen über dem Boden herumzuflattern, werdet ihr nun tatsächlich die Kunst des Fliegens erlernen“, begrüßte Dana Mcintosh die etwa dreißig Auserwählten, die das weiße Band der Windmagie erworben hatten.
„ Ihr werdet lernen, euch nicht nur hoch in die Lüfte zu erheben, sondern auch wieder zu landen“, meinte sie trocken, mit einem Seitenblick auf Caya. Alle lachten.
Sie machten einige Konzentrations- und Atemübungen bevor Mcintosh sie zum eigentlichen Flugtraining positionierte.
„ Denkt daran, ihr müsst die Energie des Windes gleichmäßig unter eurem Körper verteilen! Wenn ihr sie nur unter eurem Oberkörper oder unter euren Füßen manifestiert, kippt ihr nach hinten oder nach vorne.“
Ein lautes Klatschen unterstrich ihre Worte. Einige übereifrige hatten sich rück- oder bauchlängs abgelegt. Vereinzeltes Kichern ertönte.
„ Ah! Die, die das so lustig finden, treten bitte alle vor und demonstrieren ihr Können!“
Mcintosh machte nicht viel Federlesens.
Nach der Stunde waren die einzigen, die einen halbwegs passablen Aufstieg hinlegten, Caya und ein rothaariger Junge namens Will.
Objektbewegung, das als nächstes folgte, zeigte sich als äußerst kniffelige Angelegenheit. Das Objekt zu bewegen,- in diesem Fall eine Billardkugel- war nicht sonderlich schwierig. Dem ganzen eine Richtung und eine gewisse Kraft zu verleihen, schon.
Alle schafften es , die Kugel, die auf einem viereckigen Pfosten abgelegt war, herunter zu bewegen, aber wiederum gelang es nur Caya, ihr einen Stoß in die gewünschte Richtung mitzugeben.
Mcintosh nickte ihr anerkennend zu.
„ Wie machst du das nur?“ raunte DeeDee ihr zu.
Caya zuckte die Schultern und grinste.
„ Keine Ahnung.“
Das stimmte nicht ganz. Sie fühlte regelrecht, wie die Energie durch ihren Körper strömte und visualisierte sie.
Im Unterschied zu ihrem ersten Schuljahr, als sie die Magie wie eine diffuse, schwächlich vor sich hin dümpelnde Quelle wahrnahm, schien nun ein loderndes Feuer in ihr zu brennen, dass sich seine Sauerstoffzufuhr sucht. Sie hatte das Gefühl, als könne sie die Billardkugel in die Stratosphäre schießen.
Mcintosh schien ihre Gedanken lesen zu können.
„ Schleudern sie die Kugel bitte so weit sie können und zwar in diese Richtung!“ meinte sie und zeigte auf einen Felsen, der ein gutes Stück entfernt lag.
Caya konzentrierte sich.
Die Kugel hob sich von dem Pfosten. Sie stellte sich die Windmagie wie einen weißen, gleißenden Lichtstrahl vor, der von ihrem Körper ausging und die Kugel umschloss. Sie visierte den Felsen an und ließ die Billardkugel los. Sie knallte mit einem Affenzahn auf die Felsenspitze und zerbarst.
Ungläubiges Schweigen herrschte. Sogar Mcintosh, die nie auf den Mund gefallen war, starrte sie sprachlos an.
„ Nun, ich glaube, jetzt wissen wir, wieso sie alle vier Elemente verliehen bekommen haben“, sagte sie nach einer Weile und lächelte
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