Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
heute.“
„ Mir fehlt es schon in den paar Wochen Ferien unendlich,“ seufzte Caya.
Amy, für die es völlig ungewohnt war, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen, war ganz aufgekratzt.
„ Vielleicht finde ich dort endlich Freunde,“ meinte sie.
„ In meiner alten Schule haben sie mich immer gehänselt, weil ich so altmodisch herumlaufe und so langweilig bin.“
Caya drehte sich zu ihr um.
„ Amy, lass dir von niemandem einreden, du seist langweilig!
Wer seine Kindheit im Bienenkorb verbracht hat kann nicht langweilig sein!
Gegen deine altmodische Aufmachung werden wir jetzt was unternehmen, der Rest liegt in deiner Hand!“
Amy strahlte sie dankbar an.
„ Einmal Kompletterneuerung bitte!“
Caya schob Amy in den Sessel. Die Hair-Stylistin begutachtete kritisch ihre altbackene Frisur.
„ Kann ich einfach loslegen?“
„ Klar, es kann nur besser werden“, ermunterte Jenna sie.
Zuerst verpasste sie Amy ein paar kupferfarbene Strähnen, die wunderbar zu ihrem brünetten Haar passten, danach ließ sie die Schere wirbeln, wie Edward mit den Scherenhänden.
Nach einer Stunde war sie nicht mehr wiederzuerkennen. Sie trug einen Pixie-Schnitt, ähnlich wie DeeDee, der ihr feingliedriges Gesicht gut zur Geltung brachte.
Amy starrte sich fassungslos im Spiegel an.
„ Ich seh aus, wie ein Filmstar!“
„ Yep,- man kann dich anschauen. Los jetzt! Die Klamotten müssen auch runter.
Um die Ecke war eine Boutique, die Cayas modischen Vorstellungen entgegenkam.
Sie kleidete Amy in eine neue Jeans,- die nicht bis unter das Brustbein ging und einen figurbetonten Sitz hatte. Zwei Tops, eine Bluse und eine modische, kurze Jacke vervollständigten das Outfit.
Amys Gesundheitssandalen wurden durch ein paar schicke Sneakers ersetzt und im Kaufhaus erwarben sie einen Lippenstift und Eyeliner, den Jenna ihr auftrug.
„ Mehr Klamotten brauchst du nicht. In Sheanthee laufen wir sowieso nur in der Schuluniform herum. Der erste Eindruck zählt und dafür bist du jetzt optimal präpariert.“
Die Verwandlung war komplett. Aus Laura Ingalls wurde Emma Watson.
Mit Hochgefühl fuhren sie nach Hause.
„ Ich werde sie unter die Fittiche nehmen, bis die Schule anfängt“, murmelte Jenna Caya zu, als sie wieder im Bienenkorb waren.
„ Herb und Megan schaffen es ansonsten sie wieder zurückzuverwandeln,- und dass alles ohne Magie.“
Caya machte sich auf die Suche nach Broc. Seit sie hier waren, hatte sie ihn kaum zu Gesicht bekommen. Sie schlenderte zum Friedhof der O´Reillys, in der Erwartung ihn an Adairas Grab zu finden.
Zu ihrer Verwunderung war die Grabstätte verwaist. Eine einzelne weiße Rose lag an ihrem Grab, als Zeichen, dass er hier war.
Sie bückte sich und strich mit dem Finger über die Blütenblätter.
„ Danke Adaira, danke für....Broc.“
Sie fand ihn in den Stallungen.
„ Wichtig ist, dass du immer wachsam bist und dich nicht blenden lässt, weder von Glamour, noch von schönen Worten...“ hörte sie ihn sagen.
Verwundert schaute sie um die Ecke, von wo seine Stimme kam.
Er thronte auf einem Schemel. Zu seinen Füßen saß ein schmächtiger, kleiner Gargoyle, der bewundernd zu ihm aufblickte.
Caya räusperte sich.
„ Ah! Caya! Darf ich vorstellen? Das ist Fred. Er wird deine Cousine Amy nach Sheanthee begleiten. Amy ist sein erster Fall und er braucht noch etwas Anleitung und Unterstützung.“
Der kleine Gargoyle schaute sie mit großen Augen an. Er hatte ähnliche Ohren wie Broc und eben solche Glubschaugen. Seine Färbung war etwas dunkler und seine Schnauze war etwas länger. Auf dem Kopf wuchsen ihm ein paar flaumige Büschel.
„ Warst du schon einmal in Sheanthee, Fred?“
„ Nein, Meisterin, aber ich freue mich sehr darauf! Es ist eine große Ehre für mich ausgewählt worden zu sein“.
Er verneigte sich so tief vor ihr, dass er fast vornüber kippte.
Caya musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht zu lachen.
„ Du musst dich nicht vor mir verneigen, Fred. Ich bin nur eine Schülerin und wir werden bestimmt einige Zeit miteinander verbringen.“
„ Jawoll, Meisterin!“
Broc verdrehte die Augen.
„ Es gibt noch viel zu tun.“
Zurück auf Sheanthee
Die restlichen Ferien verbrachte Caya mit faulenzen und Besuchen bei Shania.
Als der Tag der Abreise endlich
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