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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Livi
    Was ich mir vom neuen Jahr wünsche:
Dass die schreckliche Legebatterie am anderen Ende der Stadt für immer geschlossen wird!
Dass unser Dachstuhl endlich repariert wird und ich nicht ständig irgendwelche Schwestern einquartiert kriege, die dann bei mir auf dem Boden kampieren, und ich kaum noch irgendwohin treten kann (außer auf Schwestern)!
Dass Gregory und ich weiterhin beste Freundinnen bleiben, und er nicht etwa denkt, dass dieser Kuss damals…
Dass – seufz – ja, hm, also … ja, dass ich – ähm – vielleicht auch mal einen richtigen Freund...? Vielleicht sogar Daniel?
Dass Iris und Cornelius aufhören zu nerven!
Dass Rema und Walter Walbohm noch richtig lange glü…

    H allo Liviii!«
    »Ups, Kenny! Hast du mich erschreckt!«
    Ich lasse den Stift fallen und fahre herum. Meine kleinste Schwester steht direkt hinter mir und guckt mir interessiert (man könnte auch sagen: unverschämt indiskret! ) über die Schulter.
    »Warum hörst du auf?« Kenny sieht mich aus den harmlosesten Augen der Welt an. »Was wolltest du da über Rema und Walter Walbohm schreiben?«

    »Kenny, das ist MEIN Zettel!«
    »Genau! Deswegen kann ich ja nicht wissen, was du schreiben wolltest.«
    »Was machst du überhaupt hier? Wolltest du nicht nach dem Essen zu Bonbon-Bentje gehen?«
    Bonbon-Bentje (so genannt wegen ihrer Vorliebe für bonbonfarbene Klamotten) ist Kennys herzallerliebste Freundin. Die beiden stecken zusammen vom morgendlichen Schulweg bis zum Abendbrot und oft sogar noch länger.
    »Bentje musste plötzlich zum Zahnarzt«, antwortet Kenny und sieht so aus, als würde sie das persönlich beleidigen. »Die hat erst später Zeit. Vielleicht. Und du sollst sie nicht immer Bonbon-Bentje nennen!«
    »Kommst du extra in mein Zimmer, um mir das zu sagen? «, frage ich.
    »Nö«, meint Kenny, »was für ’n Quatsch. Wieso sollte ich denn dafür in dein Zimmer kommen?«
    Eben. Ich seufze. So kommen wir nicht weiter.
    »Kenny, ich würde jetzt gerne was schreiben!«
    »Mhmm…« Kenny wühlt in ein paar Stapeln Papiere auf meinem Schreibtisch. »Boah, Livi, du hast immer so viele Zettel hier liegen, wo so komisches Zeug draufsteht, das man gar nicht verstehen kann!«
    »Das da sind nur Artikel über Global Warming«, versuche ich zu erklären.
    »Über was ?« Kenny guckt mich an, als hätte ich nicht alle Hühnerfedern beisammen. Dann zieht sie eine gelangweilte Flunsch und legt die Artikel zum Glück wieder zurück.
    Oh, wie ich es hasse, wenn meine Schwestern in meinem Zimmer rumstöbern!

    »Du, Livi«, fährt Kenny ungerührt fort.
    Ich seufze ein zweites Mal. Obwohl ich meine kleinste Schwester natürlich lieb habe wie Schokoladenkuchen, aber jetzt würde ich wirklich gerne …
    »Du, Livi, wieso schreibst du überhaupt all diese Sachen auf, wie auf einem Wunschzettel? Weihnachten ist doch längst vorbei! Und wieso wünschst du dir nichts Richtiges, wie zum Beispiel einen Hund oder ein neues Fahrrad oder ein Ponyfarm-Computerspiel?«
    Ich atme tief ein und versuche, bis zehn zu zählen. Zum Glück neige ich nicht zu Wutausbrüchen wie meine andere kleine Schwester Malea (oder Cornelius, mein Vater!), sondern kann, glaube ich, mit Stolz behaupten, dass ich ein ausgesprochen ausgeglichenes Temperament habe!
    »Weil man das am Beginn des neuen Jahres so macht, Kenny.«
    »Man schreibt komische Sachen auf?«
    Ich seufze ein drittes Mal. »Man schreibt die Dinge auf, die man sich wünscht.« Ich mache eine Pause, gucke meiner Schwester streng ins Gesicht und nehme mir vor, noch heute ein Vorhängeschloss für meine Tür zu kaufen. »Damit sie in Erfüllung gehen. Und diese Dinge sind übrigens privat.«
    »Was heißt privat ?«, fragt Kenny.
    »Dass es dich nichts angeht!«
    Kenny sieht augenblicklich tief beleidigt aus. Und auch ein wenig getroffen. Uff! Sofort bereue ich, so unfreundlich gewesen zu sein. Schließlich ist Kenny doch erst sieben und hat ja nichts Böses im Sinn!
    »Du bist doof, Livi!« Kenny schiebt ihre Unterlippe vor und schmollt.

    Ich grinse. »Komm schon, Kennylein, lass mich doch bitte noch ein bisschen in Ruhe, ja? Ich will das hier zu Ende schreiben.«
    »Und dann?«
    »Dann können wir meinetwegen was zusammen machen. «
    »Wollen wir endlich mal Frösche küssen gehen?« Bei dieser Vorstellung hellt sich Kennys Gesicht augenblicklich auf.
    »Kenny! Es ist Januar! Da gibt es keine Frösche. Die halten alle Winterschlaf.«
    Kenny schiebt ihre Unterlippe vor und überlegt eine Weile. »Wir

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