Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
damit beschäftigt einige neue Erwerbungen zu katalogisieren.
Ihr Gesicht leuchtete auf, als sie Caya erblickte.
„ Hast du mal kurz Zeit, Grandma?“
„ Aber selbstverständlich! Setz dich, Liebes!“
Sie nahm in einem der ledernen Ohrensessel Platz.
„ Grandma, besitzt die Familie noch andere Fae Artefakte, außer dem Blutherz ?“
Daracha lächelte sie vielsagend an.
„ Ich hab mich schon gefragt, wann du deswegen ankommst.
Ja, wir besitzen noch das ein- oder andere Stück.“
„ Shania meint, dass die Krieger der Dämmerung versuchen werden, durch mich an die Öffnung des Portals zu gelangen. Wie siehst du die Sache?“
„ Shania ist eine kluge Frau. Ich denke, dass sie Recht hat.
Ich will ehrlich zu dir sein Caya. So sehr mich die Krieger mit ihrem elitären Weltuntergangsgetue anwidern, teile ich nicht unbedingt die Furcht der meisten Fae Abkömmlinge, dass eine Öffnung des Portals der Untergang unserer Welt, wie wir sie kennen, bedeutet.“
Caya schaute sie erschrocken an.
„ Da bist du aber die Erste, die das so sieht.“
„ Vielleicht bin ich die Erste, die es offen ausspricht. Ja, es gab verheerende Katastrophen und viele Opfer im Fae Krieg, das heißt aber nicht zwangsläufig, dass sich dies wiederholen muss.“
Sie hob abwehrend die Hand, als Caya sie unterbrechen wollte.
„ Schau dir unsere Welt an! Kriege, wohin man blickt. Die Wälder verschwinden, die Ozeane verwandeln sich in Kloaken, die Menschheit versinkt in Müll und Elend. Vielleicht würde sich die Welt ja zum Vorteil verändern, wenn die Fae zurück kämen? Ich weiß es nicht.
Versteh mich nicht falsch! Ich würde nichts tun, um die Öffnung des Portals zu forcieren. Ich gehöre nur nicht zu denen, die den Untergang beschreien, sollte es jemals tatsächlich geschehen. Es ist an dir, diese Entscheidung zu treffen.“
„ Ich glaube nicht, dass ich es öffnen würde, davon abgesehen, müsste ich es erst einmal finden. Haben wir nun noch Fae Artefakte?“
Caya hatte genug von schicksalsschweren Entscheidungen.
„ Wir haben.“ Ihre Großmutter ging zu einem der Bücheregale, die vom Boden bis zur Decke reichten und hob einen schweren Lederband heraus. Dahinter befand sich ein Schalter, der ein verstecktes Fach öffnete. Sie zog einen schwarzen Metallkasten in der Größe eines Schuhkartons hervor.
Behutsam setzte sie ihn ab und öffnete ihn.
Im Innern lag ein Amulett, ähnlich ihren Türöffnern von Sheanthee.
„ Das ist es?“ Sie klang etwas enttäuscht.
„ Natürlich nicht! Das ist der Schlüssel für die Schatzkammer. Du glaubst doch nicht, dass ich die größten Kostbarkeiten der Familie hinter die Bücherwand stecke? Komm mit!“
Sie folgte Daracha, die sie durch den Korridor an eine der Kellertüren führte. Sie gingen eine steile, gewundene Treppe hinab. Nach endlosen Gängen hielt sie vor einer versperrten Tür. Sie öffnete sie und sie stiegen eine weitere Treppe hinab. Caya hatte das Gefühl, sich weitaus tiefer in der Erde zu befinden, als ein normales Kellergeschoss es zuließ.
Endlich kamen sie an eine schwere Eichentür mit dicken Eisenbeschlägen. Statt eines Schlosses war in der Türmitte eine Vertiefung für das Amulett angebracht. Ihre Großmutter legte es hinein und die Tür öffnete sich knarrend.
Sie standen in einem kleinen Raum, der rundum mit Regalwänden, auf denen allerhand Dinge lagen, bestückt war.
„ Die Tür ist gesichert. Versuche nie, ohne das Amulett hinein zu gelangen, du würdest es nicht überleben“.
Caya glaubte ihr aufs Wort und sie verzichtete darauf nach Einzelheiten zu fragen.
„ Was ist das alles für ein Zeug?“
Sie wies auf ein Schwert, dass auf einem der Regale lag.
„ Bekannt ist es als Excalibur, die Herrin vom See war natürlich Fae,“ meinte Daracha achtlos und machte sich an einem anderen Regal zu schaffen.
„ Excalibur ??? Willst du damit sagen, das berühmteste Schwert der Menschheitsgeschichte liegt bei uns im Keller herum?“ Caya kamen fast die Augen aus dem Kopf.
„ Ach,- Das Schwert hat nicht wirklich viel Fae Magie in sich,- mehr Show als alles andere. Namira hätte ihr an den Hintern getreten, wenn sie Artus, dem armen Würstchen, eine wirkliche Fae Waffe überlassen hätte. Für die damalige Zeit hat das bisschen Tam-tam, dass das Schwert hervorbringt allerdings gereicht.“
Sie arbeitete sich durch einige der Kisten. Caya untersuchte neugierig die anderen Dinge, die aufgetürmt
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