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Tod einer jungen Frau

Tod einer jungen Frau

Titel: Tod einer jungen Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sich schon
einen Mann, der bereits bezahlt hat und nur einfach das Auto zurückbringt,
genauer an? In dem Brief, den Steve seinem Vater geschrieben hatte, stand,
nichts hielte ihn länger in England — offensichtlich war er geschrieben worden,
bevor Janie plötzlich wieder in sein Leben getreten war. Larsen meinte, er
könne allgemeine Verwirrung stiften, indem er schnell nach New York zurückflog
und den Brief dort einwarf. Sie kennen die alten Tricks — man nimmt einen
Hotelumschlag, tippt die Adresse mit der Maschine und so weiter. Und das ist es
im wesentlichen .«
    »Ich frage mich, ob die Leiche
meines Sohnes je gefunden worden ist ?« sagte Taggart , beinahe wie zu sich selbst.
    »Curran zufolge, ja«, sagte
ich. »Er wurde ungefähr acht Kilometer von dem Vorgebirge entfernt an einem
Strand angeschwemmt, wurde jedoch nie identifiziert .«
    »Und deshalb irgendwo
verscharrt«, sagte er.
    Ganz plötzlich hatte ich dasselbe
Gefühl wie in der Luxussuite, als sie alle darauf warteten, daß ich Currans
Namen nennen würde. Ihre gemeinsame Spannung hatte sich verstärkt, erst
erwartungsvoll, dann gehässig. Nun war alles noch hundertmal gehässiger, und
auch die Erwartung war ein Teil davon. Larsen spürte das auch; Schweiß strömte
ihm übers Gesicht und er konnte seine Hände nicht am Zittern hindern. Ich
beobachtete ihn ein paar Sekunden lang, und plötzlich war es, als möchte etwas
in mir aufschreien.
    »Rosemary !« sagte ich rabiat. »Wo ist sie ?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte
Larsen.
    Ich sprang auf und stürzte auf
ihn zu. Meine Finger krallten nach seiner Kehle und er warf sich über die Couch
zurück.
    »Ich weiß es nicht, ich schwöre
es !« kreischte er. »Sie sagte, sie könnte es nicht
mehr länger aushalten, im Haus eingesperrt zu sein, und sie wolle einen
Spaziergang machen. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen .«
    »Wann war das ?«
    »Um elf, vielleicht zwölf — ich
erinnere mich nicht !«
    Einen Augenblick lang erstarrte
ich. Es war passiert! Das kalkulierte Risiko — nämlich, drei Irre als
auslösendes Moment zu benutzen — war zu groß gewesen! Ich wandte mich dem
munteren fetten Riesen zu, und er blinzelte, als er meinen Gesichtsausdruck
sah.
    »Nein«, murmelte ich. »Deine
Idee kann das nicht sein, du tust nur, was man dir sagt .« Ich ging auf Taggart zu und beugte mich hinab, bis
sich unsere Gesichter auf ein paar Zentimeter genähert hatten.
    »Es war abgemacht«, zischte ich
ihn an, »daß Sie tun, was ich sage !«
    »Das haben wir auch getan, Mr. Holman «, erwiderte er ruhig. »Das haben wir getan .«
    »Nein! Lügen Sie mich nicht an, Taggart ? Sie mußten natürlich klüger sein, das Haus
hier auf eigene Faust untersuchen, und Sie sahen das Mädchen. Also packten Sie
sie und versuchten, sie zum Reden zu bringen und — « ich versuchte eine Sekunde
lang, meine verzweifelten Gefühle im Zaum zu halten. »Aber sie kann Ihnen gar
nicht gesagt haben, was Sie wissen wollten, denn sie wußte es selbst nicht !«
    »Mr. Holman !«
Die Schmirgelpapierstimme war wieder da. »Nehmen Sie sich zusammen. Ich habe
Sie um Mittag vom Flughafen aus angerufen! Es ist das Einfachste auf der Welt,
die Fluggesellschaft anzurufen und die Zeit, zu der unsere Maschine ankam,
nachzuprüfen. Und wir sind in einem Taxi bei Ihnen zu Hause eingetroffen, erinnern
Sie sich? Wollen Sie im Ernst behaupten, wir seien zuerst zu diesem Haus hier
gefahren, um es zu durchsuchen, hätten das weggehende Mädchen gesehen und
beschlossen, es zu entführen — in einem Taxi?«
    Ich starrte ihn einen
Augenblick lang blindlings an und fuhr dann wieder zu Larsen herum. Tief aus
meiner Kehle drangen kleine, unverständliche Laute. Eine massive Hand stieß
mich — nur ganz sanft, wie es schien — gegen die Brust, und plötzlich stellte
ich fest, daß ich rückwärts rannte.
    »Keine Sorge, Mr. Holman «, sagte Tysoe sehr
höflich. »Das erledige ich .«
    Mein Rücken bumste gegen die
Wand und ich kam abrupt zum Stillstand, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie
der muntere, fette Riese Larsen von der Couch hochhob und ihm einen scheinbar
spielerischen Schlag ins Gesicht versetzte. Im nächsten Augenblick strömte von
der gebrochenen Nase, die nun in einem völlig anderen Winkel als zuvor abstand,
Blut übers Kinn hinab.
    »Wo ?« fragte Tysoe .
    Larsens Stimme klang erstickt,
als er antwortete, was nicht verwunderlich war: »Im Keller. Sie ist unten im
Keller. Schlagen Sie mich nicht wieder. Bitte! Bitte!

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