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Tod Eines Mäzens

Titel: Tod Eines Mäzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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altbackene Brötchen zusammen mit noch älterem Tratsch verkaufte. Ein Wasserträger watschelte mit überschwappenden Eimern in eines der Häuser, ein Huhn floh vor dem Rupfen und brachte den ganzen Hühnerstall in Aufruhr. Es waren Schulferien, daher tobten die Kinder herum und suchten nach Möglichkeiten, Ärger zu machen. Und Ärger einer anderen Art suchte nach mir.
    Ein dicklicher, unsauberer Fettkloß, dessen Bauch über seinen Gürtel hing. Dünne, ungepflegte dunkle Locken fielen ihm über die Stirn und kringelten sich feucht über seinen Tunikakragen, als hätte er sich in den Bädern nicht ordentlich abgetrocknet. Sein Doppelkinn war mit Stoppeln bedeckt. Er kam die Straße entlang, offensichtlich nach einer Adresse suchend. Für das Beerdigungsinstitut runzelte er die Stirn zu wenig, und für die billige Nutte, die sich als Schneiderin ausgab, wirkte er nicht einfältig genug. Außerdem ging die Frau nur nachmittags zu Hause in die Horizontale.
    Petronius kam an ihm vorbei, bot ihm aber keine Hilfe an, obwohl er den Mann mit dem betonten Misstrauen der Vigiles musterte. Der Bursche war bemerkt worden. Um vielleicht später von einer Einsatztruppe aufgegriffen zu werden. Er schien es gar nicht zu beachten, statt verängstigt zu reagieren. Musste wohl ein behütetes Leben führen. Was nicht unbedingt bedeutete, dass er ehrbar war. Er hatte die Haltung eines freigelassenen Sklaven. Ein Sekretär oder eine Abakuslaus.
    »Dillius Braco?«
    »Didius Falco.« Meine Zähne trafen knirschend aufeinander.
    »Sind Sie sicher?«, fragte er nach. Ich antwortete nicht, aus Furcht, grob zu werden. »Wie ich höre, haben Sie gestern eine erfolgreiche Lesung gehalten. Aurelius Chrysippus ist der Meinung, wir könnten vielleicht etwas für Sie tun.«
    Aurelius Chrysippus? Der Name sagte mir nichts, aber ich hatte bereits jetzt ein ungutes Gefühl.
    »Das bezweifle ich. Ich bin Privatermittler. Ich dachte, Sie wollten vielleicht, dass ich etwas für Sie tue.«
    »Olympus, nein!«
    »Als Erstes sollten Sie mir lieber sagen, wer Sie sind.«
    »Euschemon. Ich führe das Skriptorium Goldenes Pferd für Chrysippus.«
    Das musste ein Laden sein, in dem schwer geprüfte Schreiber Manuskripte kopierten, entweder zum persönlichen Gebrauch der jeweiligen Besitzer oder in mehreren Ausführungen für den kommerziellen Verkauf. Ich hätte die Ohren gespitzt, aber ich erriet bereits, dass Chrysippus vermutlich die Nervensäge mit dem Griechenbart war, der unsere Lesung an sich gerissen hatte. Der falsche Name, den er mir in seiner Einführung verliehen hatte, blieb mir anscheinend erhalten. Und hin ist der Ruhm. Der Name wird bekannt – in der falschen Version. Das passiert nur einigen von uns. Mir kann doch keiner erzählen, dass er je eine Ausgabe von Julius Castors Gallischen Kriegen gekauft hat.
    »Sollte ich von dem Skriptorium unter dem Zeichen des Goldenen Pferdes gehört haben?«
    »Oh, das ist ein bekanntes Unternehmen«, machte er mir weis. »Erstaunlich, dass Sie uns nicht kennen. Wir haben dreißig fest angestellte Schreiber. Chrysippus hat sich gestern natürlich Ihr Werk angehört. Er meinte, es würde sich für eine kleine Ausgabe eignen.«
    Jemandem gefiel meine Arbeit. Unwillkürlich hoben sich meine Augenbrauen. Ich bat ihn herein.
    Helena befand sich mit Julia in dem Zimmer, in dem ich Klienten empfing. Das Kind hörte sofort auf zu schreien, sein Interesse durch den Fremden geweckt. Helena hätte die Kleine normalerweise ins Schlafzimmer gebracht, aber da Julia still war, durfte sie auf ihrer Decke bleiben, wo sie abwesend an ihrem Holztier kaute, während sie Euschemon anstarrte.
    Ich stellte Helena vor und erwähnte schamlos den Patrizierrang ihres Vaters, um durchblicken zu lassen, ich sei ein Dichter, der einen wohlmögenden Patron wert war. Ich bemerkte, dass sich Euschemon erstaunt umblickte. Er sah, dass es sich um eine typische enge Mietwohnung handelte, mit einfarbigen Wänden, schlichten Holzfußböden, einem dürftigen Arbeitstisch und wackligen Hockern.
    »Unser Heim befindet sich außerhalb der Stadt«, verkündete ich stolz. Das klang natürlich wie eine Lüge. Aber wir würden umziehen, wenn die Arbeiter das Badehaus je fertig bauen würden. »Das hier ist nur eine Absteige, die wir behalten, um in der Nähe meiner alten Mutter zu sein.«
    Rasch erklärte ich Helena, dass Euschemon angeboten habe, mein Werk zu veröffentlichen; ich sah, wie sich ihre Augenbrauen misstrauisch zusammenzogen.
    »Gehen Sie

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