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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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reden, über eine Sprechanlage, die seine Stimme grässlich verzerrte. Der Gedanke daran ließ ihn diabolisch grinsen.
     
    ***
     
    Der Hausmeister öffnete Paul die Wohnung seiner Kollegin, nachdem er seinen Dienstausweis vorgezeigt hatte. In der Wohnung sah es so aus, als hätte Lisbeth sie nicht mehr betreten, ihre heutige Post lag noch im Briefkasten. Paul wusste, dass Lisbeth routinemäßig immer erst ihren Postkasten leerte, bevor sie in die Wohnung ging. Die Befragung der Nachbarn hatte nichts Neues ergeben. Ein Bewohner auf derselben Etage hatte Lisbeth zwar gesehen, allerdings war das morgens gewesen, als sie zur Arbeit gefahren war. Eine mögliche Entführung oder Schreie hatte niemand bemerkt.
    Er bat Sanne , hier in der Wohnung zu warten, falls Lisbeth versuchen würde, dort anzurufen oder von selbst in ihre eigenen vier Wände zurückkehrte. Er versicherte ihr, dass sie dadurch ihrer besten Freundin momentan am meisten helfen würde.
    Als Paul das Fachkommissariat betrat, sah er, dass Frank Albers die gesamte Soko mobilisiert hatte. Er unterrichte die Kollegen über das, was vorgefallen war, und dass er fest von einer Entführung seiner Kollegin ausging.
    » Frank, hast du das SEK aus Hannover angefordert?«
    » Ja, sie sind bereits auf dem Weg und werden in etwa einer Stunde hier eintreffen.«
    « Gut. Arne, ich habe hier zwei Laptops von Lisbeth mitgebracht, den einen kennst du ja, der andere ist ihr privater. Vielleicht findest du Hinweise, die uns weiterbringen. Fang sofort damit an.«
    » Geht klar.«
    » Sobald die Kollegen von der Spurensicherung fertig sind, möchte ich ihren Bericht sofort haben. Frank, gib denen am besten meine Mobilnummer durch, damit sie mich anrufen können, auch wenn sie nichts finden konnten, will ich das wissen.« Paul rieb sich die Stirn. Am liebsten hätte er das Spezialeinsatzkommando direkt zum Haus von ‚MrJudge‘, also Richter Gunnar Tjarks, beordert. Er würde außer sich sein und noch mehr toben als beim letzten Mal. Was aber, wenn er dem Falschen das SEK auf den Hals hetzte?
    » Matthias, du fährst zum Haus von Richter Tjarks nach Wadenburg,« wies er den schlaksigen Partner von Frank Albers, der durch sein schütteres Haar älter wirkte als seine tatsächlichen 35 Jahre, «melde dich über Funk bei uns, wenn du etwas Verdächtiges siehst.« Matthias Reincke ließ sich die Adresse geben und machte sich auf den Weg.
    Bevor das SEK eintraf, wollte Paul die Zeit nutzen, noch einmal mit dem sich inzwischen auf freiem Fuß befindlichen Kai Rentz zu sprechen. Der neue Staatsanwalt konnte beim Haftprüfungstermin keine neuen belastenden Beweise vorlegen. Kai Rentz war nach wie vor von den beiden aktuellen Fällen entbunden, obwohl er nicht mehr als Beschuldigter eingestuft war. Natürlich würde er Paul nicht mit offenen Armen empfangen, aber dessen miese Laune musste er ertragen, wenn er neue Hinweise erhalten wollte, wer ihm die verdächtigen Gegenstände untergeschoben haben könnte. Fände man denjenigen, hätte man mit großer Wahrscheinlichkeit auch Lisbeths Entführer gefunden.
     
    ***
     
    Leicht angetrunken öffnete der suspendierte Oberstaatsanwalt seine prunkvolle Haustür. Er schien überrascht und fing hämisch an zu lachen.
    » Na, Schweigert, haben Sie immer noch nicht genug?« Er machte eine einladende Handbewegung und fügte in sarkastischem Tonfall hinzu: «Aber bitte, treten Sie doch ein.«
    » Herr, Rentz, ich kann verstehen…«
    » Einen Scheiß können Sie!«, schrie er ihn empört an.
    » Lisbeth Eicken ist entführt worden.« In Kais Gesicht zeichnete sich echte Verwunderung ab.
    » Ach, und als Erstes kommen Sie da natürlich zu mir?«, wie von der Tarantel gestochen lief er zu seiner Kellertür, «darf ich Sie in meinen Weinkeller führen, okay, weil Sie so ein toller Ermittler sind, zeige ich Ihnen auch meine Folterinstrumente, na kommen Sie, nach Ihnen.«
    » Jetzt hören Sie doch auf damit. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie der Entführer sind.«
    » Das wäre Ihr bisher erster richtiger Ermittlungsansatz, Herr Kriminalhauptkommissar.«
    » Derjenige, der Ihnen das Seil und das Halstuch untergeschoben hat, ist vermutlich auch für Frau Eickens Entführung verantwortlich.«
    » Sie können ja sogar logisch denken. Nur weiter so, beeindrucken Sie mich!« Bei dieser Aussage breitete er die Arme aus.
    » Es muss jemand aus Ihrem Umfeld sein. Haben Sie mit jemandem gesprochen oder jemanden gesehen, als Sie Ihren Wagen vor dem

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