Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)
Sie oft geträumt, nicht wahr? Ihr einfach den Hals umzudrehen. Wie haben Sie es genau gemacht?« Wie eine Marionette setzte sie sich auf einen Holzstuhl in der Küche.
» Ich habe ihr K.o.-Tropfen in die Cola getan. Alexander war so dämlich, dass er sich wieder mit ihr versöhnt hatte. Nach der Prüfung habe sie dann wieder Zeit für ihn. Das musste ich doch verhindern. Als die kleine grazile Schlampe so dalag, habe ich den Schal genommen, ihren Schal, auf den sie immer so stolz gewesen war, und ihr das gegeben, was sie verdient hatte. Alexander wird das noch verstehen. Ich habe es doch für uns getan.« Irina fing an zu heulen.
Epilog
Endgültig hatte der Winter kapituliert, um dem Frühling den Weg freizumachen. Dieser zeigte sich missgelaunt und schenkte viel Regen, der aber zumindest warm war. Paul traf sich mit Arne im Büppeler Krug zum vorletzten Spieltag der Saison, bei dem Werder Bremen im Heimspiel auf Eintracht Frankfurt traf. Vorher spielte Paul mit Tom Fußball, wobei Tom natürlich Werder war.
Wiebke hatte darauf bestanden, Lissi endlich mal wieder zum Essen nach Hause einzuladen. Ohne groß zu zögern hatte die Kommissarin zugesagt, aber unter der Bedingung, bei der Zubereitung helfen zu dürfen. Während Wiebke das Hackfleisch mit den Zwiebeln scharf anbriet, schnippelte Lissi fröhlich pfeifend die Paprika und die Tomaten für den Nacho-Auflauf.
» Was meinst du, wie lange der Werdemann hinter Gitter muss?«
» Das kann man nie genau sagen. Er wird nur«, Lissi legte das Messer weg und malte Anführungszeichen für das »nur« in die Luft, »wegen Totschlags und der Entführung angeklagt.«
» Aber Rentz vertritt doch nicht die Anklage, oder?«
» Nee, das darf er gar nicht, wegen Befangenheit. Rentz und Werdemann waren ja die besten Kumpels, der Werdemann hat alles für ihn getan. Nach den Zeitungsberichten über die Sexpartys kann Rentz seine Karriere sowieso knicken, zumindest hier in Oldenburg. Ich habe gehört, der will sich nach Hannover versetzen lassen.« Wiebke verteilte das Hackfleisch auf die Nachos, die bereits auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech lagen.
» Was hast du denn gedacht, als du da in Handschellen auf dem alten Bett lagst?«
» Ehrlich?«
« Ja.« Lissi rührte die Pampe aus Salsa-Soße, Mais, Paprika und Tomaten an und trug sie über dem Hackfleisch auf.
» Ich habe mich dafür verflucht, dass mein Slip farblich nicht zu meinem BH passte.«
» Na, das war auch wirklich gedankenlos von dir.« Beide Frauen prusteten los.
Der Auflauf brutzelte bereits im Ofen, als Paul und Arne zur Tür hereinkamen. An ihren Gesichtern konnte man das Ergebnis nicht ablesen.
» Oh, das duftete ja schon echt lecker hier«, sagte Arne und fuhr sich über seinen dicken Bauch.
» Na, nun erzählt schon. Wer hat gewonnen?«, wollte Wiebke wissen.
» 1:1«, brummte Paul, «bleibt Arnes Mannschaft erstklassig, hat er nochmal Glück gehabt.«
» Fein, dann müsst ihr euch auch nicht streiten. Paul, du kannst schon einmal den Tisch decken, es geht gleich los.«
Paul, Lisbeth und Arne machten sich über den würzigen Nacho-Auflauf her, während Wiebke Levke stillte. Lissi musste an das nächste Wochenende denken. Ansgar hatte sie zu einer kurzen Reise nach Spiekeroog eingeladen. Ein tolles Hotel mit Wellnesslandschaft hatte der smarte Banker rausgesucht. Sie wurde das Bild einfach nicht los, wie Ansgar voller Vorfreude und ohne Unterhose frühzeitig in ihr Bett geschlüpft war, und grinste dabei offensichtlich vor sich hin, als Wiebke wieder ins Wohnzimmer kam.
» Was grinst denn du so?«, fragte Wiebe interessiert.
» Ach, das ist so lecker.«
E N D E
Danksagung
» Es ist unmöglich, ein Buch wie dieses alleine zu schreiben«, sagte mal ein schlauer Mensch, und egal, wer es war, er hatte recht. Mein Dank gilt drei besonderen Menschen: Zum einen meiner Plot-Lektorin K. Schrödter, die mich bei der Ideenentwicklung begleitete, eigene Vorschläge einbrachte und vor allem dafür, dass sich meine Figuren authentisch verhalten. Zum anderen danke ich meiner Lektorin und Korrektorin Elke Krüßmann für ihre Engelsgeduld und das Aufspüren von so vielen kleinen und großen Fehlern. Nicht zuletzt danke ich meiner Freundin, die mich während dieser Zeit ertragen musste, und die auch noch sachdienliche und wertvolle Hinweise zur Verbesserung der Geschichte gegeben hat.
Alle Fehler, die jetzt noch drin sind, gehen wie immer voll auf meine Kappe.
Vielen Dank
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