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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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Blick.
    „John, Sie sind wirklich ein untypisches Exemplar eines englischen Mannes!“
     
    Nachdem Bonnie gegangen war, machte John sich auf, um Edwina Dunders einen Besuch abzustatten. Bonnie hatte ihm gesagt, dass die Frauengruppe momentan mit der Herstellung von Weihnachtsdekorationen beschäftigt war. Also hatte John seinen Geldbeutel eingesteckt. Er hatte ohnehin vorgehabt, ein paar hübsche Weihnachtssachen zu erstehen, um seine Wohnung zu schmücken und mit der Aussicht auf einige Einnahmen wäre Mrs. Dunders sicher zu einem kleinen Schwatz bereit.
    Dieser Plan ging voll auf. Mit einem entzückten „Oh bitte, nennen Sie mich Edwina“ hatte sie John hereingebeten, ihn zu einer Tasse Tee und frisch gebackenen Keksen eingeladen und eilfertig Körbe voller Dekorationen aus einem Hinterzimmer der Wohnung herangeschleppt. Als John den zarten Schmelz der Kekse lobte und mit einem gewinnenden Lächeln um einen Nachschlag bat, schmolz sie sichtlich dahin. Sie setzte sich zu ihm und schenkte sich ebenfalls eine Tasse ein.
    „Ach, wie schön, wenn mein Selbstgebackenes so geschätzt wird. Mein Philipp, wissen Sie, ist nämlich zuckerkrank, seit etlichen Jahren schon. Er muss immer aufpassen, was er zu sich nimmt, und so kann er meine guten Kekse kaum noch genießen. Nun esse ich die meisten davon selbst.“ Sie schaute verschämt an ihrer molligen Figur hinunter.
    „Aber Mrs. Dunders – Edwina – eine Frau wie Sie, die solche Köstlichkeiten zaubern kann, hat es sich doch auch verdient, sie zu probieren. Zumal sie offensichtlich kaum anschlagen.“, erwiderte John galant. Sichtlich geschmeichelt zog Edwina einen der Körbe heran und begann, Weihnachtsschmuck aller Art auf dem Tisch auszubreiten.
    „Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an der Vorbereitung unseres Weihnachtsbasars. Es ist noch so viel zu tun. Nächste Woche werden wir im Innenhof einige Stände aufbauen und dort die Sachen verkaufen. Auch unser Chor wird singen. Da wir für das St. Bartholomew´s Krankenhaus spenden, wird der dortige Chefarzt die Eröffnungsansprache halten. Ein kleiner Teil wird auch für unsere Raben zur Verfügung gestellt, um die Voliere noch besser auszustatten und die Futterkosten zu decken. Deshalb wird auch unser Ravenmaster ein paar Worte sagen.“
    Während Edwina weiterschwatzte, besah sich John das vielfältige Angebot. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass viele geschmackvolle und schön gearbeitete Figuren dabei waren.
    „Mein Kompliment, Edwina. Ihre Gruppe leistet ja hervorragende Arbeit. Durch Ihren Einsatz konnten Sie über die Jahre sicher viele Gelder für wohltätige Zwecke zur Verfügung stellen.“
    „Allein im letzten Jahr waren es über fünftausend Pfund. Warten Sie, ich zeige Ihnen meine Sammlung.“ Edwina holte ein Album, in das sie fein säuberlich Zeitungsausschnitte eingeklebt hatte. Alle zeigten sie selbst, wie sie Schecks an diverse Organisationen überreichte. Die ersten Artikel waren über zehn Jahre alt. John äußerte seine ehrliche Bewunderung über ihr langjähriges Engagement und erkundigte sich dann beiläufig, „Sind Ihre Mitstreiterinnen auch schon so lange dabei?“
    „Viele von ihnen. Ich spreche alle Frauen an, die mit ihren Männern hier im Tower leben und fast alle beteiligen sich auch.“ Sie rümpfte ein wenig die Nase. „Nur ganz wenige haben sich über die Jahre geweigert, unseren guten Zweck zu unterstützen. Von der momentanen Besatzung sind eigentlich alle dabei. Allerdings konnte sich Ellinor Burns nach ihrem Herzinfarkt die letzten Monate nicht mehr beteiligen und Rachel Armstrong macht ihr Rheuma so zu schaffen, dass sie kaum noch etwas mit den Händen arbeiten kann. Jaja, wir werden alle alt.“ Sie seufzte ein wenig, dann hellte ihr Gesicht sich auf und sie blätterte ans Ende des Albums.
    „Da, sehen Sie. Das sind meine Damen.“ Die Aufnahme zeigte eine rund zwanzigköpfige Frauengruppe, die stolz einen Tisch mit Basteleien präsentierte, sowie zu Johns Erstaunen auch einen seiner Beefeater-Kollegen.
    „Oh ja, George Denham ist unser Hahn im Korb. Er schnitzt leidenschaftlich gern. Von ihm sind auch einige der Weihnachtsfigürchen hier.“
    „Er hat wirklich Talent“, lobte John. „Ich denke, von diesen Engeln hier werde ich einige nehmen. Dann bräuchte ich noch einen schönen Türkranz…“ Als John schließlich die Wohnung der Dunders´ verließ, hatte sein Bauch deutlich an Umfang zugenommen, der Inhalt seines Geldbeutels war im Gegenzug jedoch

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