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Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1

Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1

Titel: Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman
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langweilig«, gab er zu. Aber er wollte wissen, wie es ihr ging. »Wie ist die Medizinische Abteilung? Immer noch so, wie du sie in Erinnerung hattest?«
    »Überhaupt nicht. Zum einen gibt es hier jetzt ein Praktikumsprogramm, um junge Talente zu ermutigen.«
    »Keine schlechte Idee«, bemerkte er.
    Beverly verdrehte die Augen. »Du kannst es dir nicht vorstellen, Jean-Luc. Das sind Kinder!«
    Das konnte er allerdings. Auch er hatte jetzt eine Menge junger Offiziere an Bord. Aber er war so froh darüber, sie zu sehen und zu hören, dass er nichts sagte.
    »Alle mit einem höheren Abschluss in Xenobiologie«, fuhr Beverly fort, »und darauf aus, jede Krankheit im Quadranten zu besiegen.«
    Picard konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Erinnert mich an eine junge Ärztin, die ich mal kannte.«
    »Die sitzen mir im Nacken«, sagte sie ihm. »Nichts als Fragen, Tag und Nacht ... ich liebe es!«
    Er hätte sich vorbehaltlos für sie freuen sollen, aber stattdessen spürte er einen Anflug von Groll. Immerhin hatte sie ihm nie gesagt, wie sehr sie es liebte, mit ihm auf der Enterprise zu arbeiten – obwohl sie es wohl tatsächlich getan haben musste, wenn sie so lange geblieben war.
    »Komm zum Abendessen vorbei«, sagte sie mit funkelnden Augen, »und ich erzähle dir alles darüber. Heute Abend spielt eine bajoranische Band in der Offiziersmesse.«
    Picard war gerührt, dass sich Beverly an seine Bewunderung für bajoranische Musik erinnerte. Er hatte es ihr gegenüber nur einmal erwähnt.
    Doch sein Urteilsvermögen sagte ihm, dass er die Einladung besser ausschlug. Es war schon schwierig genug, zu versuchen, mit seinem Leben weiterzumachen. Es würde nur noch schwieriger werden, wenn er daran erinnert würde, was er verloren hatte.
    »Das würde ich gerne«, sagte er, »aber ich habe hier noch viel Arbeit zu erledigen.«
    War das ein Anflug von Enttäuschung in ihrem Blick? Oder bildete er sich das nur ein?
    »Dann aber bald«, sagte Beverly. »Ich werde dir den letzten Tanz reservieren.«
    Wieder lächelte er. Es waren nicht ganz die Worte, die er in diesem Augenblick hören wollte, aber sie waren dennoch Balsam für seine Seele.
    Er nahm immer noch begierig Beverlys Anblick in sich auf, als sie die Übertragung beendete. Ihr Gesicht wurde vom Emblem der Föderation ersetzt – nun fühlte sich der Captain elender als vorher.
    Verdammt, dachte er.
    Er schüttelte den Kopf und durchquerte dann den Raum, um aus seinem Aussichtsfenster zu schauen. Er hatte einen guten Blick auf die Ein-Mann-Fahrzeuge, die die Enterprise umschwärmten, um beträchtliche Flächen der Hülle auszubessern.
    Einer der Techniker, der Picards prüfenden Blick bemerkte, winkte ihm zu. Der Captain winkte zurück.
    Das erinnerte ihn daran, dass er Beverly die Wahrheit gesagt hatte – es lag noch viel Arbeit vor ihm. Vielleicht genauso viel wie vor Riker auf der Titan . Picard musste kein neues Schiff einarbeiten, aber er hatte eine größtenteils neue Besatzung.
    Natürlich waren einige Posten schon besetzt, die von Worf und Geordi zum Beispiel. Picard war dankbar, dass sie sich dazu entschlossen hatten, bei ihm zu bleiben. Beide hatten Angebote erhalten, woanders anzufangen – gute Angebote zweifellos – aber sie hatten es für richtig gehalten, sie abzulehnen.
    Andererseits waren eine ganze Reihe Posten noch unbesetzt. Und auffällig unter ihnen war die doch recht wichtige Position des Chefarztes.
    Es lag nicht daran, dass es einen Mangel an Bewerbungen gegeben hätte. Picard hatte ein Padd, auf dem mehr als ein Dutzend davon gespeichert war, jede von ihnen höchst qualifiziert. Jeder dieser Bewerber hätte sofort an Bord kommen und übernehmen können.
    Aber der Captain konnte es nicht über sich bringen, einen von ihnen auszuwählen – weil er damit zugeben müsste, dass Beverly fort war.
    So hatte er gezögert – tagelang, und dann wochenlang. Doch nun war es an der Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Und wenn Picard es nicht tun konnte, musste er es wenigstens an jemanden delegieren, der es konnte.
    Und außerdem hatte er dafür schon eine Person im Kopf.
    Froh darüber, die Sache endlich anzugehen, sah der Captain auf das Interkomgitter, das in der Decke eingelassen war. Dann sagte er vier Worte, die er ohne Zweifel noch viele Male wiederholen würde, bevor sein Dienst auf der Enterprise-E vorüber war ...
    »Picard an Commander Worf.«
    »Worf hier«, kam die Antwort.
    »Ich habe einen Auftrag für Sie ...«
    Praetor Tal’Aura

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