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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.H. Barclay
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Teil 1: Chaos

    Er spürte einen heftigen Schlag. Blut schoss zeitgleich aus Mund und Nasenöffnung. Vor seinen Augen blitzen fast tausend Sterne auf. Er torkelte vorwärts, wurde von zwei Klauen gepackt und zu Boden geschleudert.
    Barker und die Schwester waren weg. Verschwunden. Alles verlor sich in einem einzigen Gewirr aus Stille.
    Ethan warf seine Arme wie ein Ertrinkender um sich, suchte nach Halt, wo es keinen gab.
    „Du bist der letzte“, winselte der Tätowierte. „Hörst du. Der Letzte und der Anfang...“

    *

    Er gehörte zur alten Riege. Machte diesen Job schon seit Jahrzehnten. Gesichter gingen und kamen – er blieb. Als die Stimmen der Oberen jemand Neues verlangten, ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung. Der Sender wurde mit Briefen und Mails bombardiert, welche allesamt dieselbe Botschaft trugen: >Jeffrey Irving for ever<
    Der Gedanke, sieben Millionen Menschen hinter sich zu wissen, war in gewisser Weise, ein - mehr als beruhigendes Gefühl. Er liebte diese Stadt, mit all seinen Lastern und Vergnügungen und verachtete sie gleichzeitig für ihre vorgespielte Moral.
    Jeffrey wischte sich eine, der mit der Zeit grau gewordenen Haarsträhnen aus dem Gesicht, und blickte ungeduldig auf den rückwärts laufenden Timer. Er ging nochmals die verschiedenen Blätter durch. Auch wenn sie ihm seit einiger Zeit mit diesen Telepromptern auf den Wecker gingen, wollte er die altbewährte Methode des Nachrichtenvortragens um nichts auf der Welt missen. Seine Augen kletterten die einzelnen Zeilen einer jeden Story bis zum Endsatz runter. Gar nicht gut, dachte er beim Lesen, absolut nicht gut.
    Die Leute spielten verrückt. Es gab Tumulte, die eigentlich vollkommen sinnlos erschienen. Das gleiche galt für die zahllosen Morde, die beileibe keine Seltenheit darstellten und doch...
    „Jeff“, machte man ihn auf die letzten verstreichenden Sekunden des Timers aufmerksam. Er rückte seinen Stuhl zurecht, richtete sich auf und lächelte verschmitzt in die Kamera.
    Der alteingesessene Jingle ertönte – der Startschuss.
    Er begrüßte sein ihn liebendes Publikum, sparte sich aber den obligatorischen Witz und kam direkt auf das Wesentliche zu sprechen. Das hieß: „Queens, eine Familientragödie, ereignete sich heute gegen 15:00 Uhr, als ein 31-jähriger Mann zuerst seine Frau, die gemeinsamen Kinder, sowie anschließend sich selbst tötete.“ Im Hintergrund erschienen das Bild einer glücklichen Familie, deren Augen durch schwarze Zensierbalken verdeckt waren. „Das genaue Tatmotiv ist laut bisherigen Anfragen noch nicht bekannt.“ Seine Stimme kam gedämpft rüber. Bei solchen Mitteilungen war es wichtig, keine Emotionen rüberkommen zu lassen und wenn doch, dann bitte nur tiefe Trauer.
    Als nächstes kam ein Doppelmord – gefolgt von einem Serienvergewaltiger. Dann ein flüchtender Bankräuber, der auf seiner Flucht in einen vollbesetzten Bus gerast war.
    Nach drei Minuten, zählte er bereits 18 Morde. Seine Hände waren feucht. Der Hals kratzte.
    „Im Stadtrat berät ...“
    Er hielt inne. Die Studioeinrichtung begann zu schwanken. Ein Erdbeben, flammte es in ihm auf. Er wollte gerade aufspringen, als es abrupt aufhörte. Jeffrey blickte einen Moment verdutzt in die Kamera, und wartete auf ein Zeichen des Regisseurs.
    „Mach weiter“, raunte es zu ihm rüber.
    „Wenn schon der Himmel verrückt spielt, warum nicht auch der Boden“, witzelte er und setzte an der vorherigen Story an. „Im Stadtrat berät man über die mögliche Einberufung des Ausnahmezustandes“, er setzte ein pfiffiges Erol Flynn Grinsen auf. „Wozu es natürlich, so hoffen wir, nicht kommen wird.“ Er räusperte sich, das schwache Beben hatte ihn nervös gemacht. „Bislang hat man noch keine Erklärung für die anhaltenden Wetterphänomene finden können, aber die New Yorker Bürger sollten sich keine Sorgen machen, da man schon mit ganz anderen Sachen fertig geworden ist.“
    Eine seiner Mitarbeiterinnen, blond, Mitte zwanzig, tippelte aufgeregt hinter seinen Tisch und legte ihm eine weitere Mitteilung vor.
    Er nickte ihr freundlich zu. Sie erwiderte den Blick nicht, in ihren Augen wabberte Entsetzen. Sie hatte geweint.
    „Äh“, er las die erste Zeile, „wie uns soeben mitgeteilt wurde, kam es vor wenigen Minuten zu einer ...“, seine Stimme versagte, „... Zu ... nahme des ...“ Der gesamte Stadtteil ... Oh mein Gott, es hat den...

    *

    24 Stunden früher

    Die Tür zur Umkleide sprang lautstark zur Seite und entließ

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