Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
Ist seitdem schon eine ganze Woche vergangen? »Wo ist sie ...« Als er spürte, wie sich seine Kehle zusammenschnürte, hielt er inne, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. »Wo wurde Doktor Crusher hingeschickt?«
»Zu einer Welt namens Kevratas«, sagte der Admiral, »am Rande des Romulanischen Sternenimperiums. Unter den Einheimischen wütet eine Epidemie. Doktor Crusher hatte bereits vor vielen Jahren auf Arvada III damit Erfahrungen gesammelt. Wir hatten gehofft, dass sie in der Lage sein würde, einen Impfstoff herzustellen.«
Picard erinnerte sich daran, dass Beverly ihm von Arvada III erzählt hatte. Sie war noch ein Mädchen gewesen und hatte dabei geholfen, die Überlebenden eines Absturzes zu verarzten – nicht nur wegen ihrer Verletzungen, sondern auch wegen eines Virus, das sie mit sich gebracht hatten.
Und sie hatte einen Impfstoff entwickelt – zumindest für die Mitgliedsspezies der Föderation. Er erinnerte sich an ihren triumphierenden Gesichtsausdruck, als sie ihm von ihrem Büro in der Medizinischen Abteilung aus davon erzählt hatte. Und das, gab er unwillig zu, hatte sie zu einem idealen Kandidaten gemacht, um für die Epidemie auf Kevratas ein Heilmittel zu finden.
»Natürlich«, sagte Edrich, »ging es dabei um mehr als eine humanitäre Geste. Wie Sie wissen, befindet sich das Sternenimperium in Aufruhr, seit Shinzon einen Großteil der romulanischen Führung getötet hat. Einige ihrer Außenwelten nutzen die Situation, um die Hand nach der Föderation auszustrecken. Kevratas ist eine von ihnen.«
Und Kevratas ist nicht nur ein einziger Planet, dachte Picard. Es war die Heimatwelt der gesamten kevratanischen Spezies, die sich auf einem Dutzend vorher unbesiedelter Planeten niedergelassen hatte, bevor die Romulaner sie alle erobert und die Kontrolle übernommen hatten.
Die anderen kevratanischen Welten nahmen sich Kevratas zum Vorbild. Wenn es der Föderation gelang, Kevratas Vertrauen zu gewinnen, würde sich das wie ein Lauffeuer über die Außenwelten verbreiten.
»Sie verstehen sicherlich die Konsequenzen« , sagte Edrich. »Der Praetor mag seine Fühler ausgestreckt haben, um das Versprechen verbesserter Beziehungen zu erfüllen. Aber das hier ist der Spatz in der Hand – eine Möglichkeit, das Sternenimperium ein wenig zu verkleinern und gleichzeitig die Außenwelten zu befreien. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass wir auf den Zug aufspringen, solange sich die Gelegenheit bietet. Wenn es das nicht wäre, hätten wir sicherlich nicht die Leiterin der Medizinischen Abteilung dorthin geschickt.«
»Warum«, fragte Picard, »gehen Sie so schnell davon aus, dass Doktor Crusher tot ist?«
Der Admiral wirkte zaghaft. »Wir haben jetzt seit drei Tagen nichts mehr von ihr oder den Kevrata, die ihr helfen sollten, gehört. Nur selten bleiben Agenten so lange vermisst und tauchen wieder lebendig auf. Sie wissen das genauso gut wie ich.«
Nur selten, wiederholte der Captain starrsinnig in seinen Gedanken, aber nicht niemals . Es gab immer noch eine Chance, egal wie klein, dass Beverly überlebt hatte.
»Ich wünschte, ich könnte etwas zuversichtlicher sein«, sagte Edrich. »Unglücklicherweise sind das die Tatsachen.«
Picard schüttelte den Kopf. »Nein.«
Der Admiral betrachtete ihn. Sein Blick drückte Bedauern aus. »Ich weiß, wie schwer das für Sie sein muss.«
Das war nicht das, was der Captain gemeint hatte. Er verschloss nicht die Augen vor den Tatsachen. Er hatte Kontrolle über sie. »Beverly Crusher ist noch am Leben. Da bin ich mir sicher.«
Edrich richtete sich auf seinem Sitz auf. Das war offensichtlich nicht die Reaktion, die er erwartet hatte.
»Und«, fuhr Picard fort, »ich werde tun, was immer nötig ist, um sie aus den Schwierigkeiten zu holen, in die sie geraten zu sein scheint.«
Der ältere Mann zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Ich hatte tatsächlich eine Mission für Sie im Sinn. Sie beinhaltet jedoch keinen Rettungseinsatz.«
Der Captain musterte ihn. »Was denn sonst?«
»Doktor Crushers Mission war außergewöhnlich wichtig und wir sind immer noch fest entschlossen, sie durchzuführen. Natürlich war sie unsere erste Wahl, um die Epidemie aufzuhalten, unsere größte Chance auf Erfolg – aber es gibt eine Alternative.«
Und er sagte Picard, um wen es sich handelte.
Einerseits war es ohne Frage die logische Folgerung. Andererseits war es alles andere als das.
»Wir wollen«, sagte Edrich, »dass Sie diesen Arzt nach
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