Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
zu bemerken – aber er schoss an ihr vorbei und verfehlte sein Ziel.
Sie erwiderte das Feuer und ihr rubinroter Phaserstrahl ließ den Schnee blutrot aussehen. Dann kämpfte sie sich durch die Schneeverwehungen in die andere Richtung und hoffte, dass der Sturm ihr eine Möglichkeit geben würde zu entkommen.
Der Schnee war stellenweise sehr tief, Beverlys Stiefel waren große, klobige Dinger und sie konnte nicht anders, als mit einem Disruptorschuss in ihrem Rücken zu rechnen. Aber sie war in guter Form und die Angst trieb sie vorwärts. Jeder taumelnde Schritt die Straße hinunter brachte sie weiter von der Gefahr weg.
Nach ein paar Minuten erlaubte sie sich, in Erwägung zu ziehen, dass sie Selas Centurions entkommen war. Wenn dem so war, musste sie einen Unterschlupf finden. Sie konnte nicht zurück in den Gasthof, in dem sie untergebracht war – nicht, wenn auch nur die geringste Chance bestand, dass Sela sie dort aufstöbern konnte.
Glücklicherweise war dies nicht die erste verdeckte Mission, die die Ärztin durchgeführt hatte. Sie war ausreichend vorbereitet gewesen, um alles mit sich zu tragen, was sie nach Kevratas gebracht hatte, was nicht viel gewesen war.
Sie warf einen Blick über ihre Schulter und versicherte sich, dass niemand sie verfolgte. Dann verlangsamte sie ihren Lauf zu einem gemächlichen Trott. Inzwischen kam ihr Atem in wilden Japsern. Er gefror in der Luft wie gequälte Seelen, und ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihren Brustkorb.
Aber nichts davon war wichtig. Sie war unverletzt aus der Taverne entkommen.
Gott sei Dank, dachte sie. Einen Moment lang hatte sie befürchtet, dass sie dort in der Kälte und dem Schnee sterben und niemals wieder die Personen sehen würde, die ihr wichtig waren. Sie stellte sich vor, was Wesley empfunden hätte – und auch Jean-Luc – wenn sie auf dieser gefrorenen, weit entfernten Welt gestorben wäre.
Genau so, wie sie sich bei Jacks Tod gefühlt hatte ...
Schnell schob Beverly die Vorstellung beiseite. Sie war noch nicht sicher vor Selas Centurions – noch nicht vollständig. Das Letzte, was sie brauchte, war eine Ablenkung.
Ich bin immer noch am Leben, dachte sie. Aber ich brauche ein wenig Glück, um es auch zu bleiben.
Da hörte sie etwas zu ihrer Rechten – oder dachte, dass sie das hätte. Eine Stimme? Oder war das nur das Heulen des Windes? Sie wirbelte herum, um nachzusehen, ihren Phaser fest im Anschlag.
Aber da war nichts – nur der unbestimmte, massige Umriss eines Gebäudes. Beverly fühlte eine Woge der Erleichterung.
Dann hörte sie wieder etwas, aus einer gänzlich anderen Richtung. Und als sie sich dieses Mal danach umdrehte, sah sie etwas aus dem Schnee aufragen – etwas, das viel zu sehr nach einem romulanischen Thermoanzug aussah.
Beverly gab einen Phaserschuss ab und brannte damit einen Tunnel in den gefallenen Schnee. Dann begann sie wieder zu rennen und hoffte, den Romulanern so erneut entkommen zu können.
Dieses Mal war es schwerer. Die Luft begann, ihre Kehle aufzureißen, ihre Beine wurden mit jedem Schritt schwerer und schwerer und ihr Mantel war eine steife Last. Aber sie zwang sich dazu, das alles zu ignorieren.
Die Kevrata brauchen mich, sagte die Ärztin zu sich selbst. Ich kann sie nicht im Stich lassen.
Sie hatte den Gedanken kaum beendet, als sie etwas an der Schulter herumriss, sie umherwirbelte und in einen Schneehaufen warf. Als sie dort wie betäubt lag, brannte ihre Schulter, als ob sie in Flammen stehen würde.
Ein Disruptorstrahl, dachte sie. Wenn er sie direkter getroffen hätte, hätte er sie getötet.
Durch Lagen von stillem, fallendem Schnee sah sie mannsgroße Gestalten auf sich zukommen. Es kam ihr in den Sinn, zurückzuschießen, aber der Disruptorstrahl schien ihr den Phaser aus der Hand geschlagen zu haben, und ihr Arm war sowieso von der Schulter an taub.
Beverly riss sich zusammen und kam trotz der Schmerzen, die das verursachte, auf die Beine. Sie stützte ihren Arm mit der anderen Hand ab und versuchte zu entkommen, ein Versteck zu finden. Aber es hatte keinen Sinn. Der Schmerz in ihrer Schulter war zu stark und der Energiestrahl hatte ihr die Kräfte geraubt.
Es dauerte nicht lange und sie bemerkte einen dritten Umstand, der gegen sie arbeitete. Ohne dass es ihr aufgefallen war, war sie in eine Sackgasse geraten, die von drei dunklen Wänden umgeben war.
Beverly drehte sich um und sah, dass sich die Romulaner in das offene Ende der Gasse gestellt hatten und ihre Waffen auf
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