Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
erlaubten sie dann nicht jemand anderem, es zu tun?
Es war eine dieser Fragen, die er gestellt hätte, wenn er die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Allerdings hatten die Romulaner nicht die Angewohnheit, ihre Entscheidungen mit der Spezies zu diskutieren, die sie unterdrückten. Sie neigten viel eher dazu, Fragen mit dem Lauf eines Disruptorgewehrs zu beantworten.
Kito schloss sich der großen, sich bewegenden Masse von Kevrata an und drängte sich näher an einen Burschen in einem schwarzroten Gewand. »Gibt es eine Möglichkeit, diese Ärztin zu befreien?«
Eine Windbö machte einen Großteil der Antwort unverständlich. Allerdings konnte Kito genug aufschnappen, um sie zu verstehen.
Der Mob war nun auf dem Weg zu den schmiedeeisernen Toren der romulanischen Anlage, wo er die Freilassung der Ärztin fordern würde. Nicht, dass es etwas nutzen würde. Wenn die Romulaner vorgehabt hätten, das Elend der Kevrata zu berücksichtigen, hätten sie das schon vor langer Zeit getan, als die Seuche ihre ersten Opfer gefordert hatte.
Dennoch war es immer noch besser, als nichts zu tun. Denn so würde man lediglich Verzweiflung und langsamen Tod ernten.
Also fügte Kito seine Empörung der der anderen hinzu, bewegte sich mit ihnen durch die vollgeschneiten Straßen der Stadt und schrie gegen die Tyrannei der Romulaner auf, bis er heiser war. Und obwohl es schwierig war, etwas durch das wirbelnde Chaos des Sturms zu erkennen, konnte er doch aufgrund der Gebäude, an denen sie vorbeikamen, erkennen, dass sie sich der Anlage ihrer Unterdrücker näherten.
Sie war nur noch zwei Straßen weit entfernt, als eine Frau vor Kito hinfiel und ihn dabei fast mit sich riss. Als er ihr wieder auf die Beine half, erhaschte Kito einen Blick auf ihr Gesicht unter der Kapuze.
Es war von der Seuche verwüstet, das schwarze Fleisch unter ihrem Fell übersät mit kleinen Beulen. Kito wusste nicht, woher sie überhaupt die Kraft genommen hatte, so weit zu gehen.
Ein Teil von ihm wollte davonlaufen, dem Schicksal entgehen, dass die Frau ereilt hatte, denn die Seuche war hoch ansteckend. Doch es gab kein Entkommen. Jeder Kevrata in der Stadt war dem viele Male ausgesetzt worden. Die Frage lautete nur, wie viel Zeit Kito bleiben würde, bis sein Immunsystem aufgab.
Während er darüber nachdachte, bewegte sich etwas über ihren Köpfen – ein Schatten, der selbst das schwache Licht verdunkelte, das durch den Sturm drang. Dann hörte Kito das Kreischen einer Maschine, das immer lauter wurde, während der Schatten immer dunkler und deutlicher wurde.
Und jemand schrie: »Romulaner!«
Ein Hovercraft, dachte Kito und sein Puls begann zu rasen. Es bewegte sich wie ein langsames, geduldiges Raubtier durch den Himmel über der Stadt – kein gänzlich unbekannter Anblick.
Er hatte einmal gehört, dass ihre Disruptorkanonen ein lebendes Wesen in eine Suppe aus brennendem Fleisch verwandeln konnten, obwohl er das selber glücklicherweise nie gesehen hatte. Aber er hatte ebenfalls noch nie gesehen, wie ein Hovercraft einer so großen und aufsässigen Menge begegnet war.
Kito konnte nicht der Einzige sein, der die Gefahr von oben bemerkt hatte. Aber die Menge tat nichts, um davor zu fliehen. Gefangen in ihrer eigenen Wucht bewegte sie sich einfach weiter in Richtung der romulanischen Anlage.
Und dann merkten alle , dass sich das Hovercraft über ihnen befand, weil es nämlich damit begann, Disruptorstrahlen in die Menge abzufeuern.
Plötzlich wandelte der Tod auf langen Beinen aus grünem Feuer durch die Kevrata und zermalmte Opfer um Opfer unter seinen Absätzen. Es gab überraschte und verschreckte Schreie und der Strom aus Kevrata wirbelte heftig durcheinander.
Kito griff nach der Frau, die erneut gefallen war, und wollte ihr wieder auf die Beine helfen. Aber bevor er sie erreichen konnte, wurde er von dem flüchtenden Mob nach hinten gedrängt. Und unter Angstschreien, von denen ein paar leider von ihm stammten, wurde er in eine Richtung getrieben, die er weder vorhersagen noch kontrollieren konnte.
Irgendwann wurde ihm klar, dass da mehr als ein Hovercraft war – mindestens drei. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Eines war genug, um die Botschaft der Romulaner zu überbringen.
Kito kämpfte um sein Gleichgewicht, denn er wusste, dass er unter den Stiefeln seiner Nachbarn zermalmt werden würde, falls er stürzte. Aber gleichzeitig konnte er nicht anders als das Vorankommen der romulanischen Fahrzeuge zu verfolgen, deren Strahlen
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