Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
zu sein. Er lehnte sich gegen den Wind und setzte einen Fuß vor den anderen. Und da sie ihn nicht verlieren wollte, bemühte sie sich, Schritt zu halten.
Plötzlich tauchte wie durch Magie ein Gebäude vor ihnen auf – ein riesiges, robust und alt aussehendes Ding. Es war aus schwarzen Steinen gebaut, die einen krassen Kontrast zu den peitschenden Schneewehen bildeten, ansonsten hätte die Ärztin es wohl übersehen.
Ihr Begleiter näherte sich ihr und brüllte etwas in ihr Ohr. Doch sie konnte ihn wegen ihrer Kapuze und dem Heulen des Windes nicht verstehen.
»Was?«, brüllte sie zurück.
Dieses Mal verstand sie ein einziges Wort: »Rein!« Und als Betonung zeigte der Romulaner auf einen Bogen in der Fassade des Hauses, der aussah, als würde sich darin eine Tür verbergen. Sie schleppten sich durch hüfthohe Schneeverwehungen und erst als sie in dem Bogen angekommen waren, erhielten sie eine Atempause vom Wind. Erst jetzt bemerkte Beverly, wie grün die Wangen ihres Retters von dem Blut waren, das die Kälte ihm in die Wangen getrieben hatte.
Wie sie vermutet hatte, war eine Tür in den Bogen eingelassen. Sie war genau wie die, die sie bei ihrer Flucht geöffnet hatten, aus einem einzigen schwer aussehenden Holzstück gemacht – aber in diesem Fall gab es keine offensichtliche Möglichkeit, sie aufzudrücken.
Beverly wollte gerade etwas zu diesem Problem sagen, als ihr Begleiter sein Schutzgewand hochhob und etwas aus seiner Kleidung zog ... ein Gerät, das nicht größer als sein Daumennagel war. Er drückte eine der Erhebungen auf dem Gerät und drehte sich zur Tür.
Nichts geschah.
Der Centurion drückte wieder auf die Erhebungen. Immer noch geschah nichts. Aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Er drückte einfach immer weiter, sah auf die Tür und drückte erneut.
Beverly konnte es nicht glauben.
Den ganzen Weg hierher hatte sie die eisigen Temperaturen ausgehalten, weil sie durch die Anstrengung Wärme entwickelt hatte. Jetzt wo sie angehalten hatten, fühlte sie, wie die Kälte in ihre Knochen kroch und sie schwächte. Wenn sie noch viel länger an diesem Ort aushalten musste, würde sie immer müder werden und irgendwann aufgeben.
»Gibt es einen anderen Weg hinein?«, fragte sie.
»Nein«, antwortete ihr Retter.
»Wir könnten unsere Disruptoren einsetzen«, bemerkte sie.
»Das könnten wir«, stimmte er zu. »Aber dann würde die Kälte uns hineinfolgen. Und Selas Centurions auch, wenn ihre Sensoren unser Disruptorfeuer bemerken.«
Also gut, dachte die Ärztin. Keine Disruptoren.
Aber sie konnten nicht einfach nur da stehen und auf dem Gerät ihres Begleiters herumdrücken. Das war ebenfalls keine Option.
Schließlich, gerade als Beverly zu dem Schluss gekommen war, dass das Ding nicht funktionierte, oder dass die Tür zugefroren war, hörte sie ein Knarren und die Holzplatte schwang auf. Ohne einen Augenblick zu zögern gingen sie und ihr Begleiter hinein.
Eine Schneewehe folgte ihnen in eine Empfangshalle und verteilte sich über dem schwarzen Marmorboden. Dann schloss sich die Tür hinter ihnen und schottete sie vom Wetter ab.
Nach dem Toben des Sturms war die Stille fast schockierend. Beverly zog ihre Kapuze zurück und genoss die Ruhe.
Und noch viel besser fühlte es sich an, aus der Kälte heraus zu sein. Während sie ihre Hände aneinanderrieb, um wieder ein Gefühl hineinzubekommen, folgte sie ihrem Begleiter in einen viel größeren Raum, in dem von den grauen Steinwänden in absteigenden Reihen zahllose Sitze ausgingen.
»Was ist das für ein Ort?«, fragte sie.
»Es war einmal ein Regierungssaal«, informierte sie ihr Begleiter, während er ebenfalls seine Kapuze herunterließ und die Handschuhe auszog. »Aber die Kevrata haben sich seit Beginn der Besatzung nicht mehr hier versammeln dürfen. Und als Commander Sela ankam, ließ sie Bekanntmachungen anschlagen, dass alle, die sich überhaupt irgendwo versammeln, verhaftet werden.«
»Natürlich«, sagte Beverly. »So machen das alle Tyrannen.«
Ihr Retter schenkte ihr ein Lächeln, um ihre Bemerkung zu würdigen. Aber es war ein zurückhaltendes Lächeln, typisch für das, was sie inzwischen von seinem Volk erwartete. Romulaner hielten immer einen Teil von sich zurück, selbst wenn sie nicht ihr Leben riskierten, indem sie ihren Vorgesetzten hintergingen.
Sie erforschte den Raum noch ein wenig mehr und ließ den Centurion zurück. »Was hat Sie dazu gebracht, den Kevrata zu helfen?«, fragte sie.
Er
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