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Tod in Wolfsburg (German Edition)

Tod in Wolfsburg (German Edition)

Titel: Tod in Wolfsburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Kuck
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Auf der Brust.«
    »Angina pectoris nennt der Laie auch Herzenge«, hatte sein Hausarzt
erklärt und ihm ein Nitrolingual-Spray verschrieben. »Das ist eine Durchblutungsstörung
des Herzens, meistens verursacht durch eine Stenose, also eine Verengung der
Herzkranzgefäße.«
    Das kann nicht sein, dachte Buggenthin. Die blaue Wunderpille sollte
doch eine bessere Blutversorgung bewirken.
    Der Schmerz in der Brust wurde immer heftiger.
    »Luft«, japste Buggenthin und versuchte die kleine Spraydose zu
fassen zu bekommen, die er in der Innentasche seiner Lederjacke mit sich
führte. Nun war ihm alles egal. Elke interessierte ihn im Augenblick nicht,
wenn nicht gleichzeitig die Befürchtung in ihm keimen würde, dass er sich
unsterblich bei den Frauen in seinem Stadtviertel blamieren würde. Was wäre,
wenn die kleine Schlampe überall herumposaunen würde, dass Kurt Buggenthin ein
Maulheld war und kurz vor dem Bett schlappmachte? Der Gedanke daran regte ihn
noch mehr auf. Verdammt. Das Herz schmerzte. So heftig hatte er die Anfälle
selten erlebt. Endlich bekam er die kleine Spraydose zu fassen, führte sie an
die Lippen und betätigte den Druckknopf. Mit einem Zischen entwich das
Medikament. Gierig inhalierte Buggenthin das Spray. Er wusste, dass die Wirkung
schnell eintrat.
    Wie durch einen Schleier sah er Elke auf der anderen Seite des
Küchentischs sitzen. Bewegungslos. Mit geöffnetem Mund starrte sie ihn an.
    »Ich bin erkältet«, versuchte Buggenthin zu stammeln. »Geht gleich
wieder. Vergiss das hier. Du wirst sehen … So etwas hast du noch nie erlebt.«
    Er spürte, wie der Druck in seiner Brust nachließ. Dafür drückte die
Erektion kräftig gegen das Innenfutter seiner Hose. Die Lust flammte in ihm auf.
Wenn dieses verdammte Herz nicht so heftig rasen würde, dann hätte er Elke
jetzt an die Hand genommen und wäre mit ihr ins Schlafzimmer gestürmt. Ihr
gespieltes Zieren reizte ihn umso mehr.
    Gott sei Dank, dachte er. Die Hitze weicht aus deinem Gesicht. Jetzt
normalisiert sich alles. Auch die Wärme in der Haut ließ nach. Buggenthin
atmete tief durch.
    »Bist du fertig mit dem Frühstück?«, fragte er.
    Die junge Frau nickte. »Hat es Ihnen geschmeckt? Möchten Sie noch
einen Kaffee?«
    Er winkte ab. »Danke. Die Aufregung soll ja nicht durch Koffein
kommen.«
    »Ich finde es schön, dass Sie zum Frühstück gekommen sind und wir
ein bisschen klönen können.«
    »Klönen?« Buggenthin lachte. »Eine nette Umschreibung.«
    Dann schüttelte er sich. Ein leichter Kälteschauer kroch ihm den
Rücken herauf, breitete sich über die Schultern aus und wanderte die Arme bis
zu den Fingerspitzen hinab. Instinktiv sah er auf seine Hände. Sie waren
schneeweiß. Jetzt spürte er die Kälte auch im Gesicht. Vorsichtig bewegte er
den Kopf, versuchte ihn zu schütteln, um das taube Gefühl im Nacken
loszuwerden. In seinem Kopf schien sich ein Druck zu entwickeln, gleichzeitig
entstand eine Leere, obwohl beides im Widerspruch zueinander stand. Buggenthin
spürte, wie sein Herz stolperte, so als würde es schlagen, ohne Blut zu pumpen.
Ihm war plötzlich kalt. Er fror. Seine Zähne schlugen aufeinander. Er zitterte
am ganzen Körper.
    »Ich friere fürchterlich«, stieß er hervor.
    »Ja, aber eben haben Sie noch gesagt, es wäre so warm«, stammelte
Elke verwirrt. »Ist Ihnen nicht gut? Sie sind ganz blass geworden.«
    »Es ist gleich vorüber«, sagte Buggenthin mit schwacher Stimme. Er
kämpfte verzweifelt gegen die Schwärze an, die sich vor seinen Augen
ausbreitete. Er spürte, wie er das Gleichgewicht verlor, und versuchte im
Unterbewusstsein, sich an der Tischkante festzuklammern.
    Elke war aufgesprungen.
    »Herr Buggenthin!«, rief sie mit erstickender Stimme. »Was ist mit
Ihnen? Ist Ihnen nicht gut? Hallo!«
    Sie schaffte es, Kurt Buggenthin aufzufangen und gegen ihren Bauch
zu lehnen. Erschrocken wich sie ein paar Zentimeter zurück, als sein Kopf gegen
ihre Brüste sackte. Ratlos hielt sie ihn umklammert.
    »Was soll ich machen? Hallo, Herr Buggenthin«, wiederholte sie.
Hilflos sah sie sich in ihrer kleinen Küche um, als könne sie von irgendwoher
Hilfe erwarten.
    Der Mann rührte sich nicht.
    »Kommen Sie wieder zu sich. Nun sagen Sie doch was!« Sie hatte
lauter gesprochen. Doch Buggenthin rührte sich nicht. »Mensch. Ich kann doch
nicht ewig hier stehen.« Eine Spur Zorn schwang in ihrer Stimme mit.
    Sie rüttelte an seinen Schultern, aber Buggenthin reagierte nicht.
Dann versuchte sie, den Mann

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