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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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stärker war als auf der Pity Wood Farm. Nachdem er inzwischen eines Besseren belehrt worden war, hielt er diesmal nicht nach Katzen Ausschau.
    Hitchens gab seinen Detectives ein Daumen-nach-oben-Zeichen, das er dann durch ein V mit Zeige- und Mittelfinger ersetzte. Sieg? Oder meinte er damit zwei Runden im Pub?
    Die Aufräumarbeiten und die Sicherstellung von Beweismaterial in der Gewerbeeinheit bei Staveley würden sich als eine langwierige Angelegenheit erweisen. Nachdem sich Fry und Cooper einige Stunden lang mit den benachbarten Mietern unterhalten hatten, brachen sie auf und fuhren nach Edendale zurück.
    Vermutlich waren die Festgenommenen inzwischen abgefertigt worden und residierten im Verwahrungstrakt. Doch mit ihrer Vernehmung würde erst dann begonnen werden, wenn die Chefetage zu der Überzeugung gekommen war, dass alle Fakten geklärt waren, und das konnte gut und gerne noch vierundzwanzig Stunden dauern. Die versprochenen Runden im Pub rückten also in den Bereich des Möglichen.
    Cooper nahm über die Freisprechanlage einen Anruf auf seinem Handy entgegen, als sie aus Staveley hinaus und bei starkem Verkehr durch Brimington fuhren. Es war der Polizist, der im Krankenhaus Wache schob und Raymond Sutton nicht aus den Augen ließ, falls dieser nochmals versuchen sollte, sich das Leben zu nehmen.
    Sutton hatte wieder zu sprechen begonnen, und der Polizist hatte detaillierte Notizen gemacht. Überwachungsdienst war eine schrecklich langweilige Angelegenheit.
    »Raymond Sutton behauptet, sein Bruder Alan wäre bei einem Streit die Treppe hinuntergefallen und hätte sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen«, erklärte Cooper Fry, nachdem er das Telefongespräch beendet hatte. »Er sagt, er und Derek wollten ihren Bruder mit dem Auto ins Krankenhaus fahren, weil es so lange gedauert hätte, bis ein Krankenwagen bei der Pity Wood Farm angekommen wäre. Aber als sie ihn ins Auto laden wollten, wurde ihnen bewusst, dass er bereits tot war.«
    »Erzähl weiter.«
    »Tja, dann sind sie in Panik geraten, weil sie dachten, man würde sie des Mordes an ihrem Bruder anklagen. Ihre Fingerabdrücke waren an seinem Leichnam, und sein Blut war an ihrer Kleidung. Raymond sagt, sie wussten, dass sie keine große Chance gehabt hätten, wenn sie der Polizei die wahre Geschichte erzählt hätten.«
    »Also haben sie ihren Bruder begraben?«, fragte Fry.
    »Ja.«
    »Nach dem Prinzip ›aus den Augen, aus dem Sinn‹, nehme ich an.«
    »So ungefähr.«
    Fry warf der Ampel, die sie in der Nähe des Krematoriums zum Halten zwang, einen zornigen Blick zu.
    »Aber sie haben ihn nicht auf der Farm begraben«, sagte sie.
    »Oh, nein. Nicht auf ihrem Grundstück.«
    »Man kackt sich nicht vor die eigene Haustür, oder? Das ist eine gute Regel.«
    »Außerdem hätte es sie zu sehr an ihn erinnert«, sagte Cooper. »Sie haben sich stattdessen irgendeine abgelegene Stelle gesucht, wo niemand graben würde.«
    »Wie zum Beispiel ein denkmalgeschütztes Gelände.«
    »Ideal.«
    »Und trotzdem musste es an einer Stelle sein, wo bereits viel umgegraben worden war und wo niemandem ein Grab auffallen würde.«
    »Genau«, stimmte Cooper zu. »Die Abbauhügel der Magpie-Mine eigneten sich perfekt für ihre Zwecke.«
    »Hat Raymond gesagt, wo sie die Leiche vergraben haben?«
    »Er hat Anweisungen für die Suchmannschaft gegeben. Sie lassen einen Leichenspürhund suchen.«
    »Aber, Ben, hat denn niemand in Rakedale bemerkt, dass Alan verschwunden ist?«
    »Raymond sagt, sie hätten eine Geschichte erfunden, dass er weggegangen wäre, um seinen Lebensunterhalt auf irgendeine andere Art und Weise zu verdienen, weil er von der Landwirtschaft genug gehabt hätte. Damals hat das niemand infrage gestellt. Alan hatte im Ort selbst davon gesprochen. Also wurde es als die Wahrheit akzeptiert, auch wenn der eine oder andere vielleicht insgeheim Zweifel hatte.«
    »Schon wieder so ein Glaube, der überhaupt keine Grundlage in der Realität hat«, sagte Fry. »Wenn man eine völlig unwahrscheinliche Sache akzeptiert, warum nicht auch eine andere? Vor allem dann, wenn alle um einen herum sie anscheinend ebenfalls als Tatsache hinnehmen.«
    »Ja. Ich nehme an, nach einer Weile haben alle in Rakedale Alan Sutton mehr oder weniger vergessen.«
    »Bis auf seine Brüder.«
    »Oh, seine Brüder haben ihn nie vergessen«, sagte Cooper. »Sie haben mit seinem Geist gelebt. Ich glaube, sogar Raymond hat seine Anwesenheit gespürt, und er war nicht der

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