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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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Lena nicht gefiel.
    »Wo sind Sie?«, fragte sie.
    »Vor Bennetts Haus, um die Dinge im Auge zu behalten. Er hat sich den Tag freigenommen und wirkt ziemlich nervös.«
    »Warum verfolgen Sie Bennett, wenn Sie nicht sicher sind, was es zu bedeuten hat?«
    »Das habe ich gar nicht«, widersprach Cobb. »Ich war eigentlich hinter Higgins her. Er und sein Freund waren vor etwa einer Stunde hier. Als sie wieder abfuhren, bin ich neugierig geworden und habe beschlossen zu bleiben.«
    »Haben Sie Bennett im Blick?«
    »Er steht in der Auffahrt und streitet sich mit seiner Frau. Die beiden fetzen sich jetzt schon seit einer halben Stunde. Bestimmt wählen die Nachbarn sie bald zum Ehepaar des Jahres, Gamble, sie brüllen nämlich rum wie die Weltmeister.«
    »Und worum geht es?«
    »Sie hat mitgekriegt, dass er sie betrügt, und ist offenbar nicht sehr erfreut.«
    »Sind Sie im Auto?«
    »Nein«, erwiderte er. »Auf der anderen Straßenseite ist ein Hügel. Jede Menge Bäume, und man hat einen Panoramablick über das gesamte Grundstück. Bennett hat Kohle. Er wohnt in der North Rockingham, die vom Sunset Boulevard abgeht. Wie verdient ein stellvertretender Staatsanwalt so viel Moos?«
    Inzwischen hatte Lena den Venice Boulevard erreicht und sah vor sich die San Vincente. Sie schlängelte sich durch den Verkehr und benutzte, wenn nötig, den Seitenstreifen. Mit ein wenig Glück würde sie in zehn Minuten vor Ort sein.
    »Sie müssen mir jetzt gut zuhören. Cobb?«
    »Was ist?«
    »Ich erkläre Ihnen, was die Pistole zu bedeuten hat.«
    Er verstummte wieder. Sie wusste nicht, ob er dem Thema auswich oder sich auf seinem Posten still verhalten musste.
    »Da bin ich wieder«, flüsterte er. »Also raus mit der Sprache.«
    »Man will Ihnen was anhängen, Cobb. Sie sollen als Sündenbock herhalten, damit der wahre Mörder ungeschoren davonkommt. Offenbar hat er rausgefunden, dass Sie Paladino den Tipp gegeben und ihm den Prozess vermasselt haben. Als Bosco und Gant der Wahrheit immer näher kamen, hat er sie mit der besagten Pistole abgeknallt. Und als Escabar das Video von Lily im Club entdeckt hat, hat er ihn ebenfalls beseitigt, was uns die Ballistik sicherlich bestätigen wird. Sie sind die nächste Zielscheibe. Sie sind in Gefahr.«
    Der Satz mit der Zielscheibe hatte offenbar gesessen.
    »Sie könnten recht haben«, raunte er schließlich. »Aber steckt Bennett dahinter oder Higgins? Ich dachte immer, Reggie hätte etwas falsch verstanden. Dass Bennett seinem Bruder am Telefon die Hölle heiß gemacht hat, steht zweifelsfrei fest. Doch Higgins war der Politiker, Gamble. Er musste den Prozess gewinnen, nicht Bennett. Woher wissen wir, dass Bennett nicht einfach nur ein mieser kleiner Handlanger ist, der nach Higgins’ Pfeife tanzt? Wer sagt uns, dass es nicht Higgins war, der den Polizisten zu dem Jungen geschickt und damit sein Todesurteil unterschrieben hat?«
    Lena musste wieder an Jerry Spadell denken.
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie schließlich.
    »Und was ist mit Ihnen und Vaughan? Sind Sie beide nicht auch zur Zielscheibe geworden?«
    Darauf hatte Lena auch keine Antwort. Solange sie Debi Watson nicht zum Reden brachte, trat sie auf der Stelle.
    Lena überfuhr eine rote Ampel, bog in die Melrose und dann noch einmal rechts in die Norwich Street ein und studierte die Hausnummern. Watsons Haus befand sich auf halber Höhe des Häuserblocks auf der linken Seite – ein zweistöckiges Gebäude im mediterranen Stil, mit Efeu bewachsen, von Palmen umgeben und mit einem Schatten spendenden Eukalyptusbaum im Vorgarten. Lena rollte in die Einfahrt und stoppte vor der Garage. An jedem anderen Tag hätte sie Watsons Haus als Oase betrachtet. Heute jedoch überkam sie ein unheilvolles Gefühl.
    »Haben Sie heute vielleicht Watson gesehen, Cobb?«
    »Bennett ist bei seiner Frau«, erwiderte er. »Was ist mit Ihrer Stimme los?«
    Lena nahm erneut das Haus in Augenschein. Es war so still. Nichts regte sich.

50
    Ein Stück weiter oben an der Straße bemerkte Lena zwei Männer, die den Rasen mähten. Eine junge Frau schob einen Kinderwagen den Gehweg hinunter.
    Sie drehte sich wieder zu Watsons Haus um, läutete und musterte die Eingangstür. Keine Reaktion. Rasch durchquerte Lena den Vorgarten, trat in den Garten und spähte zum Wohnzimmerfenster hinein. Als sie nichts Ungewöhnliches entdeckte, schlich sie weiter ums Haus und überprüfte sämtliche Fenster und Türen.
    Falls jemand sie beobachtete und die Polizei rief, hatte

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