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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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seinen Job wiederhaben und hat deshalb irgendwas versucht, damit der Verdacht auf mich fällt.«
    »Bobby war mit dem Studium und seiner Teilzeitarbeit ausgelastet.«
    »Er könnte seine Meinung geändert haben.«
    »Möglich ist alles, Lara, aber ich würde nicht einmal versuchen, John Nguyen mit so etwas zu kommen - Moment, ich muss Ihnen noch eins vorsetzen. Ein Problem, meine ich: Bobby wurde ermordet.«
    Schweigen.
    »Lara?«
    »Ach das.«
    »Das?«
    »Ich habe gehört, dass ein RA erschossen wurde. Ich habe nicht gewusst, dass er es war.«
    »Er war es, Lara. Man hat ihm in den Kopf geschossen, genau wie Des Backer. Mit einem 22er, genau wie Des, keine Patronenhülsen hinterlassen, genau wie bei Des. Was verständlich ist, da es sich bei der Waffe - derjenigen, auf der Ihre Abdrücke sind - um einen Revolver handelt, dem kleinen Smith & Wesson 650, den wir in der Kiste im Schrank gefunden haben. Folglich haben wir natürlich einen Vergleich angestellt, und unglücklicherweise stimmen die Schartenspuren an der Kugel aus Bobbys Kopf mit denen an der Kugel aus Des’ Kopf überein. Ich sage unglücklicherweise, weil wir nun Ihre Abdrücke an einer Waffe haben, mit der viel Unheil angerichtet wurde. Sozusagen. Monte hat eine Erklärung dafür - eine, die nicht von Zufällen abhängt. Wollen Sie raten, was er sagt?«
    »Irgendetwas, das mich belastet. Aber er ist ein Soziopath und Lügner.«
    »Das mag sein, Lara, aber John Nguyen gefällt das, was Monte zu sagen hat. Dass Sie es nämlich waren, die Bobby aufgelauert hat. Monte gibt zu, dass er Bobby gefolgt ist, als er die Krypta verließ, gewartet hat, bis Bobby von einer roten Ampel aufgehalten wurde, ihn dann überfallen, aus dem Auto gezogen und zu der Stelle geschleift hat, wo Sie, wie er sagt, Bobby erschossen haben. Er gibt sogar zu, dass er Bobby wieder ins Auto gesetzt hat. Seiner Aussage zufolge haben Sie lediglich abgedrückt. John gefällt diese Geschichte, weil sie nicht von Zufällen abhängt.« Schweigen.
    »Das ist doch lächerlich, Lieutenant.«
    »Das gilt auch für Luchshaare, die man an Bäume klebt, an die sie nicht gehören. Was, wenn man’s recht bedenkt, gar nicht so viel anders ist, als einen Fleck abzuwischen. Einen Fleck, den Monte am Tatort nicht beseitigen lassen wollte, weil er ein zu großer Macho ist - wie Sie schon sagten, er ist ein Spieler, geht gern Risiken ein. Wahrscheinlich hat er Ihnen erklärt, dass man den Fleck niemals untersuchen würde. Zwei Menschen werden in sexueller Pose gefunden, da sind Samenspuren, warum sollte jemand auch nur annehmen, dass sie von jemand anderem stammen? Ich bin bereit zu glauben, dass er Sie in dieser Nacht eingeschüchtert hat, Lara, deswegen konnten Sie den Reck nicht an Ort und Stelle beseitigen. Sie beide hatten Schusswaffen, aber Montes war größer. Auf die Größe kommt es an, und so weiter und so fort. Sie haben die kleine Knarre auf Doreen gerichtet, während Monte sein Ding mit der großen Knarre gemacht hat, nicht wahr? Dann hat er sie erwürgt und ist auf ihrem Bein gekommen.«
    Schweigen.
    »Lara?«
    Schweigen.
    »Luchshaare, Flecken, es geht immer um das Herumspielen mit Spuren, Lara.« Schweigen.
    »Jetzt werden Sie aber irgendwie verschlossen, Lara, so wie Sie es von Monte behaupten. Das ist nicht in Ihrem Interesse, John Nguyen wird das nicht schätzen.«
    Schweigen.
    »Lara, ich war Ihren Erklärungen gegenüber aufgeschlossen und werde es auch weiter sein. Aber Sie müssen mir ein Stück entgegenkommen. Zum Beispiel, indem Sie mir sagen, was es mit diesem Abstecher nach Port Angeles auf sich hat, um das Geld zu holen. Wir haben ein Video von Monte, wie er die Koffer an sich nimmt; auf der Passagierliste nach Seattle stehen aber die Namen von Ihnen beiden. Geflogen sind Sie an einem Ihrer freien Tage.«
    Schweigen.
    »Erzählen Sie mir, was wirklich geschehen ist, Lara. Fangen Sie von vorne an, es ist nur in Ihrem Interesse.«
    »Wir sind fertig.«
    »Pardon?«
    »Fertig. Aus. Ich brauche einen Anwalt.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie unbedingt einen Anwalt wollen?«
    »Aus und vorbei.«
    »Wie Sie wollen, Lara. So läuft das doch immer.«
     
    42
     
    Jemand klopfte an die Tür. »Entrez-vous«, rief Milo.
    Zwei weibliche Sheriffs, die eine groß, die andere klein, bauten sich hinter Lara Rieffen auf.
    »Danke, meine Damen, nehmen Sie bei der Verdächtigen hier eine gründliche Leibesvisitation vor - benutzen Sie das Zimmer auf der andern Gangseite.«
    »Wird gemacht,

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